Lesertest EIZO CS2400S: Einstieg in den großen Farbraum
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Layout und Bildbearbeitung

Die Colormanagement-Fähigkeiten von InDesign erlauben die Arbeit mit profilierten RGB-Bildern und stellen das zu erwartende Druckergebnis farbverbindlich dar – die richtige Konfiguration und ein kalibrierter Bildschirm vorausgesetzt. Texte und Vektorobjekte in InDesign und Illustrator werden von dem Bildschirm randscharf abgebildet. Auch die Darstellung von großen gleichmäßigen Farbflächen bereitet keine Probleme wie etwa eine abfallende Helligkeitsdarstellung am Rand. Die homogene Helligkeitsverteilung über das komplette Display ist dem „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) zu verdanken. Dieses Verfahren soll auch dafür sorgen, dass Farbstiche über die gesamte Nutzungsdauer des Bildschirms vermieden werden.

RAW-Entwicklung mit Capture One
RAW-Entwicklung mit Capture One

Wie differenziert der EIZO CS2400S die Darstellung von Tiefen ermöglicht, konnte ich in Capture One und Photoshop sehen. Bei der Bearbeitung eines Shootings, welches in einer sehr dunklen Location aufgenommen wurde, bei der nur das Model durch ein großes Fenster beleuchtet wurde, konnte man sehr gut erkennen, wie gut der Proband selbst in dunklen Bereichen noch Strukturen und Details darstellen kann. Die LUT des Bildschirms mit einer Signalausgabe von bis zu 10 Bit (intern 16 Bit) vermeidet auch hier Tonwertabrisse oder Farbstiche.

Für die Bildauswahl und Bearbeitung in Capture One versprach ich mir in der Theorie bei einer Fensteraufteilung, bei welcher der Bildbrowser unten statt rechts platziert wird, etwas mehr Platz für die Querformatbilderansicht. Der Viewer bei Capture One konnte jedoch tatsächlich Bilder im Vollformat größer darstellen, wenn der Browser rechts verblieb.

Bildbearbeitung mit Photoshop
Bildbearbeitung mit Photoshop

Bei der Arbeit mit Adobe InDesign oder Illustrator ist beim Einsatz ohne Zweitbildschirm ein 27-Zoll-Display immer noch im Vorteil – ebenso bei Photoshop, da ich bei diesen Anwendungen die Paletten seitlich platziere und der Höhengewinn somit nicht mehr so ins Gewicht fällt.

Sollte ein zweites Display vorgesehen sein, ist der EIZO CS2400S ausreichend dimensioniert und auch nicht so sperrig auf dem Schreibtisch wie ein 27-Zoll-Gerät. Gerade dann spielt der Proband auch seine Stärke aus, die dem 16:10-Format zu verdanken ist: Das Seitenverhältnis entspricht fast dem 3:2-Kleinbildformat, und somit können Bilder, während die Paletten auf dem Zweitbildschirm platziert sind, ideal auf dem EIZO CS2400S formatfüllend angezeigt und bearbeitet werden.

Videoschnitt

Videoschnitt und Animation spielen eine eher untergeordnete Rolle in meinem Arbeitsalltag, jedoch finden ab und an auch solche Projekte den Weg auf meinen Arbeitsplatz. Für diese Jobs habe ich noch kein eigenes Monitorprofil angelegt. Der EIZO CS2400S kann zu 95 Prozent den DCI-P3-Farbraum wiedergeben, somit sollte er auch für diesen Bereich durchaus qualifiziert sein. Für die Zukunft sollte ich mir auf jeden Fall auch für die Bewegtbildarbeiten ein eigenes Profil anlegen – der Wechsel vom Print- zum Videoprofil am Probanden wäre ja in Sekundenschnelle erledigt.

Bei der Animation in AfterEffects und dem Schnitt in Adobe Premiere mit Videomaterial in Full HD (25 und 50 fps) sind mir keine Fehler in der Darstellung aufgefallen. Da ich jedoch bei meinen Videos oft ruhige Gimbal-Aufnahmen und Zeitlupen verwende, ist die Länge der Reaktionszeit eventuell auch nicht so relevant. Schlierenbildung oder andere Fehler, welche bei schnellen Videoszenen auftreten können, konnte ich somit nicht feststellen.

Fensteraufteilung bei Adobe Premiere …
Fensteraufteilung bei Adobe Premiere …
… und Adobe AfterEffects
… und Adobe AfterEffects

Bei Adobe Premiere und AfterEffects habe ich bisher keinen zweiten Bildschirm für Paletten und Fenster verwendet. Gerade in diesen beiden Programmen ist die zusätzliche Höhe des EIZO CS2400S hilfreich, da somit für die untereinander angeordneten Schnitt- und Programmfenster mehr Höhe zur Verfügung steht.

Bewertung

4.9

(SEHR GUT)

Fazit

Auch wenn der EIZO ColorEdge CS2400S im Vergleich zu Profigeräten wie etwa dem CG2420 eher als Basisgerät bezeichnet werden kann, ist er für den Preis von 798 Euro doch eine Preis-Leistungs-Empfehlung, wenn anspruchsvolle Grafikarbeiten anstehen.

Bei dem vergleichsweise niedrigen Kaufpreis kann man einen nicht integrierten Sensor zur Selbstkalibrierung und die fehlende Lichtschutzhaube verschmerzen. Die magnetisch befestigte Haube CH2400 kann schließlich als Zubehör erworben werden, und die Arbeit mit einem externen Messgerät ist eventuell noch etwas flexibler, wenn man weitere Geräte ausmessen möchte. Durch die Möglichkeit der Hardware-Halibrierung bietet der EIZO CS2400S die gewünschten Eigenschaften eines Softproof-Monitors: Die Farbdarstellung entspricht den hohen Erwartungen, und bei der Bildbearbeitung zeigt der Proband seine Stärken in den Kontrasteigenschaften sowie in der Ausgewogenheit bei Farbübergängen und Grauverläufen.

Zufriedener Grafiker
Zufriedener Grafiker

Die Garantie von fünf Jahren spricht für eine lange Nutzungsdauer. Leider hat sich während der Testphase ein leises Fiepen entwickelt, sodass der EIZO CS2400S nicht ganz so leise blieb wie zu Beginn.

Das 16:10-Verhältnis des Bildschirms im 24-Zoll-Format bietet für diese Größe etwas mehr Höhe als andere Geräte in diesem Format. Mir fehlt jedoch trotzdem im Vergleich zum 27-Zoll-Display noch etwas Breite, sodass sich ein zweiter Bildschirm dazugesellen müsste.

Im Vergleich hat der EIZO CS2400S dem Vorgänger CS2420 eine tolle USB-C-Lösung voraus – mit den zusätzlichen Möglichkeiten des KVM-Switches. Gerade in Verbindung mit einem mobilen Rechner ergibt dies eine tolle Kombination. Technisch überzeugt mich der Testkandidat also auf ganzer Linie, und auch die professionelle Softwarelösung ColorNavigator lässt keine Wünsche offen.

Weiterführende Links zum Lesertest

Offizielle Produktseite zum EIZO ColorEdge CS2400S

Lesertest EIZO CS2400S: Starke EBV-Leistung bei günstigem Preis (Zusammenfassung)

Lesertest EIZO ColorEdge CS2400S – Ausgezeichnete Farbkalibrierung ab Werk (Lukas Stopczynski)

Lesertest EIZO ColorEdge CS2400S – Das 16:10-Format überzeugt (Mike Irmscher)

Lesertest EIZO ColorEdge CS2400S – Klare Bilder und präzise Farben (Jennifer Saathoff)

Lesertest EIZO ColorEdge CS2400S – Professionelles Einstiegsmodell mit präziser Farbwiedergabe (Max Grüttefien)

Redaktioneller PRAD-Test zum EIZO CS2400S

Hinweis in eigener Sache

Sowohl diese Zusammenfassung als auch die Testberichte der einzelnen Leser wurden als Werbung gekennzeichnet. Die Medienanstalten führen an, für welche Beiträge diese Kennzeichnung notwendig sind: „Beiträge über Produkte, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen, Regionen, Events, Reisen, die gegen eine Gegenleistung veröffentlicht werden.“ Aus Gründen der Transparenz kennzeichnen wir unsere Artikel entsprechend.

EIZO hat für diesen Lesertest den Testkandidaten Monitore zur Verfügung gestellt, die nach dem Test beim jeweiligen Leser verbleiben. Aus diesem Grund ist der jeweilige Beitrag kennzeichnungspflichtig. Das bedeutet aber nicht, dass PRAD oder EIZO in irgendeiner Form Einfluss auf die einzelnen Testberichte genommen hat. Diese wurden inhaltlich 1:1 so veröffentlicht, wie Sie uns von den Lesern bereitgestellt wurden.

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