Einleitung
Mit dem DualUp 28MQ780 hat LG auf der CES 2022 einen brandneuen Monitor vorgestellt, der sich als Multitasking-Kraftpaket für Programmierer, Content-Produzenten und andere Profis versteht. Das Besondere an dem Gerät ist das Seitenverhältnis von 16:18. Das entspricht zwei übereinandergestapelten 21-Zoll-Monitoren im gängigen 16:9-Format. Durch die vertikale Split-View-Funktion ist damit ein völlig nahtloses Multimonitor-Setup möglich, daher auch der Name „DualUp“.
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Die Auflösung des Displays beträgt 2560 x 2880 Pixel – also WQHD mit Verdoppelung der Zeilenzahl. Das macht das Modell auch für alle spannend, die in einer Anwendung in der Höhe sehr viel Platz brauchen. Die Nano-IPS-Technologie verspricht dabei eine hohe Blickwinkelstabilität und ein breites Farbspektrum mit einer 98-prozentigen Abdeckung des DCI-P3-Farbraums. HDR10 wird ebenfalls unterstützt, wenn auch die Spitzenhelligkeit nur bei 300 cd/m² liegt.
Anstelle eines herkömmlichen Standbeins verwendet LG beim 28MQ780 eine Schwenkarm-Konstruktion, die das Handling besonders flexibel macht. Die Montage ist dennoch schnell und unkompliziert an den meisten Schreibtischen möglich.
Abgerundet wird das Paket durch flexible Anschlussmöglichkeiten, die neben zwei HDMI-Eingängen und einem DisplayPort eine moderne USB-C-Schnittstelle umfassen. Externe Geräte können darüber mit bis zu 90 Watt mit Strom versorgt werden.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des LG 28MQ780.
Lieferumfang
Neben dem Netzteil sind im Lieferumfang Kabel für die drei Signaleingänge und den USB-Hub enthalten. Ungewöhnlich ist die Beigabe eines DC-Verlängerungskabels. Aufgrund der speziellen Schwenkarm-Konstruktion ergibt das hier aber absolut Sinn.
Die Papierbeilagen sind nur begrenzt nützlich, und auch die Schnellstart-Anleitung zur Montage ist nicht gerade intuitiv verständlich. Auf der Support-Seite war der LG 28MQ780 zum Zeitpunkt der Testerstellung noch nicht zu finden. Auf ein ausführliches Handbuch, einen Treiber und ein Standard-Farbprofil mussten wir daher verzichten. Man kommt allerdings sehr gut ohne aus.
Optik und Mechanik
Die Montage ist beim LG 28MQ780 genauso schnell und einfach erledigt wie bei einem Monitor mit herkömmlichem Standfuß. Bei der Standardinstallation wird der Schwenkarm einfach am Rand eines Schreibtisches aufgesetzt und dann von unten mit einer großen Schraube festgeklemmt. Die Stärke der Schreibtischplatte darf dabei sogar bis zu 7,5 cm betragen. Ein Minimum gibt es nicht. Wenn die Platte entsprechend massiv und ausreichend tragfähig ist – wie zum Beispiel bei einem Glastisch – darf sie auch sehr dünn sein.
Statt am Rand kann der Schwenkarm an einer beliebigen Stelle auf dem Schreibtisch angebracht werden. Dazu benötigt man dann aber ein Bohrloch von mindestens 4,5 cm Durchmesser.
Der Klemmmechanismus ist sehr massiv und zum Schutz des Schreibtisches auf beiden Seiten gummiert. Die untere Klemmplatte wird zur Montage einfach so weit wie möglich nach oben geschoben und dann mit der großen Schraube final fixiert. Die Halterippen an der Verlängerung nach unten sorgen für einen besseren Halt und gewährleisten, dass die Klemmplatte nicht einfach nach unten abrutschen kann.
Der Schwenkarm besitzt an der Monitoraufhängung ein Kugelgelenk, das für die Neigung in der Vertikalen und für die Drehung in die Pivot-Stellung zuständig ist. An der Unterseite des Auslegers sehen wir einen Kunststoff-Clip, der beim Bündeln der Kabel hilft.
Sobald das Standbein am Schreibtisch montiert ist, muss man nur noch das Display daran befestigen. Es liegt bereits mit der Rückseite nach oben im Karton. Wenn man es so herausnimmt und sich dann hinter das Standbein stellt, gelingt das Aufschieben und Einrasten auf die Monitoraufhängung am einfachsten.
Die Höhenverstellung ist beim LG 28MQ780 anders als beim LG 27QN880 nicht im Standbein selbst untergebracht. Stattdessen dient dazu ein weiteres Gelenk in der Mitte des Auslegers. Damit lässt sich die Höhe des Displays um 13 cm variieren. Die Gegenkraft bei der Höhenverstellung lässt sich mit einem im Lieferumfang befindlichen Inbusschlüssel regulieren.
In der niedrigsten Stellung kann das Display fast bis auf den Schreibtisch abgesenkt werden. Die Unterkante des Monitors ist dann nur ca. 4,5 cm davon entfernt. Aufgrund des unteren Rahmens beginnt das sichtbare Bild im Betrieb bei ca. 6 cm über dem Schreibtisch.
Von vorn gesehen wirkt der LG 28MQ780 dank seines fast rahmenlosen Designs recht minimalistisch. Seitlich und oben misst der Rahmen nur ca. 2 mm. Im laufenden Betrieb kommen hier noch einmal ca. 6 mm durch ungenutzte Display-Fläche hinzu – insgesamt also 8 mm. Unten misst der Rahmen ca. 1,5 cm und gibt nur durch ein unauffälliges Logo den Hersteller zu erkennen.
Das Kunststoffgehäuse des LG 28MQ780 ist hinten leicht angeraut und verzichtet auch hier weitgehend auf Zier-Elemente. Von der Seite her betrachtet, ist die Tiefe des Bildschirms zwar nicht rekordverdächtig dünn. Er wirkt aber trotz seines Gewichtes von 4,3 kg dadurch in der Hand eher grazil. Zusammen mit dem Standfuß wiegt der Monitor 9 kg.
Dank des Schwenkarms kann das Display beim LG 28MQ780 nicht nur in den sonst üblichen Achsen bewegt werden, sondern auch näher zum Betrachter gezogen oder weiter weggeschoben werden.
Der Ausleger des Standbeins hat insgesamt drei Gelenke. Zusätzlich kann das Standbein selbst um je 90° nach rechts und links rotiert werden. Das Kugelgelenk an der Monitoraufhängung dient der Neigung in der Vertikalen und der Drehung in die Pivot-Stellung.
Das Gelenk direkt im Anschluss ermöglicht dagegen bereits für sich allein ein seitliches Verschwenken von ca. 65°. Dabei ändern sich der Abstand zum Betrachter bzw. die Länge des Auslegers noch nicht. Nimmt man zusätzlich das Gelenk in der Mitte des Auslegers und die Rotation des Standbeins in Anspruch, kann das Display um je 335° zur Seite gedreht werden.
Die Neigung ist von -25° bis +25° möglich. Am Schreibtisch ergibt die ungewöhnlich starke Neigung nach vorn nur Sinn, wenn man sein Kinn beim Arbeiten auf dem Schreibtisch ablegt. Dank des Schwenkarmes gibt es bei einer höher gelegenen Montage aber auch dafür sicher sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.
In der Normalstellung hat man subjektiv das Gefühl, vor einem ins Hochformat gedrehten 27-Zoll-Monitor zu sitzen – allerdings mit mehr Platz in der Horizontalen. Vor allem im Betrieb wirkt es, als hätte man plötzlich endlos viel Platz in der Höhe bekommen.
In der Pivot-Stellung wird aus dem LG 28MQ780 aber kein Breitbildmonitor. Nach der Drehung wirkt das Display plötzlich eher quadratisch. Tatsächlich beträgt der Längenunterschied der beiden Seiten auch nur 300 Pixel.
Das robuste Standbein zeigt sich nicht nur sehr flexibel bei den Ergonomie-Funktionen, sondern verbirgt obendrein eine gute Lösung, um die Kabel zu verstauen. Dabei ist dann ggfls. auch die im Lieferumfang befindliche DC-Verlängerung für das Netzteil sehr hilfreich.
Das Netzteil ist nämlich schon recht groß und schwer. Dafür ist es auf der anderen Seite leistungsstark genug, um via USB-C eine zusätzliche Stromversorgung angeschlossener Geräte mit bis zu 90 Watt zu ermöglichen.
Durch das externe Netzteil entsteht im Monitorgehäuse weniger Abwärme. Selbst nach längerem Betrieb in maximaler Helligkeitsstufe konnten wir am Gehäuse praktisch keinerlei Erwärmung feststellen. Auch das Netzteil erwärmt sich nur minimal. Die Lüftungsschlitze des LG 28MQ780 sind dementsprechend nur sehr klein.
Die verwendeten Materialien und die Verarbeitung machen beim LG 28MQ780 insgesamt einen recht hochwertigen Eindruck.