Graustufen
Der Grauverlauf weist nahe der Mitte, vom Übergang von Weiß zu den hellen Grautönen, ein minimales Banding auf. Außerdem erkennen wir dort einen leichten Stich ins Gelbliche. Der Übergang in die dunklen Grautöne ist gut gelungen und schön homogen. Schaut man schräg auf das Panel, wechselt der Farbstich bei den hellen Grautönen in ein Hellblau. Auch das Banding nahe der Mitte ist nun deutlicher. Der Wechsel auf die dunklen Grautöne ist nun ebenfalls auch nicht mehr so homogen wie bei frontaler Sicht.
Die Graustufendarstellung ist bis zum vorletzten Feld der hellen Graustufen erkennbar. Hier kann man den Gelbstich eingrenzen. Er findet sich in den Feldern 252 bis 238 wieder. Ab Feld 236 ist dieser nicht mehr zu erkennen. Die Graustufendarstellung in den dunklen Grautönen ist ebenfalls bis zum vorletzten Feld erkennbar. Hier können wir keinen Farbstich erkennen.
Schaut man schräg auf das Panel, wechselt der Farbstich, wie bereits erwähnt, in den hellen Grautönen auf Hellblau. Auch bezüglich der Erkennbarkeit verlieren wir weitere zwei Felder. Die dunklen Graustufen erfahren wiederum keinen Farbstich, aber auch hier verlieren wir Felder, so dass man nur noch bis zum sechstletzten Feld einen Unterschied zum Hintergrund erkennen kann.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Darstellung des schwarzen Bildes ist nicht gut gelungen. Dafür verantwortlich ist fast die gesamte linke Bildschirmseite. In der linken unteren Ecke sehen wir ein großes Highlight, das etwa 15 Zentimeter gelblich zur Mitte einläuft. Zudem wirkt die gesamte linke Panel-Seite wolkig.
Die rechte Seite ist ebenfalls minimal wolkig, doch gegenüber der linken Seite wirkt sie fast tadellos. Es macht den Eindruck, dass die linke Seite zu viel Druck erhält. Das kann passieren, wenn das Panel einseitig zu stramm eingepasst ist. Selbst in einem nicht abgedunkelten Raum können wir bei einem schwarzen Bild den gelblichen Schimmer erkennen, der aus der linken unteren Ecke einstrahlt.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Bei nativem Weißpunkt erreicht das Gerät nur eine Leuchtdichte von 244 cd/m². Das sollte zwar für einen sehr hellen Raum reichen, allerdings ist das auch rund 20 Prozent weniger als die 300 cd/m², die im Datenblatt angegeben sind. Ist der Weißpunkt als D65 definiert, bleiben aufgrund der notwendigen Anpassungen noch 238 cd/m² übrig.
Das Display lässt sich bis auf 18 cd/m² sehr weit herunterregeln, was ein Arbeiten auch in absoluter Dunkelheit möglich macht, ohne geblendet zu werden. Mit einem durchschnittlichen Kontrastverhältnis von 820:1 bleibt das Display ebenfalls hinter dem Wert im Datenblatt von 1000:1 zurück. Doch auch nach der Kalibrierung reicht der Wert von 767:1 noch für ein knapp gutes Ergebnis aus.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsabweichung beträgt im Durchschnitt 8,73 Prozent, was zwar nur ein befriedigendes Ergebnis darstellt, allerdings für ein 21:9-Panel mit dieser enormen Breite noch in Ordnung geht. Die größte Farbabweichung wurde in der oberen linken Ecke mit -18,3 Prozent gemessen. Insgesamt schneidet die linke Bildschirmseite sehr viel schlechter ab, als die rechte Seite. Bei der Farbreinheit erreicht das Display ein gutes Gesamtergebnis, was sich aus einem durchschnittlichen Delta C von 1,11 und einem maximalen Delta C von 1,92 errechnet.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.