Test BenQ TK705STi: Flüsterleiser 4K-Projektor mit HDR und Google TV
6/6

HDR

Auf Filme in HDR lassen sich alle positiven und negativen Attribute der SDR-Darstellung übertragen. Die Farbdarstellung ist ordentlich, obwohl der Farbraum DCI-P3 nur mit 87 % abgedeckt wird. In Elvis leuchtet die mit Edelsteinen besetzte Gürtelschnalle großartigl. Gold überzeugt vollauf. Der Glanz auf der Leinwand macht richtig viel Spaß. Bewegungen sind gestochen scharf, weil MEMC seine Sache sehr gut macht. Die Dynamic-Black-Tools bewirken, dass der Kontrasteindruck gegenüber SDR gesteigert wird, ebenso der Schärfe-Eindruck. Die leichten Einbußen in den Ecken kommen hier nicht zum Tragen. In Sully sind die beiden Personen am Time Square unten links knackscharf. Auch die Schriftzüge „Sony“ und „Seinfeld“ sind bestens zu lesen. Die US-Flagge auf dem Display erscheint überraschend leuchtstark. Allenfalls werden auf den Displays Inhalte mit über 7000 cd/m² nicht mehr dargestellt und clippen ins Weiß.

Screenshot: Elvis in HDR10+
Screenshot: Elvis in HDR10+
Screenshot: Sully in HDR10
Screenshot: Sully in HDR10

Elvis in HDR10+ besitzt knackige Farben und profitiert ebenso wie Superman von den dynamischen Kontrastregelungen und der gleichmäßigen Ausleuchtung. Als der junge Elvis Richtung Bar läuft, sind die Plakate und Schilder auf den Holzhäusern klar zu lesen. Der Sand sieht herrlich gelb aus, und die grünen Wiesen überzeugen ebenfalls.

Als Superman verletzt im Schnee liegt, zeigen sich keine Abschattungen. Der Schnee clippt nicht, und das Bild ist strahlend hell. Das belegt, wie exzellent das dynamische Tonemapping des BenQ TK705STi arbeitet, denn Superman ist mit Highlights unter 200 cd/m² für einen HDR-Film relativ dunkel gemastert.

Screenshot: Elvis in HDR10+ offenbart kleinste Details
Screenshot: Elvis in HDR10+ offenbart kleinste Details
Screenshot: Superman bestätigt die exzellente Ausleuchtung
Screenshot: Superman bestätigt die exzellente Ausleuchtung

Sound

Im BenQ TK705STi sind zwei 8-Watt-Lautsprecher verbaut. Die Maximalpegel reichen aus, um selbst große Wohnzimmer lautstark zu beschallen. Musik tönt ordentlich für einen Projektor. Mitten und Höhen werden realistisch reproduziert. Stimmen sind frei von Zischlauten. Allenfalls auf Tiefbass muss verzichtet werden.

Unterwegs können externe Boxen via Bluetooth angesteuert werden, die vor der Leinwand platziert werden. Damit nimmt der Realismus zu.

Zur Hochform laufen Filme natürlich immer dann auf, wenn zum riesigen Bild, das der Proband darzustellen vermag, ein kräftiges Dolby-Atmos-System mit Subwoofer zum Einsatz kommt. Aus diesem Grund empfehlen wir, zumindest im Wohnzimmer und Heimkino ein ausgewachsenes Lautsprecher-Set zu verwenden.

Bewertung

4.3

(GUT)

Fazit

Der BenQ TK705STi ist ein Kurzdistanzprojektor, der XXL-Bilder in kleinen Räumen erzeugt. Er gehört zu den leisesten Heimkino-Beamern überhaupt, wodurch er für den Wohnzimmereinsatz wie geschaffen ist. Die 4K-Auflösung erreicht er via XPR-Shift. Seine langlebige LED-Lichtquelle sorgt für helle Bilder, die den Regenbogen-Effekt wirkungsvoll auf ein Minimum reduzieren, sodass selbst empfindliche Gemüter einen Blick riskieren dürfen.

Mit einem Gewicht von 3,8 kg ist er für handelsübliche Deckenhalterungen wie geschaffen und überdies leicht genug, um ihn mobil bei Freunden einzusetzen.

Aufstellung und Installation gehen wie von BenQ gewohnt leicht von der Hand, weil der Projektor die Bildausrichtung, die Geometrie und die Schärfe selbstständig einstellt. Das Objektiv besitzt eine Festbrennweite mit Weitwinkelcharakteristik. Eine 2,50 m breite 16:9-Leinwand wird demzufolge aus einer Distanz von nur 2,00 m komplett ausleuchtet.
Gamern wird dank des geringen Input-Lags von 5 ms ein schnelles und präzises Spiele-Erlebnis geboten. Spezielle Zockermodi steigern das Erlebnis noch weiter.

Die handliche Fernbedienung besitzt ein paar Direktwahltasten für Streamingdienste, Autofokus, Lautstärkeregelung und Eingangssignale. Da die Tastatur nicht illuminiert ist, gestaltet sich die Bedienung in dunkler Umgebung etwas schwieriger.

Der BenQ TK705STi hat mit Google TV, zahlreichen Streamingdiensten, Chromecast, AirPlay, Bluetooth und Google Cast reichliche Unterhaltungsmöglichkeiten im Gepäck. Alle von den Fernsehern bekannten Dienste wie Netflix, Apple TV, Paramount+, WOW, Prime Video, YouTube und Disney+ werden unterstützt.

Seine exzellente Farbtreue überzeugt auf ganzer Linie, ein besserer Kontrast und ein dunkleres Schwarz wären hingegen wünschenswert.

Das dynamische Tonemapping leistet hervorragende Arbeit, um die statischen Formate HDR10 und HLG aufzupeppen. Darüber hinaus wird die dynamische Variante HDR10+ unterstützt.

Der Standfuß mit der Modellbezeichnung ST30 bietet gegen einen Aufpreis von 99 Euro (UVP) eine noch höhere Flexibilität, sodass der Projektor auf Höhe der Leinwandunterkante auf einem Tisch oder überkopf im Regal auf Höhe der Leinwandoberkante betrieben werden kann.

Wer für sein Heimkino, für unterwegs und/oder fürs Gaming einen farbstarken, smarten und flüsterleisen 4K-Projektor sucht, der aus kurzer Distanz riesengroße Bilder erzeugt, landet mit dem BenQ TK705STi einen Volltreffer.

Plus

  • Langlebige LED-Lichtquelle
  • Kalibriert ab Werk mit exzellenter Farbdarstellung
  • Dynamisches Tonemapping für HDR
  • HDR10+
  • Smart-Funktionen mit zahlreichen Apps, Bluetooth, Chromecast und AirPlay
  • Sehr geringer Input-Lag
  • Exzellente Ausleuchtung
  • Leise, energieeffizient und wartungsfrei
  • 100 % Farbraumabdeckung von Rec. 709

Minus

  • Unbeleuchtete Fernbedienung
  • Kontrast und Schwarzwert verbesserungswürdig

Testlogo BenQ TK705STi

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den TK705STi leihweise von BenQ zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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