Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Video: Abdeckung des sRGB-Farbraums (Erläuterung der 3D Ansichten).
Der P23T-6 FPR 3D deckt den sRGB-Farbraum zu guten 95,3 Prozent ab, das ist der typische Wert der aktuellen IPS-Panels von LG.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset befindet sich der Monitor im Bildmodus Büro mit der Farbeinstellung 6500K. Die Optionen ACR und ABC (Automatiken für Kontrast bzw. Helligkeit) haben wir für die nachfolgenden Messungen abgeschaltet.
In der Werkseinstellung messen wir eine Farbtemperatur von 6600K. Die Abweichungen bei den Primärfarben sind durchaus akzeptabel, bei den Graustufen schon gut. Der Gammaverlauf ist mit nahezu konstanten 2,15 ebenfalls in Ordnung. Für Consumer- und Officeanwendungen ist die Farbwiedergabe in dieser Einstellung bereits erfreulich gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Das OSD des P23T-6 FPR 3D bietet im Büro-Modus auch eine sRGB-Option an. Der Helligkeitsregler ist dann leider blockiert, aber die Leuchtdichte ist mit gemessenen 142 cd/m² sehr gut voreingestellt.
Im sRGB-Modus messen wir tatsächlich die normgerechte Farbtemperatur von 6500K. Die Abweichungen bei den Primärfarben und Graustufen sind durchgehend gering, der Gammaverlauf folgt jetzt ebenfalls der sRGB-Kurve. In dieser Einstellung kann die Farbwiedergabe auch engagierte Hobbyfotografen und -grafiker durchweg zufriedenstellen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Wie zu erwarten war, stimmen Farbtemperatur und Gammaverlauf nach der Kalibrierung sehr gut mit den Vorgaben überein. Einzelne Ausreißer zeigen allerdings, dass ein perfektes Ergebnis nicht zu erzielen war. Auffällig ist auch, dass die Softwarekalibrierung letztlich nur ein minimal besseres Ergebnis zustande bringt als der eingebaute sRGB-Modus, die Beurteilung dort trifft deshalb auch hier zu. Ein Vorteil der Softwarekalibrierung bleibt natürlich die freie Wahl der gewünschten Leuchtdichte.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Der P23T-6 FPR 3D verfügt auch über einen DICOM-Bildmodus für die grauwertoptimierte Darstellung von medizinischem Bildmaterial. Fujitsu bezeichnet diesen Modus als D-Mode und unterstützt damit den offenen Standard für die digitale Kommunikation in der Medizin.
Interpolation
Der Fujitsu P23T-6 FPR 3D löst nativ 1920 x 1080 Bildpunkte auf und bietet damit die volle HD-Videoqualität im 16:9-Format. Eine Interpolation kann bei alten Programmen und Spielen mit anderen Bildformaten oder mit begrenzter Auflösung benötigt oder auch zur Entlastung schwächerer Grafikkarten eingesetzt werden. Die Interpolation anderer Auflösungen oder Seitenverhältnisse erledigt der Monitor automatisch. Unter dem Menüpunkt Bildabgleich bietet Fujitsu die Möglichkeit an, die Bildschärfe zu justieren und die Option, ein Eingangssignal geringerer Auflösung auf Vollbild oder proportional zu vergrößern.
Im Test zeigte sich der Fujitsu selbst bei der Wiedergabe kleinster Bildformate wie 640 x480 oder 1024 x 768 durchweg sehr überzeugend, die er sauber auf das Vollbildformat hochinterpolierte. Gängige 16:10 Formate wie 1680 x 1050, 1440 x 900 oder 1280 x 800 weisen nur eine sehr leichte Unschärfe auf. Insgesamt macht der Monitor in dieser Disziplin einen hervorragenden Eindruck. Leider wird das 16:9-Format nicht optimal unterstützt, obwohl der Fujitsu selbst ein solches Bildformat aufweist. So wird die Auflösung 1600:900 lediglich stark gestreckt und leicht gestaucht oder im proportionalen Bildmodus gar leicht verkleinert.
Auch das 16:9-Format 1280 x 720 wird nicht ganz auf Vollbildformat interpoliert und es werden oben und unten kleine schwarze Ränder angezeigt So wird unsere Testgrafik leicht verzerrt wiedergegeben und bei den feinen horizontalen Linien sind leichte Interpolationsartefakte auszumachen. Farbschimmer treten dabei nicht auf (siehe Vergrößerung).
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei der Interpolation von 1.280 x 720 auf Vollbild werden zusätzlich graue Bildpunkte eingefügt, die naturgemäß zu etwas dickeren Linien führen und einen leichten Unschärfeeindruck bewirken. Insgesamt macht das interpolierte Bild einen sehr sauberen Eindruck. Nur bei sehr feinen Texturen treten leichte Unregelmäßigkeiten auf.
Auch bei allen anderen interpolierten Auflösungen ist die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – überraschend gut und meistens sogar sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben sehr gut leserlich. Einziger Kritikpunkt bleibt die mangelnde Unterstützung des 16:9-Formats im Vollbildmodus.