Google Stadia: Spiele-Streamingdienst wird eingestellt

Der Konzern bietet allen, die Hard- oder Software für Stadia direkt beim Hersteller erworben haben, eine vollständige Rückerstattung des Kaufpreises an

Der am 19. November 2019 gestartete Spiele-Streamingdienst Google Stadia wird zum 18. Januar 2023 eingestampft. Der Hersteller nennt als Grund das mangelnde Interesse samt entsprechend dürftigen Nutzerzahlen. Dass es mit GeForce Now (PRAD-News) und anderen Anbietern dazu noch starke Konkurrenz in dieser Marktnische gibt, dürfte ebenfalls zu dem Entschluss des Konzerns beigetragen haben.

Google Stadia (Bild: Google)
Stadia wird im Januar 2023 eingestellt (Bild: Google)

Die Abwicklung des Dienstes soll mit diversen besonderen Annehmlichkeiten für die Nutzer über die Bühne gehen. Alle, die die Stadia-Hardware und/oder bestimmte Software direkt im Google-Store (also nicht über Dritthändler) erworben haben, können sich den vollständigen Kaufpreis zurückerstatten lassen. Gleiches gilt für getätigte In-App-Käufe. Ausgenommen von der für Google sicherlich nicht günstigen Rückerstattung sind hingegen angefallene Stadia-Abokosten.

Wer zum 29. September 2022 ein aktives Pro-Abo hatte, wird es übrigens ohne weitere Kosten bis zum Ende von Stadia weiternutzen dürfen. Was die Sicherung von Spielständen angeht, ist großteils Ernüchterung angesagt, denn in aller Regel wird man sie wohl nicht auf andere Plattformen übernehmen können. Eine Ausnahme könnten Games mit Crosssave-Funktionalität sein. Nähere Informationen gibt es in dieser offiziellen FAQ und im offiziellen Blog. Letzterer versichert, dass die technologischen Erkenntnisse, die im Rahmen des Stadia-Betriebs gewonnen wurden, für andere Zwecke wie Augmented Reality und YouTube nützlich sein werden.

Während Streaming bei Musik und Filmen oder Serien durchaus praktikabel und massentauglich ist, kommen bei Spielen einige unschöne Faktoren hinzu, die das Nutzer-Erlebnis trüben. So ist eine ständige Internetverbindung mit gewisser Bandbreite erforderlich, die zudem stets einen deutlich höheren Input-Lag mitbringt, als das bei klassischem lokalen Gaming der Fall ist. Dienste wie Stadia haben aber natürlich auch ihre Vorteile und erlauben etwa auf eigentlich nicht spieletauglichen Geräten wie Fernsehern oder Laptops ein je nach Genre durchaus akzeptables Spielvergnügen.

(Obige Ursprungsmeldung ist vom 30.09.2022, 13:34 Uhr)

Update (17.01.2023, 12:48 Uhr)

Das Ende von Google Stadia soll wie geplant am morgigen Mittwoch vonstattengehen. Erstattungen sollten zwischenzeitlich großteils über die Bühne gegangen sein. Wer ein Stadia-Gamepad besitzt, kann sich wahlweise den vollen Kaufpreis erstatten lassen oder es für andere Plattformen weiterverwenden. Letzteres funktioniert über USB-C und bald auch Bluetooth, denn der Hersteller will nächste Woche den intern seit jeher vorhandenen Bluetooth-Chip über ein Tool freischalten.

Update (19.01.2023, 13:41 Uhr)

Das zuvor genannte Tool zwecks Freischaltung der Bluetooth-Funktion des Stadia-Controllers für verschiedene Endgeräte ist ab sofort verfügbar – und setzt den Google-Chrome-Browser voraus. Der Hersteller will die Seite allerdings nur bis zum 31. Dezember 2023 online lassen. (Quelle: FlatpanelsHD)

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Daniel Boll

… treibt den PRAD-Texten als Lektor die Fehler aus und kümmert sich außerdem um News sowie Top-10-Artikel. Seit 2015 gehört er zum Team und findet nach wie vor, dass ein flüssiger Schreibstil wichtig zum Verstehen komplexer Inhalte ist.

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