Vertikaler Versatz (Offset)
Das ist beim ASUS ProArt A1 aber nicht ganz einfach. Der vertikale Versatz (Offset) ist beim Probanden ungewöhnlicherweise sogar negativ. Die Projektion erstreckt sich daher nicht von der Linsenmitte aus gesehen nach oben, sondern wird stattdessen noch etwas nach unten gerückt.
Am besten geeignet ist der ASUS ProArt A1 daher für alle, die das Bild entweder sehr niedrig (Tischaufstellung) oder sehr hoch (Deckeninstallation) positionieren möchten. Die Bildgröße kann dabei mit einem 1,2-fachen optischen Zoom geregelt werden. Viel Spielraum ergibt das bei der Wahl der Projektionsdistanz natürlich nicht. Der Projektor wird in der Regel immer dicht vor dem Zuschauer stehen müssen. Dazu passt dann auch der rückseitig angebrachte, integrierte Lautsprecher.
Will man dagegen das Bild eher mittig – oberhalb von Möbeln und Lautsprechern – positionieren, kommt der A1 schnell in den Sichtweg. Das ist zwar in dieser Preisklasse bei den meisten Projektoren so, beim aktuellen Modell ist das Problem aufgrund des negativen Offsets aber besonders ausgeprägt.
Über einen optischen Lens-Shift zur verlustfreien Verschiebung der Projektion verfügt der ASUS ProArt A1 leider nicht. Ein so „cleanes“ Wohnzimmer wie im Schaubild des Herstellers haben vermutlich die wenigsten Anwender.
Dennoch erscheinen uns die Throw-Ratio und das Offset beim ASUS A1 recht unglücklich gewählt. Das wird durch das bereits beim ASUS H1 vor fast einem Jahr kritisierte Problem mit Streulicht noch weiter verstärkt. Eine Verbesserung können wir nicht erkennen. Statt das bekannte Problem zu beheben, scheint ASUS die Objektivkonstruktion auch beim A1 1:1 übernommen zu haben.
Bei maximaler Zoomstufe (Bild wird kleiner) erzeugt auch der A1 generell einen Streulichtkreis über die eigentliche Projektionsfläche hinaus. Im Weitwinkel (Bild wird größer) kann man das Streulicht zwar auch in manchen Szenen sehen, dort stört es aber kaum. Richtig nutzen kann man den ohnehin schon recht mageren 1,2-fach-Zoom daher nicht. Die Bildgröße und die Bildposition werden folglich primär über den Aufstellort bzw. die Projektionsdistanz bestimmt.
Das Fokussieren erfolgt manuell. Die Bildgröße ändert sich dabei kaum. Der Fokusregler lässt sich sehr leichtgängig und präzise betätigen. Das Zoomen ist zwar nicht ganz so gleichmäßig, die Bildgröße lässt sich dennoch ausreichend präzise justieren.
In Summe beurteilen wir die Aufstellungsflexibilität des A1 aus den genannten Gründen nicht sonderlich positiv. Das Einpassen in eine Rahmenleinwand oder eine Deckenmontage erfordert schon einiges an Geduld. Das ist in dieser Preisklasse aber bei den meisten Projektoren so.
Bildgröße
Für eine Projektion im nativen 16:9-Format kann man den Projektionsabstand zwischen 1,72 und 5,18 m variieren und erhält damit Diagonalen von 60 bis zu gigantischen 150 Zoll. Ob Letzteres für eine ausreichende Lichtleistung noch sinnvoll ist, sei dahingestellt.
Bei einer typischen Leinwand mit 2 m Breite (2,3-m-Diagonale) hat man beim Projektionsabstand die freie Wahl zwischen 2,59 m und 3,11 m. Die Distanztabellen unten zeigen die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9-Format.
Inbetriebnahme
Ein- und Ausschalten
Projektoren mit herkömmlicher Hochdrucklampe benötigen typischerweise eine Auf- und Abkühlphase. Dass solche Modelle bis zur Anzeige des ersten Bildes ein bisschen Zeit brauchen, ist also durchaus normal.
LED-Beamer lassen sich in der Regel dagegen nahezu verzögerungsfrei ein- und ausschalten. Das gilt auch für den ASUS ProArt A1. Bereits nach 5 Sekunden wird das ASUS-Logo sichtbar. Nach weiteren 8,5 Sekunden beginnt die automatische Suche nach der Eingangsquelle.
Nach insgesamt 20 Sekunden kann man mit der Kinovorführung beginnen. Beim Ausschalten muss man nur ca. 4 Sekunden warten, bis auch die Lüfter wieder verstummt sind.
Stromverbrauch, Kühlung und Wartung
Stromverbrauch
Wie bei ausgewachsenen Heimkino-Projektoren üblich, ist das Netzteil beim ASUS ProArt A1 direkt im Gehäuse untergebracht. Daher braucht man bei der Aufstellung nicht noch auf ein zusätzliches Netzteil achten und kann gegebenenfalls auch leicht ein anderes Kaltgerätekabel verwenden.
Die Leistungsaufnahme im Betrieb wird vom Hersteller mit maximal 370 Watt angegeben. Der Verbrauch im Standby soll weniger als 0,5 Watt betragen.
Nach unseren Messungen hängt der Strombedarf zum einen mit der Einstellung der Lampenleistung, zum anderen aber auch mit dem verwendeten Bildmodus zusammen:
Bildmodus | Lampenleistung: „Normal“ | Lampenleistung: „Spar“ |
Standard | 286 | 170 |
Rec. 709 | 237 | 143 |
Theater | 237 | 143 |
Spiele | 272 | 166 |
Stromverbrauch in Watt/Stunde
Im Standby reduziert sich der Verbrauch fast auf null. Der gemessene Wert liegt unter 0,3 Watt.