Subjektive Beurteilung
Bei den über die HDTV-Norm hinausgehenden Fähigkeiten eines LED-Beamers ist entscheidend, wie diese umgesetzt werden. Und das gelingt dem PF1500 nicht ganz so gut wie seinen kleineren Brüdern. Im Modus „Standard“ ist die Abstimmung auch für ein ungeübtes Auge schon wirklich äußerst kühl. Deutlich besser wird es, wenn man in den Kinomodus wechselt.
Was bleibt, ist eine merklich überzogene Darstellung von stark gesättigten Rottönen. Je nach Filmszene kann das sogar gefallen oder auch überzogen wirken. Beispielsweise wirkt die rote Maske der Bankräuber in der TV-Serie „Gotham“ und deren Episode „Red Hood“ besonders unheimlich, was hier aber ganz gut zum Kontext passt.
Wir haben die Darstellungsqualitäten des PF1500 mit unterschiedlichen Signalquellen (PC mit Software-Player, LG Blu-ray-Player, integrierter Media-Player) und verschiedenen Auflösungen von 576p bis 1.080p getestet.
Der LG PF1500 kann dabei bei allen Signalquellen und Auflösungen durchaus überzeugen. Auch mit Halbbildmaterial in 1.080i kommt er gut zurecht, ebenso wie mit der 24-Hz-Darstellung von Blu-rays. Full-HD-Videos werden auch vom USB-Stick über den integrierten Media-Player ruckelfrei wiedergegeben.
Besonders beeindruckt hat uns der PF1500 durch seine Lichtleistung in Verbindung mit einem praktisch lautlosen Betriebsgeräusch in der Eco-Einstellung „Mittel“. Der PF1500 ist der erste LED-Beamer, der unsere zwei Meter breite Testleinwand wirklich kompromisslos ausleuchtet und dabei keine Wünsche offen lässt. Dank des geringen Betriebsgeräusches und der guten Portabilität ist er auch für Fotovorführungen bestens geeignet.
Auch wenn der Schwarzwert messtechnisch nicht in die Oberliga gehört, so verhelfen der DLP-typisch gute Im-Bild-Kontrast und der ausgezeichnete Farbkontrast doch zu einem sehr plastischen Bildeindruck. Außerdem bleiben auch in dunklen Szenen Details sichtbar, die von mach anderem Gerät ins Schwarz abgleiten.
Hinsichtlich Reaktionsverhalten waren im Praxistest bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Beides macht mit dem PF1500 gleichermaßen Spaß. Gerade auch für Spieler ist die DLP-Technik mit ihren blitzschnellen Reaktionszeiten gut geeignet.
Unter Umständen das einzige Manko des PF1500 ist durch die DLP-Technik generell bedingt: der sogenannte Regenbogen-Effekt. Er entsteht, wenn Farben nicht gleichzeitig, sondern durch Projektion der Einzelfarben rasch nacheinander dargestellt werden. Für reaktionsschnelle Menschen ist der Effekt auch beim PF1500 durchaus wahrnehmbar, hält sich aber ziemlich in Grenzen und hat uns beim Filmgenuss keinesfalls gestört.
3D-Wiedergabe
Eine 3D-Brille ist im Lieferumfang nicht enthalten, das kann man bei dem Preis aber auch nicht erwarten. ´
Bei der Brille handelt es sich um eine aktive Shutter-Brille. Das ist im Vergleich zu einfachen Polarisationsbrillen die technisch erheblich bessere Umsetzung. Laut Handbuch können alle 3D-Brillen vom Typ DLP-LINK (DLP-Ready) verwendet werden.
Da die Brille im Lieferumfang nicht enthalten ist und uns vom Hersteller auch keine zur Verfügung gestellt wurde, haben wir die 3D-Wiedergabe des PF1500 nicht getestet.
Neu ist beim PF1500 die Möglichkeit, nicht nur bei Filmen in den Genuss einer dreidimensionalen Darstellung zu kommen, sondern das klappt jetzt auch mit entsprechenden Fotos in der Diashow.
Sound
Der PF1500 bringt zwei eingebaute Stereo-Lautsprecher mit je 3 Watt Ausgangsleistung mit. Das ist nicht viel und natürlich kein Ersatz für eine anständige Surround-Anlage. Trotzdem ist der Klang erstaunlich gut und somit eine willkommene und für den portablen Einsatz bereits brauchbare Beigabe.
Für die Audio-Ausgabe besitzt der PF1500 zwar auch einen optischen S/PDIF-Ausgang, noch komfortabler und vor allem drahtlos geht es jetzt aber per Bluetooth. Damit lassen sich auf Knopfdruck Bluetooth-fähige Kopfhörer, Lautsprecher, Verstärker etc. ansprechen. Genial ist das in erster Linie dann, wenn die Signalzuspielung bereits kabellos via USB-Stick oder WLAN erfolgt. Dann kann auch die Tonausgabe auf potente Lautsprecher wieder komplett kabellos erfolgen.
Bewertung
Lieferumfang: | |
Anschlüsse und Konnektivität: | |
Optik, Mechanik und Verarbeitung: | |
Aufstellungsflexibilität: | |
Betriebsgeräusch: | |
Stromverbrauch und Folgekosten (Lampenwechsel): | |
Bedienung/OSD: | |
Bildqualität (gesamt): | |
Farbdarstellung: | |
Bildschärfe: | |
Helligkeit/Schwarzwert und Kontrast: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Skalierung/Interpolation: | |
Subjektive Beurteilung: | |
Eignung für Präsentationen: | |
Eignung für Unterhaltung: | |
Eignung für Heimkino: | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (incl. MwSt. in Euro): | Kein Preis verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.2 SEHR GUT |
Fazit
Der LG PF1500 ist derzeit einer der spannendsten Projektoren auf dem Markt. Nicht weil er eine bessere Bildqualität liefert als Geräte, die drei- bis fünfmal so teuer sind. Praktisch unschlagbar macht ihn aktuell das gebotene Gesamtpaket.
Bei abgedunkeltem Raum ist die Lichtleistung auch für große Leinwände mehr als ausreichend, und das bei einem nahezu unhörbaren Betriebsgeräusch. Die wartungsfreie und gleichzeitig Langzeit-stabile Farbdarstellung der LED-Technik wusste bereits in der Vergangenheit zu überzeugen. LG hat hier auch den daraus resultierenden größeren Farbraum sehr gut im Griff und bietet zudem in einem Einsteigergerät (preislich gesehen) ein praktisch vollständiges Farbmanagement für die Kalibrierung an.
Wirklich ins Abseits stellt der PF1500 auch erheblich teurere Konkurrenz, wenn es um seine derzeit einzigartige Netzwerk- und Multimedia-Funktionalität geht. Auch hier ist es nicht nur die Vielfalt der daraus resultierenden Möglichkeiten, sondern das gleichzeitig sehr durchdachte Gesamtkonzept und die kinderleichte Bedienbarkeit, die begeistern können.
Ist der PF1500 somit der „beste LED-Projektor aller Zeiten“? Na hoffentlich nicht, denn Raum für Fortschritt und Verbesserung gibt es durchaus. Heimkino-Enthusiasten, die die maximale Bildqualität wollen und dafür bereit sind, mindestens das Doppelte auszugeben, werden mit dem PF1500 noch nicht ganz zufrieden sein. Wann bei der Bildqualität gut „gut genug“ ist, muss jeder für sich entscheiden. Es dürfte aber vor allem die optische Aufstellungsflexibilität sein (Zoom, Lens Shift), bei der bei anspruchsvolleren Heimkino-Fans Wünsche offen bleiben. Projektoren im gleichen Preissegment dürften aber gegen den PF1500 kaum noch eine Chance haben.
Angesichts des Gesamtpakets erhält der LG PF1500 damit verdient das Gesamturteil „sehr gut“ und wird zu unserer Referenz bei den DLP-Projektoren in dieser Preisklasse.
Pro und Contra
- Pflegeleichtes Design
- Transportabel und insgesamt sehr vielseitig einsetzbar
- Mustergültige Bedienbarkeit und Top-Fernbedienung
- Großer Farbraum und kräftige Farben dank LED-Technik
- Tolle Lichtleistung bei nahezu unhörbarem Betriebsgeräusch
- Derzeit einzigartige (kabellose) Netzwerkfunktionalitäten
- Sehr gute Bildqualität in seiner Geräte- bzw. Preisklasse
- Geringer Energieverbrauch und wartungsfrei
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Farbraum-Abstimmung ab Werk könnte besser sein
- Leichte Schwächen bei der Helligkeits- und Schärfeverteilung
- Noch schwach bei der optischen Aufstellungsflexibilität (Zoom & Lens Shift)
- Ggfls. DLP-bedingter Regenbogen-Effekt
gefällt es
Sorry, da wurde leider gepennt. Ist korrigiert.
Warum geht es denn bei der Auflösung auf einmal um einen PW800 mit 1280x800er Auflösung????
Sehe gerade anhand der Fernbedienung, dass es sich um die EU Version handeln muss. Bei der Asia & US Version liegt eine „Magic Remote“ bei. Angeblich wurden bei der Eu Version ganze Chipsätze gegen billigere Versionen ausgetauscht. Aufgrund des Aufruhrs darüber brachte LG die largo Version auf den EU Markt. Wollte mich nur absichern, dass ihr kein besseres Vorzeigegerät von LG bekommen habt, da ich sehr interresiert bin an dem Projektor. Danke
Was hat denn die abgespeckte Version nicht?
Handelt es sich in eurem Test um die pf1500.aeu (abgespeckte EU) Version?