Einleitung
Das nordamerikanische, in Kalifornien ansässige Unternehmen ViewSonic offeriert mit dem LSC520WU einen lampenfreien Beamer, der für den Einsatz in kommerziellen, schulischen und öffentlichen Räumen konzipiert ist. Er projiziert Bilder mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln (WUXGA). Das Kontrastverhältnis wird auf 3 000 000:1 beziffert. Laser-Phosphor-Technologie der dritten Generation soll eine Maximalhelligkeit von 5200 Lumen erzielen – bei einer Lebensdauer von bis zu 30 000 Stunden.
Die drei verbauten LCD-Chips verhindern den berüchtigten Regenbogen-Effekt, den praktisch alle Ein-Chip-DLP-Projektoren erzeugen.
Das Objektiv mit 1,6-fachem Zoom bietet im Zusammenspiel mit vertikalem Lens-Shift, Keystone-Korrektur, Warping und 360°-Projektion vielseitige Einsatzmöglichkeiten inklusive flexibler Installation.
Via LAN und WLAN können moderne Steuerungssysteme verwendet werden, weil der Beamer mit Crestron-, PJLink-, ATEN- und Extron-Systemen kompatibel ist.
Mehr ein Notbehelf dürfte der 16-Watt-Lautsprecher sein, da größere Räumlichkeiten nach leistungsfähigeren Chassis verlangen. Das Betriebsgeräusch des ViewSonic LSC520WU soll 32 dB (Normal) bzw. 26 dB (Eco) betragen.
5,2 kg bringt der Beamer auf die Waage, er ist damit leicht genug für den Transport. Darüber hinaus fallen die Betriebskosten gering aus, weil der Stromverbrauch niedrig ist und sich die Wartungskosten für einen Filterwechsel in Grenzen halten.
Drei Jahre Garantie samt Pick-up-Service räumt der Hersteller ein.
Der UVP wird auf 2.599 Euro beziffert. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des ViewSonic LSC520WU.
Lieferumfang
Der ViewSonic LSC520WU wird gut geschützt in einem braunen Karton geliefert. Zum Lieferumfang gehören neben dem Projektor ein Netzkabel, eine Fernbedienung mit zwei AAA-Batterien, eine Schnellstartanleitung, Luftfilter (bereits verbaut) und eine Garantiekarte.
Optik und Gestaltung
Den ViewSonic LSC520WU gibt es ausschließlich mit einem weißen Finish, damit dieser sich in helle Besprechungsräume unauffällig integrieren lässt. Das Zoomobjektiv ist nicht zentral, sondern leicht seitlich in die Front eingelassen. Direkt am Objektiv befinden sich die Stellregler für Zoom und Fokus. Auf der Rückseite sind alle Anschlüsse untergebracht.
Rechts ist hinter dem Kunststoffgitter ein weißer Filter platziert, um Staub und andere Partikel von den drei LCD-Chips fernzuhalten. Auf der anderen Seite sind die Lüfter zur Kühlung des Gerätes verbaut. Darüber hinaus ist dort ein Mono-Lautsprecher zu finden.
Auf dem Gehäuse sind ein Drehrad für die vertikale Bildverschiebung (Lens-Shift) und eine Tastatur für alle wichtigen Einstellungen eingelassen, falls die Fernbedienung nicht zur Hand sein sollte.
Stabile Anschlüsse für eine Deckenhalterung befinden sich auf der Unterseite. Der passende Wall-/Ceiling-Mount PJ-WMK-007 ist gegen Aufpreis von rund 80 Euro im Fachhandel erhältlich.
Der ViewSonic LSC520WU bringt 5,2 kg auf die Waage und ist damit für den gelegentlichen Transport gut geeignet.
Die Abmessungen betragen 390 x 128 x 294 mm (B x H x T).
Zusammengefasst finden wir Optik, Materialqualität und Haptik preisklassengerecht. Der ViewSonic LSC520WU ist ansprechend, übersichtlich und benutzerfreundlich konzipiert.
Anschlüsse
Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des ViewSonic LSC520WU. Dazu gehören HDMI (2 x), USB (2 x), LAN, Audio Stereo In und Out, Video, RS232, Monitor Out und Computer In. Darüber hinaus ist eine WLAN-Verbindung ins Netzwerk möglich.
Aufstellung
Der ViewSonic LSC520WU lässt sich innerhalb von wenigen Minuten installieren. Wir platzieren den Projektor auf Höhe der Leinwandunterkante und schieben das Bild via Lens-Shift auf die gewünschte Position. Der Verschiebebereich beträgt +45 %. Zur Anpassung der Größe nutzen wir das Zoomobjektiv. Zwei Stellregler für Zoom und Fokus sind hinter der vordersten Linse zugänglich. Damit lässt sich das Bild präzise einstellen. Es rutscht nichts, es hakt nichts. Sehr gut.
Die Füße lassen sich herausdrehen, um den Beamer an eine unebene Grundfläche anzupassen. Das Metallgewinde spricht für die gute Verarbeitungsqualität.
Ein komplettes Installationsmenü, wie wir es von Smart-Projektoren oder Google TV kennen, gibt es zwar nicht. Allerdings ist das auch gar nicht nötig. Es reicht aus, die gewünschte Sprache einzustellen – in unserem Fall ist das Deutsch –, und schon ist alles erledigt. Darüber hinaus kann via „Auto Einstellung“ der Beamer selbstständig ein geometrisches Bild erzeugen.
Sollte der Projektionswinkel unterwegs nicht ausreichen, um das Bild geometrisch korrekt auf die Leinwand zu werfen, steht die Trapezkorrektur für den Ausgleich zur Verfügung. Dieses Tool bietet neben der herkömmlichen Geometrie-Anpassung eine 4-Ecken-, 6-Ecken- und Kurvenkorrektur sowie eine Gitterbild-Optimierung.
Bildgröße
Das Objektiv weist einen Zoomfaktor von 1,6 mit Ratio 1,08:1 bis 1,76:1 auf. Demzufolge kann eine 2,5 m breite 16:9-Leinwand vollständig aus einer Distanz von 2,70 m bis 4,40 m ausgeleuchtet werden. Damit bietet der Beamer viel Flexibilität bei der Aufstellung. Die Lichtausbeute des ViewSonic LSC520WU ist groß genug bemessen, um wirklich große Leinwände strahlend hell auszuleuchten. Wer hingegen einen eher kleinen Präsentationsraum besitzt, erreicht aus einer Distanz von 4 m eine maximale Bildbreite von 3,70 m.
Die nachfolgende Distanztabelle zeigt die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für die Projektion im 16:9-Format.
Betrieb
Wird der ViewSonic LSC520WU eingeschaltet, drehen die Lüfter kurz hoch. Auf diese Weise sollen Fremdkörper wie Staub herausgeblasen werden, die sich sonst auf den Panels absetzen können.
Der Projektor benötigt nur wenige Sekunden, bis das ViewSonic-Logo auf der Leinwand erscheint. Wird er ausgeschaltet, beträgt die Abkühlphase nur 5 Sekunden. Anschließend kann er vom Stromnetz entfernt werden. Auf diese Weise wird unterwegs der Abbau erheblich beschleunigt.
Wie alle anderen Beamer benötigt auch der ViewSonic LSC520WU rund 20 Minuten, bis er seinen optimalen Arbeitspunkt erreicht. Bis dahin können Bildlage, Schärfe und Farben noch ein wenig driften. Unser Proband zeigt sofort nach dem Einschalten eine stabile Bildlage und ordentliche Schärfe. Die Laserlichtquelle hat den großen Vorteil gegenüber einer UHP-Lampe, dass sie sofort natürliche Farben erzeugt, ganz ohne Grünfarbstich. So ist es auch bei unserem Testgerät: Ungeachtet von der Messpräzision projiziert der Proband bereits nach 30 Sekunden natürliche Farben.
Stromverbrauch
Die maximale Leistungsaufnahme beziffert ViewSonic auf 245 Watt (Normal) und < 0,5 Watt (Stand-by). Erfreulicherweise zeigen unsere Messungen, dass der maximale Bedarf mit 229 Watt im hohen Lichtmodus sogar darunter liegt. Im Stand-by ermitteln wir 0,2 Watt. Das sind niedrige Werte für einen Beamer mit derart hoher Lichtausbeute.
Projektoren mit Hochdrucklampen und vergleichbarer Luminanz haben wir schon mit doppelt so hohem Energieverbrauch gemessen.
Bildmodus | Maximal | Stand-by |
Lampenleistung: „Normal“ | 229 Watt | 0,2 Watt |
*Stromverbrauch in Watt / Stunde
Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
Wenig überraschend ist der Projektor kein Leisetreter. Die hohe Lichtausbeute sorgt für eine hohe Betriebstemperatur, deren Hitze schnell aus dem recht kleinen Gerät abtransportiert werden soll.
ViewSonic gibt das Betriebsgeräusch mit 26 dB(A) im Eco- und 32 dB(A) im Normalmodus an. Unsere Messungen aus 2 m Entfernung frontal vor dem Beamer ergeben 31 dB(A) via „Eco 1“ und 37 dB(A) im hohen Lasermodus, den der Hersteller „Vollständig Normal“ nennt.
Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit mehreren Lüftern. Sie sind im hohen Lichtmodus schon klar zu hören. Im Modus „Eco 1“ wird der ViewSonic LSC520WU deutlich leiser, verliert jedoch sichtbar an Lichtausbeute.
Wartungsarbeiten gibt es nur wenige, da ein Luftfilter verbaut ist. Alle 2000 Stunden sollte der Filter ausgeklopft oder getauscht werden – bei stärkerer Feinstaubbelastung (z. B. in Raucherkneipen) gern häufiger. Der Filtertausch ist schnell erledigt und für technische Laien ganz simpel. Die Klappe an der rechten Gehäuseseite lässt sich an der Verriegelung öffnen und ganz leicht abnehmen. Anschließend kann der Luftfilter entnommen, ausgeklopft, vorsichtig abgesaugt oder ersetzt werden.
Die Laserlichtleistung lässt sich in vier Stufen regeln. Sie heißen „Eco 1“, „Eco 2“, „Normal“ und „Vollständig Normal“.
Die Lebensdauer soll 20 000 Stunden mit „Normal“ und 30 000 Stunden via „Eco“ betragen. In diesem Zeitraum verringert sich die Lichtausbeute um 50 %. Wer den Projektor jeden Tag zwei Stunden lang für Präsentationen nutzt, erreicht diesen Wert erst nach über 27 respektive 41 Jahren.
Weil es in aller Regel nicht angegeben wird, möchten wir darauf hinweisen, dass der Beamer nach Ablauf dieses Zeitraums nicht defekt ist. Er kann danach weiterbetrieben werden, allerdings ist er nur noch halb so hell.