Farbraumemulation – Gamut Update –
Die Farbraumemulation wird anhand statischer Voreinstellungen umgesetzt. Der Farbraum des Gerätes ist durch die Werkskalibration ja bekannt. Besonders deutlich wurde das beim NEC PA241W, da hier die Farbraumemulation über das OSD, ganz ohne angeschlossene Messsonde, ausführbar ist. Aufgrund von Alterungsprozessen wird es mit der Zeit zu farbmetrischen Drifts kommen, die zu erhöhten Abweichungen im Rahmen der Farbraumemulation führen. Das ist an sich noch nicht dramatisch. Wenn wir an die sRGB-Emulation denken, wird auch ein Gerät mit nativem, sRGB-ähnlichem Farbraum Drifts aufweisen, zumal diese Geräte sRGB meist ohnehin gar nicht passgenau abdecken.
Eizo hat aber auch hier „Köpfchen“ bewiesen und für die aktuellen Geräte der CG-Reihe (CG223W, CG243W, CG245W, CG303W) eine „Gamut-Update“ Funktion implementiert. Bei Aktivierung schaltet sich das Gerät in einen neutralen Zustand und es werden die drei Primärfarben und Weißpunkt ausgemessen. Die farbmetrischen Daten werden in die Monitorelektronik übertragen und dienen als Basis für die Farbraumemulation. Damit sollte gewährleistet sein, dass die Funktion über Jahre extrem exakte Ergebnisse liefert.
Wir konnten an dieser Stelle verständlicherweise nicht einige Jahre abwarten, haben die Funktion aber mit dem EyeOne Pro aufgerufen. Theoretisch erwarten wir uns nun sogar etwas besserer Ergebnisse im Rahmen der Farbraumemulation, weil die Charakteristik unserer Messsonde nun Berücksichtigung gefunden hat. Allerdings lag die Messlatte ja bereits sehr hoch.
Farbraumemulation sRGB nach Gamut-Update
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6510 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.99 100.00 108.74 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,13 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,05 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,2 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 697 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Zumindest hat sich keine Verschlechterung eingestellt. Auch Sekundär- und Tertiärfarben weisen weiter niedrige Abweichungen auf. Damit wird die Funktion alterungsbedingte Drifts tatsächlich ausgleichen können. Ein sinnvolles Feature.
Interpolation
Der Eizo CG245W verfügt über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Die geht qualitativ deutlich über einfaches Pointsampling hinaus, das immer noch von einigen Bildschirmen zur Skalierung, ungeachtet des Quellseitenverhältnisses, genutzt wird. Der Trend geht inzwischen aber klar zur Implementierung ausgereifterer Lösungen Bei Zuspielung durch den PC ist man also grundsätzlich nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der „Outline Enhancer“ stand auf Stufe 0 (Regelungsbereich: -3 bis +3). Dies entspricht der neutralen Werkseinstellung. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Interpolation Spiele
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Bildschärfe
Mit dem „Outline Enhancer“ steht ein etwas ausgereifterer Schärfefilter zur Verfügung, der, unabhängig vom aktuellen Signal, auch bei nativer Zuspielung, genutzt werden kann.
Unschöne Doppelkonturen bleiben auch bei maximaler Stufe (+3) fast vollständig aus. Für grafische Inhalte kann man die Funktion ruhig nutzen, Textinhalte sollten ja ohnehin kaum eine Skalierung nötig machen.
Im Vergleich zum vorliegenden Eizo SX3031W erscheint uns die Skalierung weiter etwas schwächer. Insgesamt gelingt dem CG245W die Skalierung damit für grafische Inhalte durchaus ordentlich. Beim CG243W schwankten wir zwischen den Schulnoten 3+ und 2-. Das können wir auf den CG245W übertragen.
Signale mit einem Seitenverhältnis von 4:3, 5:4, 16:10 und quadratischem Pixelseitenverhältnis können seitengerecht angezeigt werden. Eine pixelgenaue Darstellung mit entsprechenden Rändern an allen Seiten ist ebenfalls möglich. Eine individuelle Konfiguration der Skalierung, wie oft von NEC implementiert, ist nicht möglich.