Farbwiedergabe
In der Werkseinstellung ist nach der ersten Inbetriebnahme der Bildmodus „Standard“ aktiv. Farbanpassungen sind in diesem Modus nicht möglich, weil der Projektor selbstständig auf „Benutzer“ umschaltet und die dortigen Werte überschreibt. Aus diesem Grund schalten wir gleich auf „Benutzer“ und stellen die Farbtemperatur zunächst auf „Warm“. Später wechseln wir in diesem Preset auf „Benutzer“, um RGB anzupassen.
Die Farbraumabdeckung von Rec. 709 beträgt 105 % in der Werkseinstellung und ist vor allem in Richtung Gelb erweitert. Nach der Kalibrierung liegen Primär- und Sekundärfarben näher an ihren Sollpunkten. Einzig Grün bleibt erweitert. Würden wir Grün auf den Rand des Farbraummodells ziehen, wäre diese Farbe untersättigt. Durch das erweiterte grüne Spektrum wird dieser Umstand ausgeglichen, und der Farbreiz entspricht subjektiv annähernd dem Originalfarbton.
Der Weißpunkt liegt nach der Kalibrierung bei 6600 K und geht ganz leicht in Richtung Blau. Das ist akzeptabel, weil die Abweichung so gering ist, dass sie unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt.
Rot, Grün und Blau driften im Graustufenverlauf zunehmend auseinander. Das führt zu einer Farbtemperatur von knapp 7000 K in der Spitze. Mithilfe der RGB-Gain-Regler gelingt es uns, bei gerade mal 3 % Lichteinbußen den Graustufenverlauf zu trimmen. Über den gesamten Verlauf von 0 bis 100 IRE erzielen wir um 6600 K. Näher ans Soll gelangen wir nicht, weil die Regler recht grob agieren.
Was auf dem Mess-Chart sehr gut aussieht, erweist sich im Rahmen der Kontrollsichtung ebenfalls als ideal. Es gibt keine Verfärbungen von dunklen oder hellen Inhalten.
Die Delta-E-2000-Werte (dE) gehen erwartungsgemäß mit den vorherigen Messungen einher. Der Graustufenverlauf bietet in der Werkseinstellung durchschnittlich 5,7 dE und in der Spitze einen Wert von 8,5 dE. Im Rahmen der Kalibrierung verbessern sich die Ergebnisse weiter. Der Durchschnittswert beträgt nun 1,7 dE und im Maximum 2,7 dE. Das ist deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle von 3,0 dE.

Die Primär- und Sekundärfarben weisen ab Werk durchschnittlich 7,8 dE und in der Spitze 11,5 dE auf. Im Rahmen der Kalibrierung verbessern sich die Werte auf durchschnittlich 4,6 und 9,8 dE im Maximum. Hier liegt der Schwellenwert einer sichtbaren Wahrnehmung bei 10,0 dE.
Das Gamma verläuft in der Werkseinstellung wellenförmig. Während 10 % passt, wird das Bild zunehmend aufgehellt. Bei 80 % verzeichnen wir nur noch ein Gamma von1,6. Nach der Kalibrierung des Graustufenverlaufes verbessert sich auch das Gamma 2,2. Aufgrund fehlender Einstellmöglichkeiten ist ein weiteres Trimmen nicht möglich.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
ViewSonic hat dem LSC520WU eine Laser-Hybrid-Lichtquelle verbaut. Hierbei handelt es sich um blaue Laserdioden, die mithilfe eines Phosphor-Elements Weiß emittieren. Die Maximalhelligkeit wird auf 5200 Lumen beziffert, ungeachtet der Farbgenauigkeit. Unser Proband erzielt im Bildmodus „Max. Helligkeit“ 5225 Lumen und liegt damit sogar etwas über der Werksangabe. Die Farbtemperatur beträgt hier bei einem Grünüberschuss 6341 K.
Nach der Kalibrierung, die im Bildmodus „Benutzer“ nur wenige Anpassungen braucht, erzielt unser Testkandidat ordentliche 3700 Lumen.
Den Kontrast beziffert ViewSonic auf 3 000 000:1, den wir in den dynamischen Helligkeitsregelungen bestätigen können. Allerdings wird dieser Wert mit einem cleveren Trick erreicht. Die Laserdioden schalten bei einer Schwarzblende einfach aus. Wir messen demnach nur unser noch vorhandenes „Raumlicht“. Statisch liegen die nativen Kontrastwerte bei 440:1 (On/Off), 430:1 (mit 1 % Weißfeld) und 116:1 (ANSI). Dynamisch lässt sich der Kontrast auf 890:1 (On/Off) steigern, wenn die Laserdioden nicht ausschalten.
Der Schwarzwert beträgt demzufolge 8,40 Lumen (statisch) und 4,16 Lumen (dynamisch) mit hoher Lichtausbeute und maximalem Zoom (Weitwinkel). Das entspricht einem Mittelgrau und ist für heutige Heimkinos schlichtweg zu hell. Für Präsentationsräume, Schulen und Ausstellungen spielt dieser Wert eine untergeordnete Rolle, weil hier ohnehin Restlicht vorhanden ist. Schließlich wollen sich viele Personen in Besprechungsräumen mal Notizen machen. Darüber hinaus gibt es Vorschriften für die „Sicherheitsbeleuchtung“ in Ausstellungen und kommerziellen Spielstätten. All dieses Licht führt dazu, dass das Schwarz auf der Leinwand aufgehellt wird. Von daher ist hier eine hohe Lichtausbeute höher zu gewichten.
Bildmodus | Lumen |
Benutzer (D65-kalibriert) | 3700 |
Max. Helligkeit | 5225 |
Standard | 4375 |
Kinoeinstellung | 3800 |
Golf | 4700 |
Tafel | 4250 |
Benutzer (Werkseinstellung) | 3800 |
Graustufen und Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem 100 %-Weißbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Mitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
– 26 % | – 2 % | – 20 % |
– 16 % | 0 % | – 9 % |
– 16 % | – 12 % | – 13 % |
Ungewichtete mittlere Helligkeitsverteilung: 87 %
Die ungewichtete mittlere Helligkeit beträgt 87 %. Die Abweichungen liegen von der Mitte zur rechten Seite unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Zu beiden Seiten ist ein leichter Abfall zu sehen. Schwankungen der Farbtemperatur sind in der Praxis nicht auszumachen.
Alle 256 Graustufen eines jpg-Testbildes werden dargestellt. Der für HDTV-Filme relevante Wertebereich 16 (Schwarz) bis 235 (Weiß) wird von unserem Testsample vollständig dargestellt. Es laufen keine Inhalte im Schwarz zu, und es überstrahlt nichts ins Weiß.
Die Farbtemperatur liegt mit 6600 K nach der Kalibrierung im akzeptablen Bereich, ohne die angestrebte Perfektion zu erlangen. Da der Verlauf über alle Helligkeitsabstufungen homogen ist, sind keine Verfärbungen in Schwarz- oder Weißbildern ersichtlich. Die Abweichungen vom Optimum betragen 100 K. Das entspricht lediglich 1,5 %.