Wird durch das Kalibrieren durch das Sypder4 auch die Einstellungen des Monitors verändert bzw. angepasst, weil ich mich gerade frage wie er das macht?
Der Spyder selbst ändert am Monitor nix. Während des Vorgangs kannst du allerdings Helligkeit und Kontrast auf bestimmte Zielwerte einstellen, d.h. du stellst manuell ein und die Software sagt dir, wann es gut ist. Für mehr gibt es das Stichwort Hardwarekalibrierung.
Speziell beim Spyder kommt es darauf an, welche Version man hat. Express kann nur Standard D65, Pro kann Helligkeit messen/vorgeben und nur mit der Elite Version kannst du die Zielwerte frei wählen. Wenn man nur D65 möchte und die Helligkeit eh nach Gefühl macht, reicht Express, sonst muss man entsprechend mehr investieren.
Denn das ganze Farbmanagement und Kalibrieren macht doch nur Sinn, wenn ich es auch durchziehe und dementsprechend Geräte und Software habe die es auch unterstützen. Oder sehe ich das falsch?
Man braucht sicher keinen High-End EBV Monitor um einigermaßen Farbtreue zu erreichen. Ob es überhaupt einen erweiterten Farbraum brauch, hängt bei deiner Anwendung sicher von der Farbe ab. Wenn es nicht um sehr intensive Farbtöne außerhalb des sRGB Raumes geht, sind die Verluste bei der Konvertierung in den CMYK Farbraum nicht so gravierend.
Aber was bringt mir dass wenn z.B. meine Bildanzeige, Browser, VLC oder sonst irgendwas, solche Profile gar nicht verstehen, oder tun sie das?
Jein. Bei Browsern manche (Firefox, Safari, Chromium/Chrome unterstützen das momentan, Opera in Arbeit). Bildanzeige gleiches Spiel (Übersicht z.B. hier). Multimedia selten, Spiele quasi nie. (stört da auch weniger). In der Bildbearbeitung ist es eigentlich Standard, Adobe kann das, Apple auch, freie Alternativen wie GIMP oder Darktable ebenfalls...
Das Problem etwas umgehen kann man z.B. wenn der Monitor Farbraumemulationen anbietet, sodass er mit einem normalen sRGB Profil arbeiten kann. Sind häufig ganz gut vorkalibriert, wenn einem das reicht wäre es eine Alternative.
Ist es da im unkalibrierten Zustand
nicht egal welchen Monitor ich nehme, sie sind ja alle gleich verstellt? Oder gibt es ein Gerät welches aus dem Werk sehr gut eingestellt daher kommt, dass ich dann kaufe und ohne kalibrieren was mit anfangen kann?
Unkalibriert mit Standardprofil ist tatsächlich Glücksspiel. Klar sind da manche besser oder schlechter, aber so richtig perfekt eigentlich keiner. Anders sieht es bei den oben erwähnten Farbraumemulationen aus, die sind oft wirklich gut eingemessen (Kalibrierbericht liegt meist dabei), sodass man diese als Normalverbraucher eigentlich auch erstmal ganz gut nutzen kann. Bei meinem Dell war die sichtbare Abweichung zwischen AdobeRGB Emulation und selbstkalibriert schon recht klein.
Ich würde in deinem Fall auch eher auf Wide Gamut verzichten und einen guten sRGB Monitor nehmen, also deine Einschätzung Eizo EV2x36 soweit teilen. Wenn's größer sein soll käme auch U2713HM in Frage.
(Dass der 2713H "schlechter" Abgeschnitten hat, liegt wohl daran, dass er in einer anderen Liga mitspielen möchte. Mit großem Farbraum und Hardwarekalibrierbarkeit gibt es da ja starke - wenn auch teurere - Konkurrenz. Der und der 2413 sind ein guter Einstieg in den EBV Bereich)