Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa zehn Prozent.
Hier zeigt der PJD7822HDL deutlich wahrnehmbare Schwächen, rechts oben schon massiv (9-Felder-Grafik links). Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei mäßigen 83 Prozent. Nennenswerte Abweichungen sind am gesamten oberen und rechten Bildrand zu messen. Die Homogenität (Farbneutralität, 9-Felder-Grafik rechts) ist dagegen tadellos.
Auch mit freiem Auge wirkt das Weißbild nicht völlig gleichmäßig. Insbesondere am Rand rechts und in den Ecken links ist der Helligkeitsabfall nicht zu übersehen. Im Filmbetrieb, also bei bewegten Bildern, mag das nicht so auffallen, bei Fotovorführungen aber unter Umständen schon. Außerdem kommen hier noch weitere Schwächen addierend hinzu, wie wir gleich sehen werden.
Bereits bei der Aufstellung ist uns aufgefallen, dass der PJD7822HDL recht „offenherzig“ mit seiner Lichtleistung umgeht und das Licht nicht nur durch die Projektionslinse, sondern auch durch andere Öffnungen abstrahlt. Im Heimkino ist jedoch jegliches Streulicht – insbesondere in der Nähe der Projektionsfläche – unerwünscht, da es den Raum zusätzlich aufhellt und Kontrast und Bildqualität kostet.
Beim PJD7822HDL wird Licht sogar nach vorne abgestrahlt und nur durch die Lüftungsgitter etwas zur Seite von der Projektionsfläche weggelenkt. Gerade in kleineren Räumen werden dadurch die Wände seitlich erhellt und durch die Reflektion zurück auf die Leinwand der Kontrast geschmälert.
Ähnliches ist uns auch schon kürzlich im Test des BenQ PJD7822HDL aufgefallen. Beim PJD7822HDL tritt aber auch Licht direkt rings um die Objektivlinse aus. Da braucht man sich über die schlechten Kontrastwerte eigentlich nicht mehr zu wundern.
Die technischen Messungen im Labor finden übrigens unter Optimalbedingungen statt, das heißt, es wird nur das direkt auf die Leinwand auftreffende Licht gemessen. Das erklärt unter anderem, warum manchmal der subjektive Bildeindruck mit den Messwerten bei Weitem nicht mithalten kann. Ein weiteres Problem wird bei Betrachtung des schwarzen Testbildes sichtbar.
Unten links ist das schwarze Testbild zu sehen, wie man es auch mit freiem Auge sieht. Das Foto unten rechts zeigt das Schwarzbild mit verlängerter Belichtung, um die Problembereiche stärker sichtbar zu machen.
Bei den meisten Projektoren ist das Schwarzbild völlig unauffällig. Das trifft leider beim ViewSonic PJD7822HDL nicht zu. Nicht nur mit verlängerter Belichtung, sondern auch mit freiem Auge sieht man deutlich eine generelle Aufhellung in der Bildmitte.
Ähnlich wie beim BenQ W1080ST+ (allerdings bei Weitem nicht so stark), sind zusätzlich (vor allem links unten) kreisrunde Lichtflecken zu erkennen, die an Lens Flare erinnern und vermutlich auch genau diese Ursache haben. Das heißt, konstruktionsbedingt entstehen im Inneren des PJD7822HDL Reflexionen im Linsensystem, die dann diese Lichtflecken erzeugen.
Auch das ist sicher im Filmbetrieb nicht so dramatisch beziehungsweise auffällig, wie es hier im Testbild zu sehen ist. Nichtsdestoweniger sind diese Probleme konstruktionsbedingt und eigentlich ohne große Mehrkosten vermeidbar.