Lesertest EIZO CS2400S: Professionelles Einstiegsmodell mit präziser Farbwiedergabe

Einleitung

Als freiberuflicher Kommunikationsdesigner ist mein Arbeitsplatz mein kreatives Zentrum. Hier arbeite ich mit verschiedenen Medien, sei es Film, Animation, Grafik oder Druckproduktion. Diese Vielseitigkeit erfordert nicht nur kreatives Denken, sondern auch eine breite Auswahl an technischer Ausstattung. Für mich wie auch andere Filmemacher:innen, Designer:innen und Fotografen:innen, ist eine präzise Farbdarstellung dabei von entscheidender Bedeutung.

Arbeitsplatz mit EIZO ColorEdge CS2400S
Arbeitsplatz mit EIZO ColorEdge CS2400S

EIZO ist für mich seit jeher ein Synonym für so eine zuverlässige und akkurate Farbwiedergabe. Ihre Monitore sind der Standard für Profis in der Kreativbranche. Es ist daher äußerst spannend für mich, den neuen CS2400S im Folgenden testen zu dürfen, der als Einsteigerprodukt in die renommierte ColorEdge-Serie gilt. Ich frage mich, wie dieses Modell meinen Anforderungen als vielseitiger Kreativschaffender gerecht wird und ob es sein Versprechen auf Farbgenauigkeit einhält.

Erwartung

Ich erwarte von EIZOs neuestem Modell, dem ColorEdge CS2400S, ein Upgrade vor allem für mein farbverbindliches Arbeiten. Da ich eigentlich mindestens 27 Zoll für meinen Arbeitsmonitor bevorzuge, bin ich gespannt, ob sich die Einbußen in der Größe in meinem Arbeitsalltag bemerkbar machen. Auch die Auflösung von „nur“ 1920 x 1200 Pixeln ist ein Downgrade zu meinem zurzeit verwendeten 4K-Monitor. Da ich diese Auflösung aber nur selten in meiner Arbeit wirklich ausnutzen kann, frage ich mich, ob eine kleinere Auflösung nicht doch in vielen Situationen sinnvoller für meine Belange ist. Insbesondere die klare Darstellung von Schrift habe ich hier im Fokus.

Außerdem erwarte ich mir durch den integrierten KVM-Switch und den USB– Anschluss eine Zeitersparnis für meinem täglichen Workflow, durch die ich problemlos zwischen meinen Rechnern wechseln kann, ohne dabei etwas umzustecken oder gar meinen Arbeitsplatz wechseln zu müssen.

Lieferumfang

Der EIZO CS2400S ist umweltfreundlich verpackt. Ich habe im Verpackungsmaterial so gut wie kein Plastik gefunden. Alle Verpackungsmaterialien bestehen aus Papier, und das Handbuch ist digital auf der EIZO-Website zum Herunterladen verfügbar – das ist eine zeitgemäße und ressourcenschonende Lösung. Im Lieferumfang enthalten sind Stromkabel sowie HDMI-, USB-B- und USB-C-Kabel. Darüber hinaus wird der Bildschirm mit einem bereits vormontierten Standfuß geliefert. So spart man sich Zeit beim Aufbau und Einrichten des Displays. Man stellt es auf den Tisch, verbindet zwei Kabel mit seinem Rechner und kann sofort mit der Nutzung beginnen oder sogar direkt professionell arbeiten, da bereits drei werkseitig kalibrierte Farbprofile zur Verfügung stehen. Auf diese werde ich aber später noch näher eingehen. Eine Lichtschutzblende fehlt im Lieferumfang leider, kann jedoch auf der EIZO-Website separat bestellt werden.

Nicht leicht, aber umweltfreundlich
Nicht leicht, aber umweltfreundlich

Optik und Mechanik

Der EIZO CS2400S zeichnet sich durch klare Linien und ein minimalistisches Design aus. Die Verarbeitung scheint erstklassig, ohne jegliches Quietschen oder Knarzen – selbst beim Ausrichten des Bildschirms. Er setzt nicht auf überflüssigen Design-Schnickschnack, sondern ist ein robuster Arbeitsbegleiter. Der breite Rahmen und das matte Gehäuse entsprechen dem typischen Stil der EIZO-CS-Serie. Ein schlankerer Rahmen hätte mir hier persönlich besser gefallen, steht der Funktionalität des Displays aber selbstverständlich nicht im Wege.

Die drucksensiblen Schaltflächen reagieren präzise auf die leichteste Berührung, und der Standfuß ist stabil und schwer. Die Neigungswinkel und die Höhenverstellung sind vielseitig einstellbar, wobei die Kabelführung auf der Rückseite des Monitorarms ein sauberes Kabelmanagement erleichtert. Dieser aus Kunststoff gefertigte Kabelclip erfüllt zwar seinen Zweck effektiv, allerdings könnte er nach einiger Zeit auch durch Überbeanspruchung brechen. Diese Gefahr besteht selbstverständlich bei allen Kunststoffteilen, dennoch wünsche ich mir bei solchen Komponenten immer eine langlebige, stabilere Lösung. Man darf natürlich dabei nicht außer Acht lassen, dass es sich beim EIZO CS2400S um das Einstiegsmodell in die ColorEdge-Serie handelt und man womöglich allein schon deshalb auch Abstriche bei den verwendeten Materialien machen muss.

Großes EIZO-Logo auf der Rückseite des Monitors
Großes EIZO-Logo auf der Rückseite des Monitors

Der Standfuß ermöglicht außerdem eine 90-Grad-Stellung (Pivot), eine Höhenverstellung von bis zu 155 mm und eine Drehbarkeit von 344 Grad. Insbesondere letztere ist sehr leichtläufig, und der Monitor kann ohne großen Aufwand in eine neue Position gedreht werden, während der Standfuß selbst keinen Millimeter verrutscht. Möchte man aber auf den Standfuß komplett verzichten, kann man mithilfe der VESA-Aufhängung (100 x 100 mm) und geeigneter Halterungen den EIZO CS2400S an Wände oder auch andere Oberflächen befestigen.

Sein entspiegeltes, kontrastreiches Display von 1350:1 Dunkelraumkontrast und seine Maximalhelligkeit von 410 cd/m² sind hier für mich aber von größter Bedeutung, da mein Arbeitsplatz durch viele Fenster sehr hell ist und die Arbeit an einem dunklen, spiegelnden Bildschirm kaum möglich wäre. Ab einem Helligkeitswert von ungefähr 350 cd/m² sind jedoch kaum noch Helligkeitssprünge in den einzelnen Stufen mit dem bloßen Auge erkennbar. Ein Wert von 240 cd/m² sollte dabei selbst an den hellsten Arbeitsplätzen bereits vollkommen ausreichend sein.

Maximale Neigbarkeit nach hinten
Maximale Neigbarkeit nach hinten

Darüber hinaus besitzt das Display eine sogenannte WUXGA-Auflösung („Wide Ultra Extended Graphics Array“). Damit wird eine Auflösung beschrieben, die in der Vertikalen auf 1920 x 1200 Bildpunkte gegenüber dem Full-HD-Standard von 1920 x 1080 Bildpunkten erweitert ist, wodurch ein 16:10-Verhältnis entsteht. Den praktischen Nutzen dieses zusätzlichen Platzes in der Vertikalen werde ich später noch in der Arbeit mit verschiedenen Programmen testen.

Geräuschentwicklung

Dank seiner passiven Kühlung gibt es in allen Helligkeitsstufen keine störenden Lüftungsgeräusche, jedoch ist leider ein Spulenfiepen zwischen den Helligkeitsstufen 110 cd/m² und 210 cd/m² wahrnehmbar. Das ist besonders schade, da es sich hier auch um die idealen Helligkeits-Grundeinstellungen für viele Anwendungen handelt. Der genauen Ursache dieses „Fiepens“ auf den Grund zu gehen, ist mir im Rahmen dieses Tests leider nicht möglich. Mich persönlich stört das Geräusch aber nicht wirklich, da ich sowieso meistens bei der Arbeit Kopfhörer trage und so das ohnehin nicht sehr laute Fiepen vollkommen ausblenden kann.

Anschlüsse

Der EIZO CS2400S ist mit drei verschiedenen Video-Eingängen ausgestattet – HDMI, DisplayPort und USB-C –, die es ermöglichen, mehrere externe Geräte anzuschließen. Zusätzlich stehen zwei USB-Buchsen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 5 Gbit/s und zweimal USB 2.0 zur Verfügung. Ein DisplayPort-Kabel ist leider nicht im Lieferumfang enthalten.

Insbesondere der USB-C-Port hat es mir hier angetan – so kann ich jederzeit zwischen meinem PC und Laptop wechseln. Letzterer wird sogar noch aufgeladen. Lediglich bei der Platzierung der Anschlüsse hätte ich mich über einen zusätzlichen USB-C-Downstream-Port an der Seite des Displays gefreut. Die hier liegenden USB-Buchsen können nämlich sehr praktisch sein, wenn man nicht jedes Mal unter den Tisch kriechen möchte, um einen Datenträger ein- oder auszustecken.

Video-Eingänge und USB-B
Video-Eingänge und USB-B
USB-Downstream-Anschlüsse
USB-Downstream-Anschlüsse

In Bezug auf die Ausstattung ist noch zu beachten, dass der EIZO CS2400S weder über Audio-Ausgänge noch über integrierte Lautsprecher verfügt – jene wird die Zielgruppe dieses professionellen Monitors in aller Regel aber nicht vermissen.

On-Screen-Display (OSD)

Der EIZO CS2400S lässt sich über einen kleinen Button am rechten unteren Rand des Bildschirms ein- und ausschalten. Links daneben befindet sich eine Reihe von sechs LED-Sensortasten, welche die Menübedienung ermöglichen und selbst mattweiß leuchten. Diese bieten äußerst präzise Druckpunkte, wodurch sich die Steuerung des Menüs sehr angenehm gestaltet und nur selten lästige Fehleingaben entstehen. Die Leuchtstärke der Taster kann wie auch der Signaleingabeton im Menü separat angepasst respektive ein- und ausgeschaltet werden. Wenn der Monitor in den Standby-Modus wechselt, leuchtet der On-/Off-Button orange auf, solange der Bildschirm diesen Modus nicht verlässt.

LED-Sensortasten
LED-Sensortasten

Das Menü selbst ist minimalistisch gestaltet, intuitiv verständlich aufgebaut und bietet eine Vielzahl relevanter Einstellungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Auswahl des Video-Eingangssignals, der Helligkeit, der Farbtemperatur, des Gamma-Wertes und vielem mehr. Außerdem eröffnet es dem Nutzer die Möglichkeit, sich zwei der Taster mit gewünschten Funktionen selbst zu belegen und das eigene Menü so zu individualisieren. Die leicht verständlichen Vorschau-Icons tragen zur guten Übersichtlichkeit des Menüs bei. Besonders gelungen finde ich hier aber die Möglichkeit, die auf dem Monitor gespeicherten Farbprofile per Direktauswahl bequem und schnell wechseln zu können.

Menüpunkte des OSDs
Menüpunkte des OSDs
Direktauswahl der Farbprofile im OSD
Direktauswahl der Farbprofile im OSD

Des Weiteren lässt sich bei ausgeschaltetem Bildschirm das Administratormenü über eine spezielle Tastenkombination erreichen, welche in der herunterladbaren Anleitung beschrieben wird. In diesem Menü finden sich weitere interessante Funktionen wie die Modus-Auswahl des „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE). Dabei kann zwischen den Modi „Farbkonstanz“, welcher den Schwerpunkt auf die Verringerung von Uniformitätsabweichungen der Bildschirmanzeige legt, und „Helligkeit“, der hohe Helligkeit und hohe Kontrastverhältnisse bevorzugt, gewählt werden. Beim Verlassen dieses Admin-Menüs erfolgt automatisch ein Neustart des Geräts.

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