Bedienung und OSD
Die wichtigsten Tasten findet man auch auf der Geräte-Oberseite und diese lassen sich gut bedienen. In der Praxis erfolgt die Bedienung aber sowieso über die exzellente Fernbedienung.
Die Fernbedienung lässt keine Wünsche offen. Sie liegt gut in der Hand, die verschiedenen Funktionsbereiche sind klar abgegrenzt und sinnvoll strukturiert. Die hervorgehobenen und gummierten Tasten lassen sich auch ohne Sichtkontakt leicht finden und haben einen klaren Druckpunkt. Mit der leicht zu findenden Taste ganz unten kann zudem auch eine orangefarbene Tastenbeleuchtung eingeschaltet werden.
Das OSD des W7500 ist eher nüchtern und funktional gehalten. Dabei sind die Einstellungen klar gegliedert und auf insgesamt sechs Hauptmenü-Ebenen verteilt. Positiv fällt auf, dass hier wie auch im Handbuch auf eine korrekte Übersetzung geachtet wurde. Auch die Bedienung läuft flüssig und verzögerungsfrei. Lediglich das Umschalten zwischen verschiedenen Bild-Modi benötigt bei bestimmten Modi etwas Zeit.
Einziger Kritikpunkt: die OSD-Einblendung ist gemessen an der Gesamtbild-Fläche schon recht klein, die Schrift aber noch lesbar. Trotzdem hätte hier der Platz besser ausgenutzt werden können.
Sobald man seine präferierten Einstellungen gefunden hat, braucht man das Menü nur noch selten. Zahlreiche Direktwahl-Tasten auf der Fernbedienung rufen die betreffende Funktion sofort auf. Einstellmöglichkeit bzw. Bestätigung der gewählten Einstellung erfolgt dann mit einer kleinen Einblendung.
Die Menüs werden grundsätzlich als Überlagerung vor das bisherige Bild eingeblendet. Filme laufen im Hintergrund weiter. Die Auswirkung der Einstellungen kann man unmittelbar im Bild sehen.
Insgesamt ist auch die Bedienung des W7500 hervorragend.
Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde der Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt.
Zur Durchführung der Messungen sowie der Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Projektor waagrecht ausgerichtet und im Abstand von ca. 3,7 Metern auf eine 2 Meter Breite Leinwand (entspricht einer Bilddiagonalen von 2,29 Meter bzw. 90 Zoll) mit GAIN-Faktor 1 ausgerichtet. Die Raumbeleuchtung wurde dabei vollständig abgedunkelt.
Auflösung
Der BENQ W7500 kann mit seinen nativen 1.920 x 1.080 Bildpunkten die volle HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, von 480i/480p und 576i/576p hinauf bis zu FullHD in 1.080i und 1.080p. Am PC sind Auflösungen von 640 x 480 bis 1920 x 1200 möglich.
In der nativen Auflösung 1.080p verträgt der W7500 praktisch alle relevanten Bildwiederholfrequenzen: 23, 24, 25, 29, 30, 50, 59 und 60 Hz.
Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings grundsätzlich bei jedem Gerät zu Einbußen bei der Bildqualität. Die native Auflösung ist daher immer die beste Wahl.
Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Die einen Pixel großen Strukturen unseres Testgitters kann der W7500 perfekt wiedergeben. Senkrechte und waagrechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Texten. Das Ergebnis ist hier ausgezeichnet und liegt auf dem Niveau guter TFT Monitore.
Auch die Interpolation von niedriger aufgelöstem Eingangsmaterial stellt den W7500 vor keine Probleme. Auch im Vergleich zu TFT Monitoren haben wir selten Testgeräte, die bei unseren Testgrafiken derart saubere Ergebnisse abliefern. Farbsäume sind insgesamt kaum zu beobachten.
Der kürzlich getestete und deutlich günstigere PF80G von LG schnitt in dieser Disziplin bereits recht gut ab. Der W7500 legt hier aber die Messlatte noch einmal deutlich höher.
Das gilt erst recht, wenn man sich die Schärfeverteilung anschaut. Hier macht sich die von BENQ verbaute, hochwertige Optik bezahlt. Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde in der Gesamtansicht und jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.
Wie bei fotografischen Objektiven auch, lässt bei jedem Objektiv die Abbildungsleistung zu den Rändern nach, am stärksten tritt dieser Effekt in den extremen Ecken zu Tage, schließlich ist ein Objektiv rund. Trotzdem ist beim W7500 links und rechts unten kaum ein Schärfeverlust zu sehen. Am stärksten sieht man ihn links-oben, etwas schwächer auch rechts-oben. Das ist nichtsdestotrotz wirklich ein hervorragendes Ergebnis.
In der Realität ist das Ergebnis sogar noch besser zu beurteilen, als auf den Fotos zu sehen, da die Leinwand in unserer Testumgebung nicht zu 100% plan anliegt. Bei unserer Sichtkontrolle gleichen wir das aber aus. Trotzdem bekommt man durchaus einen guten Eindruck, wozu der W7500 im Stande ist: eine rasiermesserscharfe Projektion über die gesamte Bildfläche.
PRAD-Tipp: die Lens-Shift-Funktion ist bei der Aufstellung eine feine Sache, sollte aber trotzdem so sparsam wie möglich eingesetzt werden, da die Bildschärfe und Schärfeverteilung bei starken Verschiebungen der Bildlage leiden kann. Für unseren Test haben wir den Projektor daher bereits so mittig wie möglich ausgerichtet.