Test AOpen 43XV1CP: Gaming im 32:9-Format
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FreeSync Premium und Anti-Blur

Der AOpen 43XV1CP besitzt FreeSync Premium und auch eine Anti-Blur-Technologie, die „TVR“ genannt wird. Bei eingeschaltetem FreeSync Premium wird die Overdrive-Funktion auf „Normal“ gestellt. Gegenüber der höchsten Overdrive-Stufe werden dabei doppelt so lange Reaktionszeiten benötigt. Vor allem Hardcore-Gamer sollten dies beachten. Allen anderen Anwendern kann die Aktivierung empfohlen werden, da die Reaktionszeit auch in diesem Modus noch als gut, aber eben nicht mehr als sehr gut eingestuft werden kann. FreeSync Premium funktionierte anschließend wie gewünscht. Das Ausreißen von Bildern wurde verhindert, und die Darstellung wirkte insgesamt geschmeidiger.

120 Hz, TVR aus
120 Hz, TVR aus
120 Hz, TVR an
120 Hz, TVR an

Die Anti-Blur-Funktion lässt sich nicht aktivieren, wenn FreeSync Premium eingeschaltet wurde. Dafür funktioniert TVR auch mit der höchsten Overdrive-Stufe. Es müssen zudem mindestens 75 Hz eingestellt sein, damit der Modus eingeschaltet werden kann.

Die Bilddarstellung bei 120 Hz ist grundsätzlich gut. Leichte Unschärfen konnten praktisch nur bei dafür ausgelegten Tests, aber kaum in tatsächlichen Spielen wahrgenommen werden. Die TVR-Option verbessert diesen schon guten Wert allerdings nochmals und zeigt ein Bild mit noch weniger Bewegungsunschärfen an. Da die Funktion auch auf der höchsten Overdrive-Stufe funktioniert, kann sie sogar für Hardcore-Gamer empfohlen werden. Die Helligkeit des gesamten Monitors wird durch die Aktivierung des Features leicht gedimmt. Dies ist aber nur sichtbar, wenn mit einer sehr hohen Helligkeit gespielt wird, die dann nicht mehr darstellbar ist.

Subjektive Beurteilung

Wie sich die Messwerte in der Praxis auswirken, wollen wir in diesem Bereich subjektiv aufgrund der Erlebnisse mit den menschlichen Augen und den Erfahrungen des Testers wiedergeben. Wir haben dafür verschiedene Spiele mit dem AOpen 43XV1CP ausprobiert und auf mögliche optische Effekte des Monitors geachtet.

Die wichtigste Frage für Gamer klären wir gleich vorab: Bringt die Breite des Displays bei Spielen überhaupt etwas? Die Antwort ist wie so häufig: Es kommt drauf an. Bei den meisten Multiplayer-Titeln ist die Auflösung verständlicherweise auf ein 16:9-Format beschränkt. Andere Auflösungen sind zwar auswählbar, zeigen aber nicht mehr Informationen an, um allen Spielern möglichst gleiche Bedienungen vorzugeben. Bei allen anderen Games kommt es darauf an, ob die jeweiligen Titel diese Auflösung unterstützen und was dort angezeigt wird.

Forza Horizon 5 ist dabei als positives Beispiel zu nennen. Die Ansicht wird auf der linken und rechten Seite erweitert und so mehr Bildinformationen ausgegeben. Gleichzeitig bleiben die meisten wichtigen Bereiche in der Mitte, sodass Spieler nicht das ganze Display im Auge haben müssen, was bei der Breite ohnehin nicht möglich wäre. Vielmehr geht die Bilddarstellung über den eigentlichen Sichtbereich hinaus und wird nur noch indirekt im Augenwinkel wahrgenommen. Dadurch kann noch mehr in die Spielwelt eingetaucht werden, was als sehr positiv wahrgenommen wurde.

Forza Horizon 5 mit 16:9-Auflösung
Forza Horizon 5 mit 16:9-Auflösung
Forza Horizon 5 mit 32:9-Auflösung
Forza Horizon 5 mit 32:9-Auflösung

Die Auswirkung der Overdrive-Einstellungen ist ein weiterer wichtiger Punkt für Gamer. Auf der höchsten Stufe „Extrem“ sind die Reaktionszeiten am geringsten, unser Labor konnte allerdings auch starke Überschwinger ermitteln. In der Praxis zeigt sich bei der Bilddarstellung ein geteiltes Bild.

Bei 60 Hz traten in schnellen Spielen deutliche Doppelbilder auf, die typisch für starke Überschwinger sind. Sie dürften auch von nicht ganz so empfindlichen Spielern wahrgenommen werden. Wir empfehlen daher, zugunsten der Bildqualität auf etwas Reaktionszeit zu verzichten und bei 60 Hz den Overdrive-Modus „Normal“ zu nutzen.

Bei 120 Hz waren noch minimale Doppelbilder zu erkennen – aber nur, wenn ganz genau darauf geachtet wurde. Stören dürfte dies allenfalls sehr empfindliche Personen, allen anderen können bei 120 Hz die höchste Overdrive-Einstellung und damit die schnellsten Reaktionszeiten empfohlen werden.

Overdrive „Extrem“ mit 60 Hz
Overdrive „Extrem“ mit 60 Hz
Overdrive „Extrem“ bei 120 Hz
Overdrive „Extrem“ bei 120 Hz

Die weiteren Einstelloptionen im OSD fallen für Gamer recht übersichtlich aus. Es kann eine aktuelle Refresh-Rate angezeigt werden. Sie gibt aber nur die aktuelle Hz-Zahl des Monitors wieder.

Eingeblendet werden kann außerdem ein mittiges Fadenkreuz in drei verschiedenen Designs. Es wird immer mit einer weißen Farbe angezeigt, die auch nicht geändert werden kann.

Gaming-Einstellungen im OSD des AOpen 43XV1CP
Gaming-Einstellungen im OSD

Außerhalb der Gaming-Optionen gibt es die Einstellung einer Schwarzverstärkung, die für Spieler interessant sein könnte. Sie hatte aber kaum Auswirkungen auf das dargestellte Bild. Daher haben wir auf eine bildliche Gegenüberstellung verzichtet. Im Handbuch wurde allerdings bereits darauf hingewiesen, dass je nach Bild kaum Abweichungen beobachtet werden können.

Die drei Profile „Action“, „Racing“ und „Sports“ lassen sich individuell belegen und abspeichern, und so kann mit der Fernbedienung schnell zwischen ihnen gewechselt werden. Umbenannt werden können sie nicht, aber natürlich können in einem der drei Profile auch die favorisierten Einstellungen für die Desktop-Nutzung abgelegt werden.

Konsolenbetrieb

Die Xbox Series X unterstützt die native Auflösung des AOpen 43XV1CP nicht. Da die Xbox zu den flexibelsten Geräten auf dem Markt gehört, dürften auch die anderen Konsolen diese Auflösung nicht darstellen können. Stattdessen wird ein 16:9-Format mit sehr großen schwarzen Bereichen an beiden Seiten dargestellt.

Einstelloptionen auf einer Xbox Series X
Einstelloptionen auf einer Xbox Series X

120 Hz ließen sich an der Konsole einstellen, die TVR-Funktion war aber leider nicht aktivierbar und blieb im Menü ausgegraut. VRR („Variable Refresh Rate“) war dagegen im Menü der Xbox auswählbar.

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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