Neues Verfahren ermöglicht Druck von Leuchtfolien

Skandinavischen Forschern ist es gelungen, organische lichtemittierende elektrochemische Zellen (LECs) mit einem Verfahren herzustellen, das für die Massenfertigung per Rollendruckverfahren geeignet ist – und das bei normalem Luftdruck. »Somit können LECs als kostengünstige, großflächige Lichtquellen für Info-Displays und in weiterer Folge Beleuchtungsanwendungen gefertigt werden“, sagt Ludvig Edman, Physikprofessor an der schwedischen Universität Umeå«.

Einfach gedruckt: Lichtemmitierende elektrochemische Zellen (Foto: umu.se)

Durch die einfache Herstellung werden elektrochemische Zellen zum Herausforderer für organische Leuchtdioden (OLEDs). »LECs werden sich zwar schwer tun, ganz an die Performance von OLEDs heranzukommen. Aber die Fertigung von OLEDs ist schwierig. Es müssen einige Schichten sehr vorsichtig aufgetragen werden, um herausragende Leistung zu erzielen«, erklärt der projektbeteiligte Doktorand Andreas Sandström von der Universität Umeå auf Nachfrage von pressetext. Zudem erfordert die OLED-Fertigung ein Vakuum, da die Materialien sehr empfindlich auf Sauerstoff und Wasser reagieren. »All das macht den Rollendruck von OLEDs sehr schwer.«

Wie die Schweden gemeinsam mit Kollegen von der Technischen Universität von Dänemark zeigen konnten, unterliegen LECs keinen solchen Einschränkungen. Sie bestehen aus nur drei Schichten (die eigentlich lichtemmitierende Lage zwischen Kathoden- und Anodenschicht) und können bei normalem Luftdruck gefertigt werden. Ein Prototyp hat zudem recht unregelmäßige Lagen, das abgegebene Licht ist aber dennoch sehr gleichmäßig. Das bedeutet hohe Toleranzgrenzen in der Fertigung der Leuchtfolie, was die Kosten drückt.

Gemeinsam mit Edman hat der Doktorand das Unternehmen LunaLEC gegründet, das an der Entwicklung von LECs für kommerzielle Anwendungen arbeitet. »Für wirklich großflächige Beleuchtung, Beschilderung und neue Anwendungsgebiete etwa bei Verpackungen stechen LECs somit OLEDs aus, da wir annähernd mit OLEDs vergleichbare Leistung zu einem Bruchteil der Kosten erreichen können«, sagt Sandström. Im Bereich Büro- oder Heimbeleuchtung hat es die Technologie allerdings schwerer. »Billige Fertigung reicht da nicht, man muss auch mit existierenden Lösungen in Sachen Effizienz und Lebensdauer konkurrieren«, erklärt der Wissenschaftler.

Er geht davon aus, dass LECs es schwer haben werden, wirklich die effizienteste Beleuchtungslösung zu werden. Allerdings sollte die Lücke zur Konkurrenz auf Dauer nicht alll zu groß sein. »Die Lebensdauer könnte aber deutlich gesteigert werden, da die Materialien in LECs nicht mit Luft reagieren – ein potenzieller Vorteil für uns«, so Sandström. Außerdem könnte die Technologie ökologisch punkten, denn LECs bestehen aus organischen Materialien und kommen ganz ohne Metalle aus – im Gegensatz zu heutigen Energiesparlampen, die Quecksilber enthalten. (pressetext)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)