Test EIZO CS2400S: Einstiegs­modell auf Referenz-Niveau

Einstiegsmodell in die Welt der 24 Zoll großen Grafikmonitore mit großem Farbraum und Hardware-Kalibrierung überrascht bei der Bildqualität mit Bestwerten auf Referenz-Niveau

Einleitung

Mit dem CS2400S hat EIZO im Juni 2023 einen Nachfolger zum CS2420 vorgestellt. Der EIZO CS2400S stellt nun in der High-End-Liga der Grafikmonitore den neuen Einstieg in die 24-Zoll-Klasse mit großem Farbraum dar.

Wie gehabt verwendet der EIZO CS2400S ein Wide-Gamut-Panel mit IPS-Technologie. Gleichgeblieben sind auch das Seitenverhältnis von 16:10 und die Auflösung mit 1920 x 1200 Pixeln (WUXGA). Unter der Haube hat sich aber so einiges getan. Die Maximalhelligkeit soll jetzt bei 410 cd/m² liegen und das Kontrastverhältnis 1350:1 betragen.

Sukzessiv führt EIZO seit geraumer Zeit bei allen Geräten auch USB-C ein. Die Vorteile liegen vor allem für Notebook-Besitzer auf der Hand: Der USB-C-Anschluss verringert den Kabelsalat, ersetzt eine Dockingstation und kann ein Notebook zudem mit bis zu 70 Watt versorgen. Da der USB-C-Port zudem einen zweiten USB-Upstream zur Verfügung stellt, bekommt jetzt auch das CS-Einstiegsmodell einen KVM-Switch spendiert.

EIZO verspricht ferner für sein neues Einstiegsmodell Perfektion out of the box. Dazu gehören die üblichen ColorEdge-Zutaten wie ein erweiterter Farbraum mit 99 % Adobe RGB, Hardware-Kalibrierung, der „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) für eine astreine Bildhomogenität und eine 16-Bit-LUT für eine absolut präzise Farbdarstellung mit bis zu 10 Bit Farbtiefe.

Wie bereits bei anderen ab ca. 2019 neu vorgestellten Monitoren konnte EIZO trotz dieser anspruchsvollen Technik obendrein den Stromverbrauch des CS2400S ganz erheblich senken: im Vergleich zum Vorgänger um satte 25 % bzw. von 26 auf 18 Watt.

Der EIZO CS2400S kommt mit einem UVP von 798 Euro auf den Markt und ist aktuell im Onlinehandel bereits für 750 Euro (inkl. Versandkosten) zu haben.

Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des EIZO ColorEdge CS2400S.

Auspacken und Montage

Das Motto „Perfektion out of the box“ fängt beim EIZO CS2400S auch tatsächlich gleich beim Auspacken an. Das Gerät steht komplett montiert im Karton. Man muss es nur herausheben und kann dann sofort loslegen.

EIZO hat sich schon seit Längerem bei Materialauswahl, Produktion und Transport einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Handeln verschrieben. Der CS2400S ist aber der erste ColorEdge-Monitor, der ohne Styroporpolster ausgeliefert wird. Stattdessen werden jetzt auch hier ein „Eierschalen-Karton“ und Packpapier anstelle von Styropor und Plastiktüten verwendet.

Verpackung des EIZO CS2400S (Bild: EIZO)
Verpackung (Bild: EIZO)

Beim Auspacken haben wir da auch wirklich nichts vermisst. Das Wiedereinpacken war dagegen mit den „Origami-Karton-Polstern“ etwas hakelig.

Montiert werden muss beim EIZO CS2400S nichts. Die beiden unten stehenden Abbildungen zur Montage sollen nur zeigen, wie leicht man das Standbein per Knopfdruck lösen kann, um das Display beispielsweise auf einen Schwenkarm zu montieren.

Montage des Standbeins am Display
Montage des Standbeins
Fixierung von Fuß am Monitorarm mit Flügelschraube
Fixierung mit Flügelschraube

Lieferumfang

Zum Lieferumfang des EIZO CS2400S gehören neben dem Netzkabel und dem Kabel für den USB 3.0-Hub auch ein HDMI- und ein USB-C-Kabel. Eines für den DisplayPort hätten wir uns in dieser Preisklasse schon auch noch gewünscht.

Der EIZO CS2400S ist der erste ColorEdge-Monitor der CS-Serie, der mit einem Kalibrierungsbericht ausgeliefert wird. Bisher war dieser den Modellen der CG-Serie vorbehalten. Ansonsten ist in Papierform nur eine Schnellstart-Anleitung beigelegt.

Lieferumfang des EIZO CS2400S
Lieferumfang

Ein ausführliches Handbuch konnten wir diesmal auch nicht als PDF herunterladen. Das gibt es derzeit nur online als HTML-Version. Es bleibt zu hoffen, dass das so künftig nicht generell auch bei anderen Geräten gehandhabt wird. Eine PDF-Version kann man lokal ablegen und offline lesen, was im Handling natürlich wesentlich angenehmer ist.

Beim Lieferumfang muss man natürlich noch den hier nicht sichtbaren Teil – Software genannt – erwähnen. Die beiliegende Software für die Hardware-Kalibrierung, der ColorNavigator, ist bereits für sich allein genommen ein ausschlaggebendes Argument, sich für einen EIZO-Grafikmonitor zu entscheiden.

Optik und Mechanik

Mit den Geräten mit vierstelliger Produktbezeichnung hat EIZO im Jahr 2016 eine komplett neue Design-Ära eingeläutet. Auch der EIZO CS2420 als Vorgänger des CS2400S gehörte bereits zu dieser Generation. Die Modelle wurden dabei nicht nur erheblich schlanker und weniger wuchtig als ihre Vorgänger, denn auch unter ästhetischen Gesichtspunkten konnte das Design rundum überzeugen. Die ColorEdge-Displays sind seither zwar seriös geblieben, wirken zugleich aber schnittig und sportlich. Teils mussten wir bei diesen Bildschirmen allerdings die Schwergängigkeit der Höhenverstellung kritisieren.

Mit der Vorstellung des EIZO CG2700S und des EIZO CG2700X im Jahr 2022 scheinen die ColorEdge-Geräte wieder eine etwas angepasste Design-Linie bekommen zu haben. Auch der EIZO CS2400S entspricht dieser neuen Design-Linie. Es handelt sich hier allerdings eher um eine Design-Weiterentwicklung und sicher nicht um einen komplett neuen Look.

Alle ColorEge-Geräte ab 2016 lassen sich daher auf dem Schreibtisch gut miteinander kombinieren. Der EIZO CS2400S passt jedoch zu den beiden oben genannten CG-Modellen wie aus einem Guss. Auf das Lochblech bzw. Metallgitter, das dort größtenteils die Rückseite bedeckt, hat man beim EIZO CS2400S jedoch glücklicherweise verzichtet. Wärmeabfuhr hin oder her: Jedermanns Sache ist das optisch und auch hinsichtlich der Pflegeleichtigkeit sicher nicht. Beim aktuellen Probanden ist die Kunststoffverschalung jedenfalls durchgängig und besitzt auch weniger Lüftungsschlitze als der Vorgänger.

EIZO CS2400S: Ansicht vorn in der höchsten Stellung
Ansicht vorn in der höchsten Stellung
EIZO CS2400S: Ansicht hinten in der höchsten Stellung
Ansicht hinten in der höchsten Stellung

Im Vergleich zum Vorgänger wirkt vor allem die Rückseite doch nochmals deutlich eleganter. Vermisst haben wir aber die silberfarbene Applikation oberhalb des Griffs. Die hat erstaunlich stark zum sportiven Eindruck bei der 2016er-Generation beigetragen.

EIZO CS2400S: Ansicht vorn in der niedrigsten Stellung
Ansicht vorn in der niedrigsten Stellung
EIZO CS2400S: Ansicht hinten in der niedrigsten Stellung
Ansicht hinten in der niedrigsten Stellung

Beim Umfang der Ergonomie-Funktionen ist der EIZO CS2400S mit seinem Flexstand-System wie gewohnt kaum zu toppen. Die Höhenverstellung umfasst üppige 15,5 cm. Allerdings ist auch beim Standbein einiges an Feintuning zu erkennen – und das nicht nur optisch.

Die Höhenverstellung erfolgt wie gehabt zweistufig. Zunächst kann das Standbein im unteren Bereich teleskopartig ausgezogen werden. Zusätzlich lässt sich das Display im oberen Bereich – direkt an der Verbindung zwischen Bildschirm und Standbein – weiter nach oben verschieben.

In der Vergangenheit gab es gerade hier öfter Kritik aufgrund der Schwergängigkeit der Höhenverstellung. Beim EIZO CS2400S scheint dagegen eine deutlich stärkere Feder im Inneren verbaut zu sein. Daher ist auch die Höhenverstellung mit relativ wenig Kraftaufwand und trotz der Zweistufigkeit in einer relativ flüssigen Bewegung möglich.

EIZO CS2400S: Ansicht 45°-Drehung nach links
Ansicht 45°-Drehung nach links
EIZO CS2400S: Ansicht 45°-Drehung nach rechts
Ansicht 45°-Drehung nach rechts

Hinsichtlich der seitlichen Drehung zeigen unsere Abbildungen nur jeweils eine 45°-Drehung nach rechts und links. Tatsächlich kann das Display mit insgesamt 344° fast komplett um die eigene Achse gedreht werden. Das bietet sonst kaum ein Hersteller.

EIZO CS2400S: Ansicht seitlich
Ansicht seitlich
EIZO CS2400S: Ansicht seitlich mit maximalem Neigungswinkel nach hinten
Ansicht seitlich mit maximalem Neigungswinkel nach hinten

Die Neigungsmöglichkeit fällt mit -5 bis +35° ebenfallssehr großzügig aus. Zum Arbeiten im Hochformat kann der EIZO CS2400S selbstverständlich auch um 90° geschwenkt werden. Die Mechanik der Ergonomie-Funktionen und den zur Betätigung notwendigen Kraftaufwand würden wir insgesamt zwar nicht als besonders leichtgängig, sondern eher als stramm beschreiben. Dafür lässt sich alles sehr präzise, stabil und ohne lästiges Nachwackeln einstellen.

EIZO CS2400S: Ansicht Pivot seitlich
Ansicht Pivot seitlich
EIZO CS2400S: Ansicht Pivot von vorn
Ansicht Pivot von vorn

Optisch fällt das Feintuning des Flexstands vor allem beim Drehteller auf. Anstelle einer platten Scheibe hat es vorn eine schicke Mulde. Zusammen mit dem fließenden Übergang des Standbeins in den Drehteller und den angeschrägten Kanten wirkt der Flexstand jetzt etwas eleganter und liegt beim Transport auch angenehmer in der Hand.

Monitorstandbein
Standbein
Drehteller (Fuß) des EIZO CS2400S
Drehteller

Oberhalb der Standbein-Aufhängung hat der EIZO CS2400S eine Griffmulde, die beim Transport wie auch bei der Höhenverstellung hilfreich ist.

Transport-Griff auf der Displaygehäuserückseite
Transport-Griff

Zur Kabelführung befand sich beim Vorgänger ein kreisrunder Kunststoff-Clip im Lieferumfang, der entweder lotrecht oder parallel zum Standfuß in den Drehteller gesteckt werden konnte. Freundlich formuliert, wirkte diese Lösung recht kostengünstig. Jetzt ist eine massive Klammer direkt am Standbein zu finden.

Kabelführung auf er Rückseite vom Monitorstandbein
Kabelführung

Das Netzteil ist beim EIZO CS2400S direkt im Gehäuse untergebracht und mit einem dedizierten Ein-/Aus-Schalter ausgestattet. Für die Abwärme besitzt das Display entsprechende Lüftungsschlitze in der Griffmulde und rundherum um den Rahmen. Auch im Bereich der Lüftungsschlitze konnten wir selbst nach längerem Betrieb kaum eine Erwärmung feststellen. Die Kühlung erfolgt rein passiv.

Lüftungsschlitze, Ansicht von oben am Displaygehäuse
Lüftungsschlitze, Ansicht von oben
Lüftungsschlitze, Ansicht von seitlich oben
Lüftungsschlitze, Ansicht von seitlich oben

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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