Test Monitor Asus ML248H
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Bildmodi

Wie leider viel zu viele Monitore aus dem Consumerbereich besitzt der Asus ML248H eine Vielzahl vorkonfigurierter Bildmodi, durch die Asus wohl unterstreichen möchte, dass der Monitor wirklich alles können soll. Einen effektiven Nutzen hat keiner der angebotenen Modi; ein guter Monitor sollte das Eingangssignal möglichst unverändert wieder ausgeben, die Bildmodi bewirken jedoch genau das Gegenteil: Durch Farb- und Schärfefilter wird das Bild stark verfälscht. Das einzig Positive: Beim ML248H ist es möglich, die einzelnen Modi mit individuellen Einstellungen zu belegen.

Der Vollständigkeit halber seien hier die vorkonfigurierten Modi kurz beschrieben:

Im „Theatermodus“, der wohl für Videos gedacht sein soll, wird ein Schärfefilter über das Bild gelegt, die Farbsättigung signifikant erhöht und die Helligkeit fest auf 90 Prozent gesetzt. Desweiteren wird der dynamische Kontrast aktiviert. Das Ergebnis: Ein insbesondere bei abgedunkeltem Raum viel zu helles und überschärftes Bild. Durch die hohe Sättigung verschmelzen kräftigere Abstufungen zu einem Brei.

Der „Spielmodus“ bewirkt lediglich eine Fixeinstellung der Helligkeit auf 95 Prozent – zu hell zum entspannten Spielen in Innenräumen.

Der „Landschaftsmodus“ bewirkt ähnlich wie der „Theatermodus“ ein übersättigtes, zu helles Bild – nur der Schärfefilter ist hier nicht aktiviert.

Speziell für Computerspiele mit dunklen Szenen soll laut Manual der „Nachtmodus“ gedacht sein: Neben einer wiederum sehr hohen Helligkeitseinstellung wird ein Schärfefilter aktiviert, der jedoch in dunklen Spielszenen auch nicht so recht weiterhilft.

Der „sRGB-Modus“ deaktiviert alle farbverfälschenden Optionen, also Sättigung, Farbtemperatur und Hautton. Dadurch wird zwar eine recht ausgewogene Darstellung erreicht, aber auch eine weitere Kalibrierung verhindert, da in die Farbkanäle nicht mehr eingegriffen werden kann.

Am besten fährt man somit im „Standardmodus“, in dem man die Kontrolle über alle sinnvollen Einstellungsmöglichkeiten hat. Nur die ohnehin nicht empfehlenswerten Einstellungen (Sättigung, Hautton, Schärfe und ASCR) sind hier deaktiviert, was nur von Vorteil sein kann.

Graustufendarstellung

In der Darstellung der hellsten und dunkelsten Graustufen kann der Asus ML248H überzeugen: Auch die allerletzten Abstufungen löst der Monitor noch auf. Aufgrund der TN-typisch hohen Blickwinkelabhängigkeit kann man zwar nicht aus allen Sitzpositionen alle Graustufen voneinander unterscheiden, mit diesem Problem haben jedoch alle TN-Panel zu kämpfen.

Wie üblich ist die werksseitige Kontrasteinstellung von 80 für die Darstellung möglichst vieler Abstufungen am besten geeignet: Verändert man diese Einstellung, so fallen immer mehr Grauwerte weg und verschmelzen miteinander.

Blickwinkel

Wie alle seine Artgenossen weist auch das von Asus verbaute TN-Panel eine hohe Blickwinkelabhängigkeit auf. Um einen Eindruck der zu erwartenden Effekte zu gewinnen, wurde der Monitor aus unterschiedlichen Blickwinkeln fotografiert:

Asus Ml248h Monitor Blickwinkel
Blickwinkelverhalten des Asus ML248H.

Zu beiden Seiten erhält das Bild einen Rotstich, der bei steileren Blickwinkeln auch umso intensiver wird. Von oben betrachtet bleicht das Bild stark aus und von unten tritt der typische Negativeffekt auf, mit dem alle TN-Panels zu kämpfen haben. Insbesondere die in horizontaler Richtung recht schnell auftretenden Farbverfälschungen disqualifizieren den Asus ML248H für die ambitionierte Bildbearbeitung. Leichte Verfärbungen an den Rändern des Bildschirms treten schon bei durchschnittlichem Betrachtungsabstand auf.

Ausmessung und Kalibration

Wir haben im Folgenden den ML248H vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Diese sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der ASUS ML248H verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbräume sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können in folgendem PDF-Dokument nachgelesen werden.

3D-Farbraumvergleich

Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.

ISOcoated (FOGRA39): 82,9 % Abdeckung

Asus Ml248h Monitor Vergleich Iso1
Asus Ml248h Monitor Vergleich Iso2
sRGB: 81,6 % Abdeckung
Asus Ml248h Monitor Vergleich Srgb1
Asus Ml248h Monitor Vergleich Srgb2
 

Die Farbraumabdeckung des ML248H fällt enttäuschend gering aus. Bei Blau- und Gelb-Tönen sieht es noch relativ gut aus, bei allen anderen Farben erreicht der Monitor nicht mehr die erforderliche Farbsättigung. Es werden hier also teils deutliche Farbabweichungen bzw. Farbabrisse auftreten. Dies ist ein weiterer Punkt, der gegen die digitale Bildbearbeitung am ML248H spricht.

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