Meko-Marktforscher nehmen Europas TV-Markt unter die Lupe

Aktuelle Zahlen zur Marktentwicklung im LCD-TV-Segment hat das britische Marktforschungsunternehmen Meko Limited im Rahmen seines DisplayCast-Berichts vorgelegt. Die Kurzfassung betrachtet den EMEA-Markt (Europe, Middle East, Africa) im zweiten Quartal 2009.

Verkaufte Stückzahlen nach Region (Quelle: Meko, Diagramm: PRAD)

Der Markt für analogtaugliche Fernseher (CRT, Flat Faced CRT, LCD und Plasma) entwickelte sich gegenüber Quartal eins um 8,1 Prozent nach unten. Nur etwa 12 Millionen Geräte wurden insgesamt verkauft. Etwas optimistischer fällt der Vergleich zum zweiten Quartal 2008 aus: Hier sind die Verkäufe nur um 4,6 Prozent zurückgegangen.

Mit Blick auf die Displaytechnologie ist LCD der klare Gewinner: 9,22 von insgesamt 12,01 Millionen verkauften Geräten bedeuten Platz eins und einen Marktanteil von knapp 77 Prozent (Q2 2008: 65,7 %). Sehr deutlich ist der Abstand zu Flachbildröhren, die sich mit 1,01 Millionen abgesetzten Geräten von ehemals 16,5 auf 9 Prozent Marktbeteiligung verschlechtern.

Auf Rang drei folgen dicht die Plasmadisplays mit 995.992 Apparaten und 8,3 Prozent. Der beste Wert der vergangenen zwei Jahre ist mit dem knapp neunprozentigen Marktanteil aus Quartal zwei 2008 somit nicht allzu deutlich unterschritten. Immerhin noch 703.011 verkaufte Fernseher mit Katodenstrahlröhre bringen der altgedienten Technik knapp sechs Prozent vom Gesamtmarkt.

Bezüglich der Verkaufszahlen stellt Meko fest, dass sämtliche Displaytechnologien gleichermaßen Verluste gegenüber dem vorhergehenden Quartal hinnehmen mussten. Sowohl aufs Quartal als auch aufs Jahr bezogen, sind die Zahlen in Osteuropa gesunken, wobei Russland die stärksten Absatzverluste hinnehmen musste. Auf ein Jahr gesehen präsentiert der Bericht erwartbare Fakten: Röhrengeräte sind im Verkauf um 37 Prozent auf 703.000 Geräte eingebrochen. Weitaus besser stehen LCD-TVs da: Mit 9,2 Millionen Geräten wurden in Jahresfrist 11,3 Prozent mehr LCD-Displays abgesetzt. Mit Ausnahme von Großbritannien, Irland und den Beneluxländern befinden sich die Verkaufszahlen in Westeuropa auf Vorjahresniveau.

In der Kategorie Top 20, die sowohl den Marktanteil als auch die Verkaufszahlen betrachtet, ist Samsung Tabellenerster, gefolgt von LG Display und Sony. Letzterer profitierte vom Rückgang der Philips-Zahlen um 15 Prozent und kann den Mitbewerber überholen, verpasst aber einen zweistelligen Anteil am Markt recht deutlich.

Hitachi hat Position 17 gegen den elften Platz getauscht – ein Sprung von 131 Prozent beim Gesamtabsatz. Ursache dafür sind insbesondere die hervorragenden Verkäufe der Modelle L32W und L42H, wobei das Hauptwachstum vom britischen Markt herrührt, wohin Hitachi 96 Prozent seiner produzierten Geräte verkauft. Eingestiegen auf der 20 ist der japanische Hersteller Funai Electric .

Bei den regionalen Verkäufen nach Stückzahlen nimmt der Mittelmeerraum mit 15,3 Prozent Platz eins ein. Den Mittleren Osten und Afrika knapp – beide zusammen kommen auf 14,8 Prozent – hat er auf den zweiten Rang verwiesen. Der deutschsprachige Raum ist mit 13,4 Prozent vertreten. Nach dem Vierten, Großbritannien und Irland mit 12,1 Prozent, folgen neuerdings Russland und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), 11,3 Prozent, erst dann kommt Frankreich mit etwa 10 Prozent.

Die deutschsprachigen Länder kauften im Vergleich zum Vorjahresquartal zehn Prozent mehr Fernseher; LCD-Verkäufe wuchsen um 17 Prozent. Bezogen auf Quartal eins 2009, gingen die Käufe von analogtauglichen Geräten (ATV) um sechs, die von LCD-TVs um vier Prozent auf 1,44 Millionen Geräte zurück. Die Absatzzahlen von Plasma-TVs betragen 0,15 Millionen. Samsung, Philips, LG, Panasonic und Sony teilen sich mehr als 70 Prozent dieses Markts. Allein Samsung kann knapp ein Viertel vom Kuchen (23,1 Prozent) für sich verbuchen. Beinahe identisch sieht es in Frankreich aus (ATV: – 7 %, LCD: +17 %). Alle anderen Displaybauarten wurden weniger gekauft, bei den Plasmabildschirmen beträgt der Rückgang 28 Prozent. Sieger hier ist ebenfalls Samsung mit 32,5 Prozent.

In Großbritannien und Irland gingen die Zahlen nur um vier Prozent gegenüber Quartal eins und fünf Prozent in einem Jahr zurück. LCD-Verkäufe verzeichnen ein schwaches, einprozentiges Wachstum auf rund 1,3 Millionen Geräte, sacken aber Quartal zu Quartal um vier Prozent ab. 0,14 Millionen Plasmafernseher haben einen Käufer gefunden. Samsung (20,6 %) wurde von LG (20,8 %) denkbar knapp auf den Zweiten düpiert. Dank Riesenwachstum befindet sich Hitachi, hinter Panasonic und Sony, auf Platz fünf, was den Marktanteil angeht.

Um 23,6 Prozent gewachsen sind die ATV-Verkäufe in Skandinavien und den baltischen Staaten. Mit 27 Prozent Wachstum auf 1,26 Millionen überholten die Plasma-Absatzzahlen die der LCD-TVs (23 % auf 649.000 Apparate). Ein Drittel des Markts gehört Samsung , LG ist als einziger Mitbewerber dicht auf den Fersen. Philips, Sony und Panasonic schaffen es jeweils nicht auf zweistellige Ziffern, aber unter die ersten Fünf.

Bezogen auf das zweite Quartal 2008 steht der Mittelmeerraum etwas besser da: Sechs Prozentpunkte beträgt das Plus in den Verkaufszahlen. LCD- und Plasmafernseher haben sich in Jahresfrist deutlich besser verkauft – acht Prozent Wachstum können beide zusammen verbuchen. Somit wurden in einem Quartal 1,6 Millionen LCD-TVs und knapp 100.000 Plasmadisplays verkauft. Während Samsung (26,9 %), LG und Philips für die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich sind, schafft Acer es mit 0,8 Prozent immerhin unter die Top Ten.

In den Beneluxstaaten gibt es, bezogen auf 2008, nur ein schwaches Wachstum von drei Prozent bei den LCDs (Q2 2009: 605.542 Stück); insgesamt erkennen die Meko-Analysten einen Zweiprozentrückgang gegenüber dem Vorjahr und einen deutlichen (10,6 %) im Vergleich zum ersten Quartal 2009. Lediglich etwa 35.000 Plasmafernseher fanden hier einen Käufer. Dass die Top-20-Liste nur 15 Hersteller aufzählt, mag ein Grund für Samsungs Dominanz sein (31,4 %), LG und Philips liegen jeweils bei etwa 17 Prozent Marktanteil.

Der Fernsehmarkt im durch die Rezession betroffenen Zentraleuropa hat mit einem Rückgang um 3,6 Prozent zu kämpfen. Samsung hält ein Fünftel, LG und Sony zusammen mehr als ein Viertel der Marktanteile. Im betrachteten Quartal wurden 387.303 LCD- und 37.672 Plasmafernseher verkauft.

Wesentlich stärker ist das betreffende Marktsegment in Russland und den GUS eingebrochen: Aufs Jahr gesehen, sind es 40 Prozent, 15,5 Prozent beträgt der Rückgang von Quartal eins zu Quartal zwei 2009. Um 20 Prozent geschrumpft sind auch die LCD-Verkaufszahlen, und zwar auf knapp 900.000. Demgegenüber stehen rund 160.000 ausgelieferte Plasmaschirme. Samsung (37 %) und LG beherrschen quasi den Markt mit beinahe 60 Prozent. Alle anderen Marken sind in der Rangfolge deutlich abgeschlagen.

Knapp zehn Prozent Rückgang verzeichnet der Fernsehmarkt in der Türkei und östliche Regionen im Vergleich zum ersten Quartal 2009. Dies wird an nur 426.000 abgesetzten LCD-TVs deutlich; bei den Plasma-TVs waren es rund 32.000. Aus Sicht eines Jahres beträgt der Verlust lediglich 1,6 Prozent. Von den zehn Marktteilnehmern mit kritischer Größe können Samsung (21,7 %), LG (13,3 %) und Philips (10,1 %) fast die Hälfte der verkauften Stückzahlen für sich verbuchen.

Sieben Marken agieren auf dem TV-Markt des Mittleren Ostens und Afrikas. Ihre Verkäufe haben gegenüber 2008 nur um 0,3 Prozent abgenommen; dies geht auf die rückläufigen Absätze von flachen Röhrengeräten zurück. LCD-Fernseher (766.648 Geräte) verkauften sich gut, Plasmageräte ebenfalls (112.535). LG, mit 41,4 Prozent auf Platz eins, und der Zweitplatzierte Samsung haben zusammen mehr als 77 Prozent Marktanteil.

Meko, ein Marktforschungs- und Publikationsunternehmen mit Fokus auf den europäischen Display-Markt, beliefert auf diesem Sektor tätige Unternehmen mit Daten und Informationen. Mekos DisplayCast Advanced TV-Service stellt umfassende Informationen zur Verfügung, die bei der Entwicklung aktueller oder zukünftiger Verkaufs- und Marketingstrategien konkrete Unterstützung bieten. Der Bericht informiert über die wichtigsten europäischen Märkte, von der Preisbestimmung bis hin zu Markt- und Technologieanalysen.

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