ColorNavigator
Da ist es gut, sich gleich ein paar andere Farbprofile anzulegen und für meine verschiedenen Einsatzzwecke zu kalibrieren: Besonders der Unterschied für Web-Design und Print sowie dann zum Color-Grading sind schon immer wieder eine richtige Umstellung des Sehens.
Hier sollte man auch die ColorNavigator-Software erwähnen, die nun in der siebten Version zum Download bereitsteht: Sie dient zur Kalibrierung und Qualitätssicherung von EIZO-Monitoren und präsentiert sich in ihrer Schlichtheit ebenso zurückhaltend wie das OSD des EIZO CS2400S. Nachdem ich den Probanden ein bisschen auf Betriebstemperatur hochlaufen ließ, stellte ich die ersten Farbprofile ein.
Gerade mit Blick auf den häufigen Wechsel zwischen den Anforderungen des Webdesigns, der Fotobearbeitung und des Filmschnitts erweist sich hier in ColorNavigator die Möglichkeit, diese verschiedenen Farbmodi unkompliziert zu verwalten und am Display nach Bedarf zu aktivieren, als äußerst praktisch. In der Vergangenheit war mein Monitor bei der Fotobearbeitung oft zu warm kalibriert, und ich empfand die älteren Versionen der Software als weitaus unübersichtlicher, sodass ich bald auch die Lust am ständigen Korrigieren verloren habe.

Das neue UX-Konzept sieht grundlegend gut überarbeitet aus, obwohl die neue Benutzeroberfläche zu Beginn eine kurze Eingewöhnungszeit erfordert. Trotzdem finde ich den neuen Style wesentlich besser und einfacher zu bedienen. Manchmal nerven die etwas langen Ladezeiten oder Speichervorgänge der Software.
Jedes Mal bin ich von EIZOs Bildschirmen beeindruckt, wenn ich mir feine Typografie anschaue, obwohl wir hier nur von 1920 x 1200 Pixeln sprechen. Es ist in Sachen Schärfe und Präzision einfach eine der Schriftdarstellungen, die ich in diesem Bereich jemals erlebt habe.

Interessanterweise fällt mir bei der Nutzung des EIZO CS2400S auf, dass mich die Blickwinkelkonsistenz des Bildes trotz der guten Werte subjektiv etwas verunsichert hat. Der leichte graue Schleier fällt mir schon mehr auf als sonst.

Anwendungen
Photoshop
In einem ersten Schritt habe ich meinen alten Arbeitsplatz auf den neuen EIZO CS2400S umgestellt, da die vorherige Bildschirmqualität lediglich dafür ausreichte, um die Werkzeugpalette von Photoshop anzuzeigen. Der neue Monitor, den ich nun verwende, ist eine wahre Offenbarung. Hiermit ist es mir erstmals möglich, zwei professionelle Bildschirme parallel für meine Arbeit zu nutzen, was meine Arbeitsprozesse erheblich optimiert. Eine bemerkenswerte Verbesserung ergab sich auch durch die Möglichkeit, die Werkzeugpaletten auf dem glänzenden Display meines Surface Book anzuordnen. Die gesteigerte Auflösung von 1920 x 1200 erwies sich erneut als äußerst vorteilhaft, da ich auf dem 24-Zoll-Display nun mehr Platz für meine Arbeit habe und nicht mehr ständig ein mühsames Scrollen erforderlich ist.
Wenn ich nun Bildmaterial sowohl für Web- als auch Printausgaben begutachte, kann ich meinen Hauptmonitor in seinem speziellen Farbprofil belassen, während ich die schnelle Touch-OSD-Funktionalität des neuen EIZO CS2400S nutze, um die verschiedenen Darstellungen der Bilder sofort anzuzeigen und sie im direkten Vergleich mit dem Farbprofil des Haupt-Displays zu bewerten.
Besonders bei der Beurteilung von Bild-Artefakten, die oft bei feinen Typografien auftreten, während ich Bilder für das Web optimiere, erweist sich der EIZO CS2400S als äußerst hilfreich. Die subtilen Farbabstufungen und feinen Aura-Effekte um die Buchstaben herum kann ich nun problemlos identifizieren und Qualitäts-Abstufungen feiner wählen. Dies ermöglicht es mir, das optimale Verhältnis zwischen Speichergröße und Bildqualität zu ermitteln und somit meine Arbeit im Web optimal zu gestalten.

Bearbeitung von Fotos meiner Gestaltungsobjekte
Da ich mich ausgiebig mit der Fotografie meiner eigenen farbenfrohen Skulpturen und kreativen Gestaltungsobjekte beschäftige, die ich später für digitale Publikationen und Veröffentlichungen aufbereite, kommt der akkuraten Darstellung der Farben eine immense Bedeutung zu. In dieser Hinsicht bin ich besonders von der präzisen Farbwiedergabe des EIZO CS2400S begeistert. Es ist erstaunlich, wie dieser Monitor die tiefen Nuancen und lebendigen Farben meiner Gestaltungsgegenstände in ihrer vollen Pracht erfasst.
Dies hat mich sogar dazu inspiriert, einige meiner bereits aufgenommenen und sorgfältig bearbeiteten Bilder erneut unter die Lupe zu nehmen und die Farbgebung noch weiter zu verfeinern. Das Resultat hat mich schlichtweg überrascht. Die scheinbar kleinen Anpassungen haben dazu geführt, dass die Objekte auf meinen Bildern nun noch lebendiger und detailreicher erscheinen. Dies hat mir auch noch mal verdeutlicht, wie entscheidend die Qualität der Farbdarstellung für die Wirkung und Aussagekraft von Bildern ist – da kann man nur hoffen, dass der Betrachter ebenso über einen so guten Monitor verfügt!

Premiere
Ein weiteres bedeutendes Einsatzgebiet in meinem Studio ist das Color-Grading in Adobe Premiere, welches einen entscheidenden Schritt im Postproduktionsprozess darstellt. Hier schöpfe ich die Möglichkeit aus, die gesamte visuelle Ästhetik eines Films oder Videos erheblich zu beeinflussen. Dieser Prozess macht aber auch nur dann Spaß, wenn man die Farben und den Kontrast gezielt manipulieren kann, um die gewünschte Stimmung, Atmosphäre und visuelle Wirkung zu erzielen. Denn selbst subtile Veränderungen können einen dramatischen Einfluss auf die Wahrnehmung des Zuschauers haben. Deshalb ist in diesem Prozess die Qualität der Bildwiedergabe auf dem Monitor von entscheidender Bedeutung. Und hier wurde ich vom EIZO CS2400S wirklich überrascht: Jeder Farbton, jede Schattierung und jeder Kontrast werden superpräzise dargestellt – da hatte ich schon manchmal mehr Probleme bei seinem größeren und älteren Bruder, dem CG246.
Und was mir auch noch über die eigentliche Anzeigequalität hinaushilft: Mit dem EIZO CS2400S habe ich nun einen professionellen Referenzmonitor, um das fertige Video/den fertigen Film auf seine Konsistenz und Wirkung auf einen anderen Bildschirm gut überprüfen zu können.
Auch hier, so wie in meiner Photoshop-Umgebung, werde ich nun alle Arbeitselemente auf das Surface Book legen, um den neuen EIZO CS2400S wirklich für das, was er kann, einsetzen zu können.