Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis
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Technik

Betriebsgeräusch

Die Geräuschkulisse des AOC AG346UCD ist abhängig von der Bildwiederholrate. Bei 60 Hz ist das Gerät lautlos, während bei 175 Hz ein minimales surrendes Geräusch auszumachen ist – aber nur, wenn man direkt an der Gehäuserückseite lauscht.

Für das Geräusch verantwortlich sind jedoch die Lautsprecher. Selbst bei 175 Hz ist der Monitor lautlos, solange die Klanggeber stummgeschaltet sind.

Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, sodass diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen gelten muss.

Stromverbrauch

Hersteller Gemessen
Betrieb maximal 100 % APL (Weiß) 160 W 88,2 W
Betrieb typisch 100 W
Betrieb minimal (Schwarzbild) k. A. 20,4 W
140 cd/m² (54 %), 100 % APL (Weiß) k. A. 59,1 W
140 cd/m² (54 %), 100 % APL (50 % Grau) k. A. 28,5 W
Energiesparmodus (Stand-by) 0,5 W 0,39 W
Ausgeschaltet (Soft-off) 0,3 W 0,39 W

Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher

Die Ermittlung des Strombedarfs bei LC-Displays ist recht einfach, da sie über eine kontinuierliche Hintergrundbeleuchtung verfügen. Bei OLED-Monitoren ist dies sehr viel schwieriger, weil der Stromverbrauch von der Helligkeitseinstellung, der Bildschirmgröße, der Anzahl der aktiven Pixel und der Art des dargestellten Inhalts abhängt. In Szenen mit dunklen Bildinhalten ist die Leistungsaufnahme niedriger, da die OLEDs in diesen Bereichen weniger oder gar kein Licht erzeugen müssen. In hellen Szenen steigt der Energiebedarf dann entsprechend an. Bei einem flächigen Weißbild und 100 % Helligkeit ist solch eine Messung natürlich das schlimmste Szenario, was einem OLED-Bildschirm passieren kann. Hier ermitteln wir 88 Watt, während ein Schwarzbild lediglich 20,4 Watt zieht.

Die Effizienz bei 140 cd/m² und 100 % APL in Weiß zeigt ein sehr schlechtes Ergebnis von 0,6 cd/W. Mit 100 % APL und einem Hintergrund von 50 % Grau verbessert sich das Resultat auf einen guten Wert von 1,3 cd/W. Im Soft-off und Stand-by schwanken die Messungen zwischen 0 und 0,39 Watt. Ein Ausschalten des Monitors ist also nicht erforderlich. Die EU-Richtwerte werden damit locker eingehalten.

Die EU-Energieeffizienzklasse wird vom Hersteller mit „F“ (SDR und HDR) angegeben.

Anschlüsse

Auf der Rückseite im Anschluss-Panel (von rechts nach links) befinden sich unter anderem folgende Schnittstellen bzw. Anschlüsse: Strom, zwei HDMI-2.0-Eingänge (100 Hz), ein DisplayPort 1.4 (175 Hz), einmal USB-B 3.2 Gen 1 (Upstream), einmal USB-C 3.2 Gen 1 mit Schnellladefunktion (gelb) und ein Kopfhörerausgang.

Anschlüsse des AOC AG346UCD
Anschlüsse

Seitlich links, etwas nach innen versetzt, sind weitere zwei USB-A-Ports in Version 3.2 Gen 1 (Downstream, 5 Gbit/s) platziert.

Anschlüsse seitlich links
Anschlüsse seitlich links

Bedienung und OSD

Die Bedienung erfolgt über einen fünfeckigen Joystick auf der rechten Rückseite des Gehäuses. Dieser ist gut erreichbar, wenn mit der rechten Hand seitlich um den Monitor gegriffen wird. Allerdings sind lange Arme empfehlenswert. Der Druckpunkt ist angenehm und die Navigation durch die Menüs problemlos möglich.

Ein Klick auf den Joystick öffnet das OSD-Menü. Zusätzlich gibt es vier Schnellfunktionen, die mit einem Klick erreichbar sind: Wahl Signaleingang (oben), Spielemodi (links), Light-FX-Einstellungen (rechts) und Fadenkreuze (unten).

Joystick zur Bedienung des OSDs
Joystick zur Bedienung

Innerhalb des Hauptmenüs bewegt man sich mit dem Joystick durch die Kategorien und Parameter und bestätigt die eingestellten Werte oder Optionen durch Druck auf die Oberseite des Joysticks. Bewegt man den Joystick nach links, verlässt man die Einstellungsebenen, Kategorien und schließlich das Menü.

Die mittig unter dem Agon-Logo platzierte Power-LED-Anzeige leuchtet im Betrieb weiß. Wechselt der Monitor in den Ruhemodus, leuchtet sie orange, und wenn der Proband ausgeschaltet wird, erlischt auch die LED. Beim Pixel- oder Panel-Refresh blinkt die LED weiß. Es gibt aber keine Möglichkeit, sie zu dimmen oder ganz abzuschalten.

OSD-Menü

Das Hauptmenü besteht aus acht Kategorien: „Spieleeinstellung“, „Leuchtkraft“, „BiB-Einstellung“, „Farbeinstellung“, „Audio“, „Light FX“, „OLED Pflege/Extra“ und „OSD-Einstellung“. Letzteres ermöglicht die freie horizontale und vertikale Positionierung des OSDs auf dem Bildschirm. Jede Kategorie hat wiederum mehrere Unterkategorien, außer „Audio“, wo nur die Lautstärke eingestellt werden kann. Eine Stummschaltung (Mute) ist im OSD nicht vorgesehen.

Übersicht des OSDs mit acht Kacheln (Bild: AOC-Handbuch)
Übersicht des OSDs mit acht Kacheln (Bild: AOC-Handbuch)

Die Icons und die Beschriftung kennzeichnen die im jeweiligen Menüpunkt zu erwartenden Einstellmöglichkeiten hinreichend.

Bildschirmwartung

Die Bildschirmpflege bei einem OLED-Monitor ist besonders wichtig, weil OLED-Displays anfälliger für Burn-in-Effekte und permanente Bildschatten sind. Dies geschieht, wenn statische Bilder oder Grafiken über längere Zeit an derselben Stelle angezeigt werden, wodurch bestimmte Pixel schneller altern und an Helligkeit verlieren. Da OLEDs organische Materialien zur Lichtemission verwenden, können diese Pixel bei intensiver oder dauerhafter Nutzung schneller abgenutzt werden als bei herkömmlichen Monitoren.

Um die Lebensdauer eines OLED-Monitors zu maximieren, ist es wichtig, auf regelmäßige Bildwechsel zu achten, dynamische Bildschirmschoner zu nutzen und die Helligkeit anzupassen. Auch Funktionen wie Pixel-Shift oder eine automatische Abschaltung von statischen Inhalten können helfen, das Risiko von Burn-in zu minimieren.

AOC will auf Nummer sicher gehen und gibt eine maximale Nutzungsdauer von vier Stunden am Stück an. Alle folgenden Funktionen können im OSD auch deaktiviert werden. Um einen Memory-Effekt zu vermeiden, gibt es die Optionen „Pixel Orbiting“ und „Pixel Refresh“. Die automatische Warnung blendet eine Meldung ein, eine Pixelaktualisierung auszuführen. Alle weiteren Funktionen beziehen sich eigentlich nur auf das Dimmen der Helligkeit – insgesamt oder in bestimmten Bereichen. Dazu stehen folgende Menüpunkte zur Verfügung:

  1. Bildschirmschoner: Wird ein statisches Bild erkannt, wird die Helligkeit reduziert. Bewegt sich der Bildinhalt wieder, wird die Helligkeit auf den ursprünglichen Helligkeitswert erhöht.
  2. Logoschutz: Auch hier wird die Helligkeit reduziert. Der Bildschirm wird abgedunkelt, um ihn an den Stellen vor eingebrannten Bildern zu schützen, an denen Logos festgestellt werden.
  3. Grenzbereich-Dimmer: Das Bild wird gedimmt, wenn bestimmte Bildbereiche sehr große Helligkeitsunterschiede aufweisen – beispielsweise bei Seitenverhältnissen, bei denen ein schwarzer Randbereich (oben und unten bzw. seitlich) zu sehen ist.
  4. Taskleisten-Dimmer: Hier wird der Taskleistenbereich gedimmt.
  5. Wärmeschutz: Um die Betriebstemperatur des Monitors unter 60 °C zu halten, wird die Helligkeit automatisch reduziert, wenn diese Funktion aktiviert ist.

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3 Gedanken zu „Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis“

  1. welcher e-Sportler nutzt denn einen HDMI Anschluß?
    an den Grafikkarten sind doch nur Displayport (zumindest bei denen von Nvidia RTX 4080 usw.)

    Ich sehe das eher nicht als Problem oder Limitierung

    Gruß

    Antworten
  2. „Dass sich professionelle Gamer und E-Sportler dadurch angesprochen fühlen, wagen wir mal zu bezweifeln.“
    Wie ist das zu verstehen? Weil nur 175 Hz oder wo liegt das Problem für „professionelle Gamer und E-Sportler“?

    Antworten

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