Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
LG gibt das Betriebsgeräusch mit 31 bis 35 dB(A) an. Das sind erfreulich ehrliche Werte. Unsere Messungen aus 1 m Entfernung frontal vor dem Projektor fallen noch eine Spur geringer aus: 29 dB(A) im niedrigen Lasermodus und 32 dB(A) im hohen Lasermodus.
Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit mehreren Lüftern. Sie sind zwar nicht besonders leise, besitzen aber einen angenehm tiefen Ton, sodass sie uns im hohen Lichtmodus nicht stören. Im Modus „Minimum“ wird es dann richtig angenehm leise.
Die Laserlichtleistung lässt sich in drei Stufen regeln: „Minimum“, „Mittel“ und „Maximum“. Eine dynamische Helligkeitsregelung gibt es nicht, sodass die Lüfter kontinuierlich ihren Dienst verrichten. Die Lebensdauer beziffert der Hersteller mit 20 000 Stunden, bis dahin soll sich die Lichtausbeute um 50 % reduzieren. Wer den Projektor täglich zwei Stunden lang nutzt, um einen Spielfilm oder eine Serie zu schauen, erreicht diesen Wert nach rund 27 Jahren. Damit fallen keine Folgekosten für eine neue Lampe an, weil es sie schlichtweg nicht braucht.
Wartungsarbeiten gibt es nicht, da keine Luftfilter verbaut sind, die in Intervallen gewechselt oder gereinigt werden müssen. Dennoch empfehlen wir, den Projektor gelegentlich zu entstauben und das Objektiv zu reinigen.
Bedienung und OSD
LG hat dem Projektor leider nicht die bewährte Magic Remote der CineBeam-Reihe spendiert, sondern eine einfache Fernbedienung beigelegt, die nicht mal eine beleuchtete Tastatur besitzt. Überdies sind die kleinen Tasten recht nahe zueinander angeordnet und teilweise gleich groß. Bei Umgebungslicht lässt sich durchweg ordentlich damit navigieren, weil die weiße Beschriftung gut zu lesen ist. Im dunklen Heimkino erweist sich diese Fernbedienung für uns als ungeeignet. Wir können dann schlicht und ergreifend nicht erkennen, auf welche Tasten wir eigentlich drücken. Immer wieder tippen wir daneben, weil die Bedienung weder intuitiv anhand der Anordnung noch gefühlt funktioniert. Ständig drücken wir auf die „Home“- und „Blanking“-Tasten. Die zuletzt genannte Funktion schaltet das Laserlicht aus, sodass wir im stockdunklen Raum sitzen. In dem Preissegment, in dem sich der LG ProBeam BU70QGA bewegt, ist das ein vermeidbares Ärgernis – zumal der Hersteller mit der Magic Remote eine exzellente Alternative im Sortiment hat.
Das On-Screen-Display (OSD) ist sehr übersichtlich strukturiert. Beim erstmaligen Einschalten des Projektors öffnet sich selbstständig der Installations-Assistent, mit dessen Hilfe das Gerät eingerichtet werden kann. Später kann das Tool im OSD unter „Einstellungen“ aufgerufen werden. Es ist gleich der erste Reiter.
Ein Druck auf die Lens-Taste der Fernbedienung öffnet das Menü, um alle Objektiveinstellungen vorzunehmen. Dazu gehören Schärfe, Zoom und Lens-Shift. Der LG BU70QGA reagiert sofort auf die Befehle und setzt sie ohne spürbare Verzögerung um. Ebenso lässt sich zügig durch das OSD navigieren. Leider sind nicht alle Reiter selbsterklärend – und es stehen nicht alle Features in allen Bildmodi zu Verfügung. Im Bildmodus „Allgemein“ lässt sich beispielsweise die Farbtemperatur von „Natürlich“ auf „6500K“ wechseln. Von „13000K“ kann man in 100er-Schritten die Kelvin-Zahl reduzieren, bis der gewünschte Wert erreicht ist.
Das Bildmenü „Experte“ besitzt diese Möglichkeiten nicht. Hier nutzen wir „Warm 2“, weil das echten 6 500 K am nächsten kommt. Darüber hinaus können wir in diesem Menü RGB-Gain/Offset anpassen – und zwar wahlweise mit einer Messung an 2, 4, 9, 15 oder 25 Punkten. Darüber hinaus bietet nur dieser Modus Zugriff auf den „Dynamischen Kontrast“ und „Super Resolution“. In anderen Modi sind diese Features ausgegraut.
Im Modus „Kalibrierung/Benutzer“ sind die beiden letztgenannten Einstellungen nicht möglich, und das finden wir dann doch unausgereift, zumal auch in diesem Preset die Farbtemperatur nicht wie unter „Allgemein“ auf „6500K“ gestellt wird, sondern auf „Warm 2“, was wieder wenig aussagekräftig ist. Ein 6-Achsen-Farbmanagement zur Einstellung des Gamuts bieten hingegen alle Bildmodi.
Bezeichnungen wie „Krankenhaus“ und „Bildung“ zeigen, dass der LG ProBeam BU70QGA auch im professionellen Bereich Anwendung findet.
Gut gefällt uns, dass die präferierten Einstellungen auf alle Eingänge anwendbar sind. Dafür muss im OSD lediglich der entsprechende Haken gesetzt werden. Damit ist gewährleistet, dass bei mehreren Zuspielern die optimierten Parameter verwendet werden.
„Admin“ bietet tiefer gehende Anpassungen, für die ein Passwort nötig ist. Unter „Sperrmodus“ lässt sich beispielsweise das OSD sperren, sodass Unbefugte auf Präsentationen und Messen die Farbeinstellungen nicht ändern können. Ebenso ist es ohne Passwort unmöglich, den Projektor auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Um die Primär- und Sekundärfarben einzustellen, bieten alle Bildmodi ein gut funktionierendes 6-Achsen-CMS. Hier können die Farben Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta und Gelb separat ausgewählt und in Sättigung, Farbton und Leuchtdichte angepasst werden. Allerdings haben wir festgestellt, dass der Regelbereich nicht bei allen Farben ausreicht, um das Target exakt zu treffen. Vor allem bei den Gain/Offset-Reglern ist eine Annäherung zwar möglich, aber ohne die letzte Perfektion im Weißabgleich zu erlangen.
Das Preset „Schwarzwert“ ist ein wenig irreführend. Damit wird nicht der Schwarzwert angepasst, sondern der RGB-Wertebereich Y = 0–255 (Erweitert) und Y = 16–235 (Standard). Wir empfehlen hier, die Einstellung auf „Automatisch“ zu belassen, denn der Projektor passt selbstständig den Wertebereich an, um JPG-Fotoaufnahmen vom PC (Erweitert) und Spielfilme (Standard) korrekt darzustellen.