Bildqualität
Die Out-of-the-box-Farbdarstellung des matten Displays ist wirklich richtig gut. Hier kann man sich nur vor den Damen und Herren verneigen, die bei EIZO die Werkskalibrierungen durchführen. Außerdem ist uns direkt der große Farbumfang aufgefallen. Man hat sofort bemerkt, wie klein die Welt in sRGB auf dem Nachbarbildschirm ist. Das Wide-Gamut-Panel sorgt da wirklich auf den ersten Blick für eine ganz andere Qualität, was im Übrigen auch auf die Farbtiefe von 10 Bit zutrifft.
Die Schwarzwerte haben ebenfalls einen richtig guten Eindruck gemacht.
Beim Testen verschiedener Helligkeiten konnten wir weder ein Flimmern noch unangenehme Schwankungen feststellen. Darüber hinaus waren wir angenehm überrascht, wie zuverlässig und schnell der Bildschirm die eingestellten Helligkeiten übernommen und stabilisiert hat. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir bisher mit 24″-Displays gearbeitet haben, aber der neu gewonnene Platz auf dem Desktop bzw. in den Programmoberflächen ist extrem befreiend. Die WQHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) sorgt dafür, dass sich die Proportionen der Menüs sehr gut anfühlen, da sie etwas kleiner und dadurch schärfer sind als bei den kleineren Full-HD-Monitoren (1920 x 1080 Pixel), die wir sonst nutzen.
Traditionell besitzen die Bildschirme von EIZO eine hohe Blickwinkelstabilität, wobei auch der CS2731 keine Ausnahme macht. Angegeben werden im Datenblatt bis zu 178 Grad. In der Anwendung können wir bestätigen, dass selbst aus den hintersten Winkeln unseres Büros oder auch aus dem Augenwinkel beim Vorbeilaufen keine merklichen Schwankungen in der Bilddarstellung auffallen.
Auf einem ähnlich hohen Niveau befindet sich die Ausleuchtung des Bildschirms. Neben der grundlegend guten Anzeigequalität des verbauten IPS-Panels wirbt EIZO mit einer zusätzlichen Stabilisierungseinheit, dem DUE („Digital Uniformity Equalizer“), der unter anderem dafür sorgt, dass Unterschiede in der Lichtdichte kompensiert werden. Zu guter Letzt sei die Qualität des matten Bildschirms hervorgehoben. Auch wenn es mittlerweile Normalität geworden ist, dass gute Office-, Gaming- oder eben Grafikmonitore mit entspiegelten Panels ausgestattet sind, hatten wir das Gefühl, dass die Oberfläche des CS2731 ein ganzes Stück hochwertiger wirkt, als es bei unseren zugegeben etwas älteren und günstigeren EIZO-Foris-Modellen der Fall ist.
Bedienung mittels OSD (On-Screen-Display)
Das Sensorfeld am rechten unteren Rand des Rahmens hat eine angenehme Empfindlichkeit. Es besteht aus sieben schlichten Menü- und Funktionstasten und einer An-/Austaste. Wir hatten bereits durch die Modelle Foris FS2333 und FS2434 die Erfahrung gemacht, dass die EIZO-Bildschirme über recht aufgeräumte und verständliche OSDs und Menüführungen verfügen, allerdings kann man durchaus sagen, dass da in den letzten Jahren noch mal einiges optimiert wurde. Das OSD des CS2731 ist minimalistisch und dabei verständlich. Man kommt schnell zu den wichtigsten Optionen des Bildschirms, ohne auf weitergehende Einstellmöglichkeiten verzichten zu müssen. Dabei helfen auch die schnell verständlichen Icons, die bei Aktivierung des OSDs oberhalb der sonst unbeschrifteten Sensortasten erscheinen.
Bildqualität: Kalibrieren mit ColorNavigator 7
EIZOs hauseigene Softwarelösung zur Bildschirmkalibrierung kann sich wirklich sehen lassen. Wir waren sowohl von der reinen Geschwindigkeit als auch von der intuitiven Bedienung sehr angetan. Überraschend war, mit wie wenig auszumessenden Farbfeldern die Software auskommen kann und dabei augenscheinlich sehr gute Ergebnisse erzielt.
Im Gegensatz zu den Softwarelösungen, die üblicherweise direkt mit den Kalibriergeräten kommen, wirkt EIZOs ColorNavigator sehr durchdacht, und auch das Interface macht einen zeitgemäßen Eindruck. Hier merkt man, dass Soft- und Hardware Hand in Hand gehen. Und trotz des Plug-&-Play-Ansatzes für die grundlegende Kalibrierung hat die Software ein umfangreiches Repertoire an zusätzlichen Einstellmöglichkeiten.
In Kombination mit den frei belegbaren Speicherplätzen, die direkt über das OSD aktiviert werden können, ergibt sich eine wirklich angenehm schlanke Bedienung des Farbmanagements. Durch den ganzen Ablauf haben wir noch einmal vor Augen geführt bekommen, wie viel entspannter der Umgang mit einem Hardware-kalibrierbaren Bildschirm ist. Nicht nur, dass man auf die Erstellung und Einbindung von ICC-Profilen verzichten kann, die ja letztendlich Farben beschneiden. Auch das flüssige Durchführen des gesamten Kalibriervorganges hat in etwa ein Viertel der Zeit in Anspruch genommen, die sonst bei einer Software-Kalibrierung nötig ist.
Wie anfänglich erwähnt, ist bereits die Vorkalibrierung ab Werk ziemlich gut gewesen, und nach dem Durchmessen und Kalibrieren der Farbräume sRGB und Adobe RGB sowie eines benutzerdefinierten Slots mit Adobe RGB und 160 cd/m² hat sich dementsprechend auf den ersten Blick nicht so viel verändert. Das spricht in diesem Fall nur für die hohe Qualität des Gerätes und der werkseitigen Voreinstellung. Erfahrungsgemäß machen Displays einen großen Sprung in der Anzeige- und Farbqualität, wenn sie zum ersten Mal kalibriert werden, aber hier hat es von Beginn an sehr gut gepasst, und nach dem Durchlauf von EIZOs Software hat sich die Darstellung in einigen Details noch einmal ordentlich verbessert.
Für den optischen Abgleich haben wir diverse Farbfelder mit ihren Entsprechungen aus dem Farbfächer verglichen, und die Ergebnisse waren durchgehend richtig gut. Prinzipiell könnte man Monitore mit Unterstützung für ColorNavigator auch auf spezifische Druckprofile kalibrieren, aber leider ist diese Funktion den teureren CG- und CX-Serien von EIZO vorbehalten.
Anwendung
Um uns neben den nackten Zahlen und den eher isolierten Funktionstests ein besseres Bild von der Integration des CS2731 in unserem Arbeitsalltag zu machen, haben wir abwechselnd kleinere Aufträge und freie Projekte mithilfe des Bildschirms realisiert. Dabei haben wir gerade bei den repetitiven Anteilen des Arbeitsalltags versucht, darauf zu achten, ob sich merkliche Veränderungen und vor allem Verbesserungen einstellen.