Aufstellung
Die Wenigsten werden sich einen Heimkino-Beamer kaufen, um dann das Wohnzimmer Drumherum zu bauen. Vielmehr muss sich ein Heimkino-Beamer in das bestehende Wohnzimmer integrieren lassen. Die Flexibilität bei der Aufstellung ist daher ein wichtiges Kaufkriterium.
Hinsichtlich Aufstellungsflexibilität lässt der BENQ W7500 kaum Wünsche offen. Zur Aufstellung besitzt er an der Unterseite vier einzeln ausschraubbare, rutschfest gummierte Standfüße. Damit lässt er sich auch auf nicht ganz Ebenen Unterlagen stabil und exakt waagrecht aufstellen.
Verwendet man nur die beiden vorderen oder hinteren Standfüße, kann man das Bild auch nach oben neigen oder nach unten kippen und dabei den gewünschten Neigungswinkel sehr genau einstellen. Zum Ausgleich der entstehenden Bildverzerrung besitzt der W7500 dann eine fein dosierbare, elektronische Trapez-Korrektur (Vertikal ± 10 Grad).
Eine elektronische Trapez-Korrektur ist allerdings grundsätzlich immer nur eine Notlösung. Man bekommt zwar wieder rechteckige Außenkanten, durch die Korrektur verändern sich aber auch die Proportionen des Bildes: Kreise werden zu Ellipsen, ein Foto im 3:2-Format wird im Extremfall schon fast quadratisch.
Außerdem kann ein schräg projiziertes Bild nur noch in einem kleinen Bereich des Gesamtbildes richtig scharf sein. Das ist optisch bedingt und kann auch von keiner Elektronik ausgeglichen werden. Wir empfehlen daher grundsätzlich die elektronische Trapez-Korrektur auszuschalten und das Bild im Lot zur Leinwand zu projizieren.
Beim W7500 ist die elektronische Korrektur auch gar nicht notwendig. BENQ verbaut hier eine hochwertige Optik, bei der die Bildlage mittels Lens Shift (Vertikal: ±125% Max / Horizontal: ±40% Max) verlustfrei variiert werden kann.
Die Bildgröße kann ebenfalls komfortabel mittels 1,5-fach Zoom reguliert und an die Leinwand angepasst werden.
An der Unterseite besitzt der Projektor Bohrungen für eine Deckenmontage. Die Bild-Lage kann dazu im Menü von Tisch- auf Deckenprojektion umgestellt werden, auch Rückprojektion ist in beiden Positionen möglich. Eine entsprechende Halterung ist als optionales Zubehör erhältlich.
Zur Schärfeeinstellung besitzt das Objektiv einen geriffelten Fokussierring (vorderer Ring). Er ist ausreichend breit, sehr leichtgängig und agiert ohne Spiel. Auch bleibt das Bild beim Fokussieren absolut stabil, das heißt es findet keine Verschiebung des projizierten Bildes statt. Das ist wichtig, wenn man das Bild exakt in eine vorgegebene Fläche – zum Beispiel eine Rahmenleinwand – positionieren will. Das Verhältnis Drehung zu Fokusänderung ist ebenfalls ausreichend gewählt, um in Summe eine sehr präzise Fokussierung zu ermöglichen. Besser geht es eigentlich nicht.
Hinter dem Fokussierring liegt der ebenfalls geriffelte und etwas breitere Ring zur Verstellung des Zooms. Rechts daneben ist im vorherigen Bild der Hebel für den Lens-Shift und am rechten Bildrand der vordere Infrarot-Sensor für die Fernbedienung zu sehen.
Auch das Zoomen funktioniert sehr leichtgängig und präzise. Allerdings erfolgt die Vergrößerung/Verkleinerung des Bildes nicht genau aus der Bildmitte. Um Bildgröße und Bildlage an eine vorgegebene Leinwand anzupassen, muss man daher ein paar Mal mit den beiden Reglern hin- und her spielen, bis es passt.
Für den Lens-Shift-Hebel braucht man eine etwas ruhigere Hand. Naturgegeben bedient er sich nicht ganz so butterweich (sonst würde die Verstellung ständig nachsacken), und kleine Änderungen haben bereits große Auswirkungen.
In Summe hat sich der W7500 in dieser Disziplin höchstes Lob verdient. Besser geht es kaum, außer mit einer elektrischen Verstellung, die der W7500 in dieser Preisklasse noch nicht bietet.
Bildgröße
Für eine Projektion im nativen 16:9-Format kann man den Projektionsabstand zwischen 1,07 und 16,16 Metern variieren und erhält damit Diagonalen von 0,76 bis zu gigantischen 7,62 Metern. Ob Letzteres für eine ausreichende Lichtleistung noch sinnvoll ist, sei dahingestellt.
Bei einer typischen Leinwand mit 2 Metern Breite (2,3 Meter Diagonale) hat man beim Projektionsabstand die freie Wahl zwischen 3,23 Meter und 4,85 Meter.
Die Distanztabellen unten zeigen die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9 und 4:3-Format.
Inbetriebnahme
Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich beim W7500 besonders einfach: anschließen und loslegen. Ein Setup-Menü zur Ersteinrichtung gibt es nicht, die richtige Sprache war auch bereits voreingestellt.
Ein- und Ausschalten
Projektoren mit herkömmlicher Hochdrucklampe benötigen typischerweise eine Aufwärm- und Abkühlphase. Dass solche Projektoren bis zur Anzeige des ersten Bildes ein bisschen Zeit benötigen, ist also durchaus normal.
„In der Ruhe liegt die Kraft“ scheint hier aber ganz speziell das Motto des W7500 zu sein. Nach dem Anschluss des Netzkabels und dem Betätigen der „ON“-Taste passiert erst mal 16 Sekunden lang gar nichts. Das ist am Anfang schon etwas irritierend, da der W7500 weder optisch noch akustisch signalisiert, dass er auch wirklich eingeschaltet worden ist.
Danach beginnen die Lüfter zu laufen, bis zum Startbild vergehen aber zusätzliche 19 Sekunden. Dass der W7500 anschließend noch einmal weitere 17 Sekunden braucht, um auf die bereits anliegende HDMI-Quelle umzuschalten ist unverständlich und schon kritikwürdig.
Insgesamt vergehen also 52 Sekunden, bis man mit der Filmvorführung bzw. Präsentation beginnen kann. In Summe ist das trotzdem ein anständiger Wert für einen Beamer mit Hochdrucklampe und fällt in der Praxis kaum auf.
Nach dem Ausschalten drehen die Lüfter auf volle Drehzahl hoch und sorgen in der Abkühlphase noch gut 100 Sekunden dafür, dass kein Hitzestau entsteht und die Lampe ordentlich abgekühlt wird – allerdings auch mit entsprechendem Geräuschpegel.
Bereitschaftszeiten
Sekunden | |
Startzeit bis Bildwiedergabe | 35 |
Startzeit bis Anzeige-Projektor Menü | — |
Startzeit bis Anzeige HDMI-Quelle | 52 |
Abkühlzeit | 100 |