Farbraumemulation
Zur Konfiguration der Farbraumemulation wird der gewünschten Farbumfang über die xy-Normfarbwertanteile der Primärfarben festgelegt. Alternativ können die Daten auch aus einem ICC-Profil ausgelesen werden. Letzteres hat den Charme, dass die vorgesehene Gradation übernommen wird.
Das Ergebnis ist sehr exakt, allerdings kam es bei der Simulation von Farbräumen, die über den maximalen Bildschirmfarbraum hinausgehen, bislang zu keinem Gamut-Mapping mit definiertem Rendering-Intent. In der aktuellen Softwareversion wird die Konfiguration durch eine Gamut Clipping Einstellung ergänzt, die laut Eizo aber nicht für alle Bildschirme vorgesehen ist.
Nach Aktivierung erfolgt die Farbraumtransformation relativ farbmetrisch. Um auch in farbmanagementfähiger Software – hier wird man in der Regel allerdings ohne bildschirminterne Farbraumemulation kalibrieren – eine möglichst korrekte Darstellung zu garantieren, spiegelt das ICC-Profil nun die Emulationscharakteristik auch dann wieder, wenn der tatsächliche Bildschirmfarbraum kleiner ist.
Eine noch präzisere und komfortablere Variante setzt als notwendige aber nicht hinreichende Bedingung eine 3D-LUT voraus, über die der CX240 nicht verfügt. Diese Funktionalität bleibt daher bestimmten Eizo CG vorbehalten. Hier kann das Emulationsziel als ICC-Profil festgelegt und mit einer beliebigen Kalibration verknüpft werden.
Die Farbraumtransformation beruht dann auf Bildschirm- und Emulationsprofil und wird bei Aktivierung in die 3D-LUT geschrieben. Solange die Charakterisierung durch das übergeordnete Kalibrationsziel aktuell ist, erfolgen die Umrechnungen sehr akkurat und mit spezifiziertem Rendering-Intent.
Nachfolgend haben wir die Farbraumemulation aus Color Navigator heraus für die Simulation von sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB v2 mit aktiviertem Gamut Clipping genutzt. Die Messungen gegen den jeweiligen Arbeitsfarbraum werden ohne Farbmanagement durchgeführt. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6512K |
White Point XYZ (normalized) | 95.03 100.0 109.51 |
DeltaE to D50/ D65 | 19.69 / 0.17 |
Assumed Target Whitepoint * | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.24 |
Brightness / cd/m² ** | 146.5 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 814:1 |
Gradation (Average) | 2.19 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Vergleich der AdobeRGB-Emulation mit AdobeRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6481K |
White Point XYZ (normalized) | 95.12 100.0 108.68 |
DeltaE to D50 / D65 | 19.36 / 0.18 |
Assumed Target Whitepoint * | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.19 |
Brightness / cd/m² ** | 146.8 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 816:1 |
Gradation (Average) | 2.19 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Vergleich der ECI-RGB v2-Emulation mit ECI-RGB v2 | |
White Point / CCT Kelvin | 6505K |
White Point XYZ (normalized) | 94.99 100.0 108.83 |
DeltaE to D50 / D65 | 19.49 / 0.11 |
Assumed Target Whitepoint * | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.06 |
Brightness / cd/m² ** | 146.7 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 815:1 |
Gradation (Average) | 2.39 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Die notwendigen Farbraumtransformationen werden sehr genau berechnet. Farbkritische Arbeiten können damit auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen durchgeführt werden. Selbst die Wiedergabe in Spielen profitiert davon enorm.
Das Gamut-Mapping mit relativ farbmetrischem Rendering-Intent wird bei der Simulation von ECI-RGB v2 sichtbar: Tonwerte innerhalb des Bildschirmfarbraums werden ideal umgerechnet. Alle anderen Tonwerte müssen bestmöglich auf die Farbraumgrenze verschoben werden. Einziger Nachteil: Es kann zu Farbabrissen kommen, wenn mehrere Farben auf den gleichen Repräsentanten abgebildet werden.
Zum Vergleich haben wir ECI-RGB v2 noch einmal mit deaktiviertem Gamut Clipping simuliert:
Gut zu erkennen sind die erhöhten Abweichungen von Tonwerten, die innerhalb des Monitorfarbraums liegen.
Internes Messgerät
Die interne Sonde eignet sich im Gegensatz zum CG246 nicht als Ersatz für ein separates Messgerät. Sie kann in Color Navigator daher auch gar nicht dediziert ausgewählt werden, sondern steht nur für die sogenannte Selbstkorrektur zur Verfügung. Sie soll die Präzision zwischen vollständigen Kalibrations- und Profilierungsdurchläufen mit externer Sonde erhöhen und damit auch das Wiederholungsintervall reduzieren.
Die Konfiguration ist sehr einfach. Wurde der Bildschirm bereits kalibriert, muss nur noch das gewünschte Zeitintervall in Stunden festlegt werden. Nach Ablauf startet dann die Selbstkalibration bei Eintritt in den Energiesparmodus. Über das OSD kann dieser Prozess auch unverzüglich ausgeführt werden. Die Korrelation mit dem aktuellen Kalibrationsziel erfolgt durch eine Messung unmittelbar nach der vollständigen Kalibration.
Wir haben die Selbstkorrektur nach der Kalibration über Color Navigator ausgeführt und danach eine Profilvalidierung vorgenommen. Die gewünschte Charakteristik bleibt erhalten (siehe Seite x, Profilvalidierung, für den Zustand vor der Selbstkorrektur).
Profilvalidierung nach Selbstkorrektur | |
White Point / CCT Kelvin | 6502K |
White Point XYZ (normalized) | 94.97 100.0 108.74 |
DeltaE to D50 / D65 | 19.43 / 0.16 |
Assumed Target Whitepoint * | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.08 |
Brightness / cd/m² ** | 147.6 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 820:1 |
Gradation (Average) | 2.19 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Anmerkung zu Color Navigator: mittlerweile wieder bei allen Bildschirmen der ColorEdge Serie im Kaufpreis enthalten und kostenfrei über die Webseite auf neuestem Stand zu halten(für jedermann herunterzuladen, leider aber nicht zu nutzen).
Das gilt für alle aktuellen CG, CX und CS Monitore von EIZO.
Das Logo wird ausgetauscht, die Wertung SEHR GUT ist korrekt.
Am Ende des Testberichts erhält der Bildschirm eine „gut“-Plakette, obwohl er im Test das Gesamturteil „Sehr gut“ bekommt. – War wohl knapp 😀
Bei dem Stromverbrauch finde ich ein „+“ etwas grosszügig, aber bei der Zielklientel spielt das wohl weniger eine Rolle.