Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde das Gerät mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt. Für die Durchführung der Messungen sowie die Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Projektor waagerecht ausgerichtet und im Abstand von circa 2,7 Metern auf eine 2 Meter Breite Leinwand mit GAIN-Faktor 1 ausgerichtet (entspricht einer Bilddiagonalen von 2,29 Metern beziehungsweise 90 Zoll). Die Raumbeleuchtung wurde dabei vollständig abgedunkelt.
Auflösung
Der LG PF1500 kann mit seinen nativen 1.920 x 1.080 Bildpunkten die volle HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, von 480i/480p und 576i/576p hinauf bis zu Full HD in 1.080i und 1.080p. Am PC sind Auflösungen von 640 x 480 bis 1.920 x 1.080 möglich. In der nativen Auflösung 1.080p verträgt der PF1500 praktisch alle relevanten Bildwiederholfrequenzen: 24, 30, 50, und 60 Hz.
Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings grundsätzlich bei jedem Gerät zu Einbußen bei der Bildqualität. Die native Auflösung ist daher immer die beste Wahl.
Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als der hier gezeigte Thumbnail, wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kameraobjektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, bis das Pixelraster sichtbar wurde. Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind aufnahmebedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur auch bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.
Bei nativer Auflösung werden die einpixeligen Strukturen unseres Testgitters vom PF1500 nur teilweise akkurat wiedergegeben. Die Struktur in der Mitte und sehr feine horizontale und vertikale Linien verschwimmen teilweise zu einer grauen Fläche. Erstaunlicherweise wirkt die Darstellung bei 720p sogar etwas schärfer. Hier bleibt die Struktur in den Linien vollständig erhalten. Die Interpolation arbeitet ausgezeichnet.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Textdarstellung. Die Lesbarkeit ist auch bei kleinen Schriftarten ohne und mit Interpolation gut. Die leichte Schwäche in nativer Auflösung ist vermutlich eher der kostenoptimierten Optik geschuldet.
Eine Auffälligkeit zeigt sich aber bei der invertierten Textdarstellung, also mit weißer Schrift auf schwarzem Grund. Hier zeigt sich ein Flimmern in der Schrift, das natürlich mit der Kamera kaum festzuhalten ist. Im Vergleich sieht man aber trotzdem den dadurch entstehenden Schärfeverlust.
Die schon öfters bei LG-Projektoren bemängelte Schärfeverteilung zeigt sich beim PF1500 dafür nur noch schwach sichtbar, am stärksten in der Ecke links unten. Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde, in der Gesamtansicht sowie jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.
Wie bei fotografischen Objektiven auch, lässt bei jedem Objektiv die Abbildungsleistung zu den Rändern nach, am stärksten tritt dieser Effekt in den extremen Ecken zutage (schließlich ist ein Objektiv rund). In der Praxis dürfte das Problem eher darin liegen, den Projektor so präzise aufzustellen, dass er genau parallel zu einer 100 % ebenen Leinwand steht.
Eine elektronische Trapezkorrektur kann zwar schiefe Bildränder ausgleichen, aber nicht die Schärfe-Ebene eines Objektivs. Bei der Filmdarstellung fällt diese leichte Schwäche nicht auf, am PC-Desktop eventuell schon. Die Bildgeometrie selbst war bei unserem Testgerät schon von Haus aus sehr gut.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Die Helligkeit gibt LG mit rekordverdächtigen 1.400 ANSI-Lumen an. Der Kontrast soll sagenhafte 150.000:1 erreichen. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim PF1500 primär die Einstellung „Eco“ (Min., Mittel, Max.) aus. Für die folgenden Messungen haben wir den Projektor daher in Werkseinstellung auf dem Bildmodus „Standard“ belassen und nur die Eco-Einstellung variiert.
Den höchsten Lichtstrom messen wir im Modus „Standard, Eco-Minimal“ mit 441 Lumen in der Bildmitte und 400 ANSI-Lumen wie üblich gemittelt über die gesamte Bildfläche. Die Herstellerangabe können wir somit auch in der Bildmitte nicht nachvollziehen. Scheinbar ein recht geringer Wert, die wahrgenommene Helligkeit ist aber aufgrund der Farbdarstellung erheblich besser.
Aus unserer Sicht geht es hier auch nicht darum, Weltrekorde aufzustellen, sondern um ein sinnvolles und augengerechtes Verhältnis von Lichtleistung, Schwarzwert und Kontrast. Dennoch: Im Vergleich zum 3,5 Mal so teuren Optoma HD91 scheint es dem PF1500 tatsächlich zu gelingen, den von LG proklamierten Weltrekord bei der Lichtleistung (gilt nur für LED-Beamer) zu erlangen. In sinnvollen Einstellungen ist der PF1500 leicht besser oder liegt zumindest gleichauf. Bei der Effizienz erzielt der PF1500 mit 5,3 Lumen/Watt im Modus „Standard, Eco-Mittel“ einen ausgezeichneten Wert.
Bei abgedunkeltem Kinoraum ist der Modus Standard mit der Eco-Einstellung „Mittel“ völlig ausreichend, um eine 2 Meter breite 16:9-Leinwand auch in hellen Szenen ausreichend mit Licht zu versorgen. Selbst die Eco-Einstellung „Maximal“ sollte hier in den meisten Fällen bereits ausreichen. Die Herstellerangabe zur maximalen Bilddiagonale ist also durchaus realistisch. Auch eine gedämpfte Wohnzimmerbeleuchtung ist möglich, ohne die Bildqualität völlig zu ruinieren. Tageslichttauglichkeit können wir dem PF1500 aber keinesfalls attestieren.
Der gemessene Schwarzwert ist allerdings nicht berauschend und liegt bei 0,62 Lumen in der Eco-Einstellung „Mittel“. Bei den Kontrastwerten schneidet der PF1500 daher auch etwas schlechter ab, als sein kürzlich getesteter Bruder LG PW800.
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis:
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen/Watt | |
Standard, Eco-Einstellung Minimal | 400,41 | 0,7516 | 533:1 | 4,8 |
Standard, Eco-Einstellung Mitell | 319,08 | 0,6222 | 513:1 | 5,3 |
Standard, Eco-Einstellung Maximal | 237,19 | 0,4928 | 481:1 | 5,5 |
Soweit möglich, deaktivieren wir solche Funktionen für „dynamischen Kontrast“ für unsere Messungen grundsätzlich. Für den viel wichtigeren Im-Bild-Kontrast, also der Fähigkeit eines Projektors, in ein und derselben Szene starke Helligkeitsunterschiede darzustellen, hilft das nämlich herzlich wenig.
Sorry, da wurde leider gepennt. Ist korrigiert.
Warum geht es denn bei der Auflösung auf einmal um einen PW800 mit 1280x800er Auflösung????
Sehe gerade anhand der Fernbedienung, dass es sich um die EU Version handeln muss. Bei der Asia & US Version liegt eine „Magic Remote“ bei. Angeblich wurden bei der Eu Version ganze Chipsätze gegen billigere Versionen ausgetauscht. Aufgrund des Aufruhrs darüber brachte LG die largo Version auf den EU Markt. Wollte mich nur absichern, dass ihr kein besseres Vorzeigegerät von LG bekommen habt, da ich sehr interresiert bin an dem Projektor. Danke
Was hat denn die abgespeckte Version nicht?
Handelt es sich in eurem Test um die pf1500.aeu (abgespeckte EU) Version?