Kühlung, Betriebsgeräusch und Wartung
Auch mit der LED-Technik kann so viel Leistung nicht verlustfrei in Licht umgewandelt werden. Bereits beim Blick von vorn durch den Lufteinlass kann man einen recht großen Kühlkörper erkennen. An den beiden Seiten sind im hinteren Bereich weitere Öffnungen für die Luftzufuhr zu sehen.
Frische Luft wird dabei auf der rechten Seite mit einem Lüfter angesaugt und auf der linken Seite mit einem weiteren Ventilator wieder aus dem Gerät befördert. Während bei der Abluft mit ca. 8 cm Durchmesser ein relativ großer Lüfter verbaut wurde, misst der Lüfter bei der Frischluftzufuhr nur ca. 5,5 cm und muss dafür schneller drehen. Große, langsam drehende Ventilatoren sind für ein minimiertes Betriebsgeräusch generell besser. Anscheinend war hier im Innenraum aber nicht mehr genügend Platz.
Wenn die LED-Technik mit hoher Lichtleistung auf kleinstem Raum entsprechend gefordert wird, dann sind auch der Kühlbedarf und die Geräuschkulisse nicht mehr weit von einem Projektor mit UHP-Lampe entfernt. Beim A1 ist im Abluftbereich ebenfalls schon eine recht deutliche Erwärmung spürbar. Das sollte bei der Aufstellung berücksichtigt werden.
Auch beim Betriebsgeräusch merkt man nicht, dass es sich um einen LED-Projektor handelt. Laut Hersteller soll es im Normalmodus 32 dB(A) und im Sparmodus 28 dB(A) betragen.
Soweit für uns ersichtlich, hängt die Lüfterlautstärke primär mit der gewählten Lampenleistung zusammen, die unabhängig vom gewählten Bildmodus in drei Stufen (Normal/Sparmodus/Dynamic Black) geregelt werden kann. Im laufenden Betrieb bleibt die Drehzahl dann – abhängig von der Raumtemperatur – jeweils konstant.
Ab Werk ist der A1 auf normale Lichtleistung eingestellt. Hier sind die Lüfter schon sehr präsent und geben auch zirpende Geräusche von sich. In einer sonst lautlosen Umgebung kann das schnell nerven. Dass der Projektor fast zwangsläufig sehr nahe beim Zuschauer aufgestellt werden muss, ist da auch nicht hilfreich. Mit entsprechender Klangkulisse bei der Filmwiedergabe fällt das Betriebsgeräusch trotzdem kaum noch auf.
Spätestens zur Fotopräsentation kann man ferner getrost in den Sparmodus umschalten. Das Lüftergeräusch geht hier sofort auf ein selbst in ruhigen Umgebungen sehr unauffälliges Niveau zurück. An Lichtleistung mangelt es auch hier keinesfalls.
Bei Projektoren mit Hochdrucklampe muss die Lampe regelmäßig ausgetauscht werden. Zudem nimmt bis zum Ende der Lebensdauer die Lichtleistung merklich ab und beträgt nur noch etwa die Hälfte. Bei regelmäßiger Nutzung muss man alle zwei bis drei Jahre die Lampe und den Lüftungsfilter erneuern – und das ist durchaus kostspielig.
Die Lebensdauer der Lampe gibt ASUS mit „bis zu 30 000 Stunden“ an. Das entspricht dann aber auch zugleich der maximalen Lebensdauer des gesamten Gerätes. Denn ein Austausch scheint beim A1 ebenfalls nicht vorgesehen zu sein. Bei einem täglichen Einsatz von 4 Stunden reicht das aber ohnehin für 20 Jahre. Um ein Nachlassen der Lichtleistung bzw. ein Verblassen der Farben muss man sich bei LEDs laut Hersteller dabei keine Sorgen machen.
Bedienung und OSD
Einen Projektor bedient man meist fast ausschließlich über die Fernbedienung. Die ist beim ASUS ProArt A1 aber recht einfach gehalten. Auf den Luxus beleuchteter Tasten muss man verzichten. Andererseits sind Bedienung und Navigation damit so intuitiv, dass man mit minimaler Eingewöhnung auch blind damit zurechtkommt.
Mit der OK-Taste in der Mitte des Navigationskreuzes kann man die Bildmodi auch direkt auswählen. Mit entsprechenden Zusatztasten ist das ebenso für die Quellwahl und die Lautstärke möglich. Was braucht man mehr? Vermisst haben wir nur eine Direkttaste für die Lichtleistung.
Da der Projektor ferner darauf ausgelegt ist, in nächster Nähe zum Zuschauer zu stehen, ergibt auch das große Bedienfeld auf der Geräte-Oberseite durchaus Sinn. Die Power-Taste und die Tasten des Menü-Bedienfeldes haben nicht nur eine angenehme Größe, sondern machen auch in der Haptik einen sehr wertigen Eindruck.
Das OSD des ASUS ProArt A1 ist mit dem ASUS H1 inhaltlich fast völlig identisch. In der ProArt-Optik schaut es beim A1 aber erheblich edler aus. Der große Funktionsumfang ist logisch auf sechs Hauptmenü-Punkte gegliedert und erschließt sich selbst ohne Handbuch weitgehend intuitiv.
Die Texte sind zwar vielleicht etwas klein geraten, dafür muss man nicht scrollen und hat somit eine bessere Übersicht. Die Navigation könnte trotzdem noch etwas Feinschliff vertragen. Das Betreten von Untermenüs mit der Nach-rechts-Taste wäre aus unserer Sicht intuitiver als ständig die OK-Taste bemühen zu müssen.
Stellenweise reagiert das OSD etwas verzögert oder erst beim zweiten Anlauf. Wir vermuten, dass das vor allem an dem recht engen Winkel des Infrarotsensors liegt. Während es bei anderen Geräten fast egal ist, in welche Richtung man die Fernbedienung hält, muss man beim ASUS ProArt A1 schon sehr genau zielen.

Spätestens wenn man sich dem Thema „Kalibrierung“ nähert, löst die 1:1-Übernahme des OSDs von dem auf Durchschnittsnutzer ausgerichteten ASUS H1 auf einen auf Profis abzielenden ProArt-Projektor doch etwas Stirnrunzeln aus. Bei einem mit Farbgenauigkeit beworbenen Gerät haben schwammige Begriffe bei der Farbtemperatur eigentlich nichts zu suchen. Umgekehrt sind auch Durchschnittsnutzer in der Regel mit Kelvin-Angaben nicht überfordert. Zumindest das Gamma kann man als Zahlenwert definieren. Auch ein RGB-Gain-Regler und eine 6-Achsen-Farbkorrektur sind vorhanden.
Eine Besonderheit finden wir noch mit dem Regler „Wandfarbe“ im Menü „Bildeinrichtung“. Er soll ggfls. dazu dienen, die Wandfarbe zu neutralisieren. Das funktioniert natürlich nur sehr grob und hat dann mit Farbgenauigkeit nichts mehr zu tun.
Den einzigen Unterschied im OSD zwischen dem A1 und dem H1 haben wir im Bereich der Netzwerkfunktionalität und der Steuerung gefunden. Der A1 besitzt zwar keinen LAN-Anschluss, dafür können per WLAN auch tatsächlich Inhalte auf das Gerät gespiegelt werden. Als Smart-Projektor geht der A1 damit aber nicht durch. Dazu fehlen ihm Apps und Mediaplayer, um Inhalte direkt aus dem Netzwerk abzuspielen.
In der Praxis braucht man das OSD des ASUS ProArt A1 nach der Ersteinrichtung eigentlich nur noch selten. Die Nutzung beschränkt sich primär auf das Umschalten zwischen verschiedenen Bildmodi und die Regulierung der Lampenleistung.