Diese Anbieter setzen ebenfalls auf OLED-Monitore
Doch nicht nur Sony bietet OLED-Monitore an, auch andere Hersteller wollen nachziehen. Zwar gibt es noch keine konkreten Produktabkündigungen, es wurden jedoch bereits bei Panel-Herstellern wie Samsung große Bestellungen der biegsamen OLED-Displays aufgegeben. Unter den Käufern finden sich auch Branchengrößen wie Apple und es wird vermutet, dass neben dem iPhone auch entsprechende Macs in Planung sein könnten, bei denen die neuen Displays zum Einsatz kommen sollen. Es wird jedoch damit gerechnet, dass erst ab Ende 2013 oder Anfang 2014 genauere Informationen hierzu vorliegen werden.
Ähnlich wie Sony mit dem PVM-740 hat auch der Hersteller SmallHD mit dem DP7 OLED einen Monitor mit 7 Zoll Display vorgestellt. Es handelt sich hierbei jedoch um einen portablen Monitor, der nur 540 Gramm schwer ist und über SDI-, HDMI-, YpBr- und Composite-Eingänge verfügt. Das Geräte ist für den Herbst 2012 angekündigt und soll voraussichtlich 2.700 US-Dollar kosten (Stand: April 2012).
OLED stellt Hersteller noch vor viele Probleme
Die verzögerte Massenfertigung von OLED-Displays für den Konsumentenmarkt hat viele Gründe. OLEDs bringen den Nachteil mit sich, dass für jedes einzelne Pixel eines Bildschirms eine eigene Diode gefertigt werden muss. Soll etwa ein Full-HD-Panel mit der Technik ausgestattet werden, müssen über 6 Millionen Dioden zur Verfügung gestellt werden. Selbst wenn die Produktionskosten nur bei 0,1 Cent pro OLED liegen, würde der Monitor bereits im Preisbereich von über 6.000 Euro anzusiedeln sein. Aus diesem Grund kann gesagt werden, dass sich die prinzipiellen Vorteile aufgrund der leichteren Fertigung beim konkreten Einsatz im Display bisher noch nicht realisieren lassen.
Es bleibt abzuwarten, wie schnell es den Herstellern gelingen wird, ihre Produktionskosten zu senken und finanzierbare Fernseher auf dem Markt vorzustellen. Die Hersteller werden jedoch mit weiteren Problemen konfrontiert, die sich auf die Lebensdauer der Dioden beziehen. Momentan sieht es nämlich danach aus, dass OLEDs eine geringere Lebensdauer aufweisen als herkömmliche Dioden. Als Lebensdauer ist dabei jene durchschnittliche Betriebszeit definiert, nach der die Leuchtstärke einer Diode um die Hälfte abgenommen hat und damit eine deutliche Verschlechterung der Bildqualität einhergeht. Aktuell wird davon ausgegangen, dass bei weißen Lichtquellen mit einer Lebensdauer von 5.000 Stunden zu rechnen ist. Durch verschiedene Techniken wie etwa eine Kühlung und eine niedrigere Anfangsleuchtstärke können diese Werte jedoch dramatisch erhöht werden, weshalb die tatsächliche Lebensdauer eines OLED-Displays nur sehr schwer abzuschätzen ist. Für die kommerzielle Nutzung wird es jedoch in jedem Fall wichtig sein, die Lebensdauer auf ein vernünftiges Maß anzuheben, damit dieses Kriterium sich für die Konsumenten nicht zu einem Argument gegen den Kauf entwickelt.
Diese technischen Vorteile könnten bei der Verbreitung helfen
OLEDs vereinigen eine ganze Reihe von Vorteilen auf sich, die sie für den Einsatz in einer Vielzahl von Geräten interessant machen. Je höher die Produktion von Smartphones, Handhelds und anderen Geräten mit OLEDs ist, desto schneller lassen sich Größenvorteile realisieren und desto schneller ist auch ein kostengünstiger Einsatz in Fernsehern möglich. Wie bereits oben erwähnt ermöglichen OLEDs dank des Verzichts auf eine Hintergrundbeleuchtung einen sehr viel höheren Kontrast als herkömmliche LCD-Technologien. Möglich ist dieses, weil die OLEDs nicht nur als Farbfilter fungieren (so wie Flüssigkristalle), sondern selbst farbiges Licht aussenden.
Besonders interessant für die Wiedergabe von schnellen Bildinhalten ist aber auch die Reaktionszeit. Diese wird mit 0,001 Millisekunden angegeben und ist damit extrem niedrig. Zum Vergleich: Die schnellsten aktuell auf dem Markt erhältlichen LCD- und LED-Displays verfügen lediglich über eine Reaktionszeit von 1 Millisekunde (Herstellerangabe) und sind damit um den Faktor 1.000 langsamer. Gerade auch Gamer werden von diesem Technologiesprung profitieren, da die Schlierenbildung deutlich reduziert werden kann. Da OLEDs zudem weniger Energie verbrauchen bzw. weniger Verlustleistung aufweisen, werden die Geräte weniger warm und es werden kleinere und kompaktere Bauweisen ermöglicht.
Wann mit den ersten OLED-Monitoren im Konsumentenmarkt zu rechnen ist
Wann die ersten erschwinglichen OLED-Monitore den Markt erreichen werden, ist nur schwer vorhersagbar. Die Analysten gehen davon aus, dass das Marktvolumen im Jahr 2017 bereits bei 5 Milliarden US-Dollar liegen dürfte, eine Einführung in den nächsten Jahren ist daher sehr wahrscheinlich. Viele Lizenzabkommen wie etwa jenes zwischen Dupont und führenden asiatischen Displayherstellern weisen darauf hin, dass die Kosten bald unter Kontrolle zu bekommen sein werden. Dupont hat ein Verfahren entwickelt mit dem sich die Dioden kostengünstig in einem Druckverfahren auf die Displays bringen lassen. Da Fernseher mit OLED-Displays jedoch noch dieses Jahr eingeführt werden und nach der Etablierung von LED in Fernsehgeräten die Hersteller bei ihrem Monitor-Angebot schnell nachzogen, könnte mit einem breiteren Angebot an Monitoren bereits 2013 zu rechnen sein.
Fazit
OLED-Monitore sind zwar im Konsumentenbereich immer noch nicht erhältlich, mit einer Markteinführung ist jedoch in den nächsten Jahren zu rechnen. Die OLEDs erlauben bereits jetzt deutlich dünnere Fernseher mit einem besseren Bild. Die Vorteile sind jedoch bereits jetzt erkennbar und werden sich vermutlich mit der Zeit am Monitor-Markt durchsetzen.
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