Im langwierigen Patenstreit unter den LCD-Herstellern hat Sharp die nächste Runde eingeläutet: Wie das japanische Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab, hat Sharp in den USA bei der Internationalen Handelskommission ITC ein Verfahren gegen den taiwanischen Panelhersteller AU Optronics (AUO) angestrengt. Auch die von AUO belieferten TV-Anbieter in den USA sind Gegenstand der Klage.

Konkret werfen die Japaner AUO vor, mit seinen LCD-Panels und LCD-Modulen verschiedene eigene Patente zu verletzen. Eine zweite Klage wurde am Bezirksgericht des US-Bundesstaates Delaware eingereicht. Sharp beklagt darin, dass von AUO hergestellte und von dessen Kunden in den USA verwendete LCD-Displays und -Bauteile in TVs und Monitoren auf patentrechtlich geschützter Sharp-Technik basieren. Im Einzelnen handelt es sich Technologien, mit denen die Ausrichtung der LCD-Kristalle gesteuert werden kann, die die Blickwinkel und Bildwiederholrate erhöhen und das Bildflimmerns verringern.
Bei der ITC will Sharp einen Import- und Verkaufsstopp der fraglichen Produkte erreichen, während das Unternehmen beim Bezirksgericht in Delaware auf Entschädigungszahlungen seitens AUO aus ist. Auch gegen Sharp wurde bereits eine LCD-Patentklage erhoben: Zwischen 2007 und 2010 führten die die Japaner einen Rechtsstreit mit der weltweiten Nummer eins im Display-Geschäft. Samsung hatte Sharp ebenfalls Patentrechtsverletzungen bei LCD-Displays bezichtigt. Vor etwa einem Jahr erzielten die Parteien jedoch eine friedliche Einigung.