Test BenQ TK705STi: Flüsterleiser 4K-Projektor mit HDR und Google TV
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Farbwiedergabe

Im Gegensatz zum BenQ W4100i wurde der TK705STi vor Auslieferung nicht kalibriert. Im Werkspreset „Energiesparen“ wird der Rec.-709-Farbraum mit 100 % abgedeckt. Nach der Kalibrierung im Modus „User“ sind Primär- und Sekundärfarben praktisch unverändert, während der Weißpunkt mit 6517 K und D65 eine Punktlandung macht.

Im Film erscheint die Werkseinstellung etwas dunkler, während sich die Farben nicht nennenswert unterscheiden. Da zeigt sich wieder, wie gut BenQ die Presets voreinstellt.

Diagramm: Farbraum Rec. 709 ab Werk
Farbraum Rec. 709 ab Werk
Diagramm: Farbraum Rec. 709 kalibriert
Farbraum Rec. 709 kalibriert

Für den UHD-Farbraum DCI-P3 macht BenQ keine Angaben zur Farbraumabdeckung. Also haben wir sie selbst gemessen und verzeichnen eine Abdeckung von 87 %. Allerdings liegen Weißpunkt, Gelb, Cyan und Grün leicht neben ihren Sollwerten.

Nach der Kalibrierung macht auch hier der Weißpunkt mit 6515 K eine Punktlandung. Cyan und Gelb kommen ihrem Target jetzt nahe, ohne es ganz zu erreichen. Grün bleibt untersättigt, was den limitierten Farbraum zur Folge hat.

Diagramm: Farbraum DCI-P3 ab Werk
Farbraum DCI-P3 ab Werk
Diagramm: Farbraum DCI-P3 kalibriert
Farbraum DCI-P3 kalibriert

Der Graustufenverlauf ist in der Werkseinstellung richtig gut. Mit 6596 K fällt die Farbtemperatur bei 100 % bereits ordentlich aus. Der minimale Grünmangel ist in der Praxis nicht auszumachen. Nur wenige Anpassungen im 11-Punkte-Equalizer bedarf es, um Perfektion von 0 bis 100 % zu vermelden.

Diagramm: Graustufenverlauf ab Werk
Graustufenverlauf ab Werk
Diagramm: Graustufenverlauf nach Kalibrierung
Graustufenverlauf nach Kalibrierung

In der Werkseinstellung „Energiesparen“ beträgt der Durchschnitt 2,9 Delta E, was in Summe noch als gut zu bezeichnen ist, weil die Graustufen farbneutral erscheinen.

Nach unseren Anpassungen beläuft sich der Durchschnitt auf 0,3 Delta E und im Maximum nur auf 0,8 Delta E. Auch hier können wir nun Referenz vermelden.

Diagramm: Delta E der Graustufen ab Werk
Delta E der Graustufen ab Werk
Diagramm: Delta E der Graustufen kalibriert
Delta E der Graustufen kalibriert

Die Primär- und Sekundärfarben weisen ab Werk im Durchschnitt 2,2 Delta E auf und im Maximum 4,8 Delta E. Dadurch sind reale Filmbilder herrlich natürlich. Im Rahmen der Kalibrierung im Bildmodus „User“ stellt sich mit durchschnittlich 0,7 und 1,0 Delta E in der Spitze ein mustergültiges Ergebnis ein, das selbst deutlich teurere Projektoren in dieser Form nur selten erreichen.

Diagramm: Delta E der Primär- und Sekundärfarben ab Werk
Delta E der Primär- und Sekundärfarben ab Werk
Diagramm: Delta E der Primär- und Sekundärfarben kalibriert
Delta E der Primär- und Sekundärfarben kalibriert

Das Gamma beschreibt den Helligkeitsanstieg von Schwarz zu Weiß. Idealerweise verläuft er um 2,4 herum. Der BenQ TK705STi stellt das Gamma bereits in der Werkseinstellung ordentlich dar. Die geringfügigen Abweichungen ab 80 % sind in der Praxis kaum relevant. In hellen und dunklen Szenen sind alle Inhalte zu sehen.

Mit unserer Kalibrierung auf Gamma 2,4 verzeichnen wir dank der erstklassigen Anpassungsmöglichkeiten durch den 11-Punkte Equalizer schlicht und ergreifend Perfektion.

Diagramm: Gamma 2,2 ab Werk
Gamma 2,2 ab Werk
Diagramm: Gamma 2,4 kalibriert
Gamma 2,4 kalibriert

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Der BenQ TK705STi soll 3000 Lumen liefern. Im Bildmodus „Hell“ messen wir mit 2670 Lumen die höchste Lichtausbeute. Damit verfehlt unser Testgerät den beworbenen Wert um 11 %. Darüber hinaus wird in diesem Bildmodus ein satter Grünfarbstich erzeugt, weil ungeachtet der Farbtreue alles an Lichtleistung aus den LEDs herausgehauen wird.

In der Werkseinstellung mit „Energiesparen“ erzielt der Projektor 1400 Lumen. Im Rahmen der Kalibrierung können wir diesen Wert im Bildmodus „User“ für SDR auf 1600 Lumen steigern. Das gleiche Ergebnis erreichen wir unter „HDR-Cinema“ für „High Dynamic Range“.

Die Lichtausbeute reicht, um Leinwandbreiten bis 3,60 m in SDR mit 20 fl und 3,30 m mit 32 fl in HDR zu befeuern.

Der statische Kontrast beträgt nach der Kalibrierung 710:1 (On/Off), 650:1 (Im Bild) und 200:1 (ANSI), was wir in diesem Preissegment schon besser gesehen haben. Eine dynamische Regelung zur Steigerung des Kontrastumfangs ist nicht vorhanden. Dementsprechend sieht das Schwarz mit 2,25 Lumen eher Grau aus.

Bildmodus Lumen
User (D65-kalibriert) 1600
HDR-Cinema (D65-kalibriert) 1600
Bright 2670
Auto Cinema 1400
Energiesparen (Werkseinstellung) 1400
RPG 1680
FPS 1680

Graustufen und Helligkeitsverteilung

Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und farbliche Homogenität mit einem 100 %-Weißbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Mitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

2 % 2 % – 2 %
2 % 0 % 2 %
– 1 % – 5 % – 1 %

Ungewichtete mittlere Helligkeitsverteilung: 99 %

Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei herausragenden 99 %. Sichtbare Abweichungen gibt es nicht, sie liegen allesamt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Schwankungen der Farbtemperatur sind ebenfalls nicht auszumachen.

Weißbild: Perfekte Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Weißbild: Perfekte Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität

Alle 256 Graustufen eines jpg-Testbildes werden dargestellt. Der für HDTV-Filme relevante Wertebereiche 16 (Schwarz) bis 235 (Weiß) wird von unserem Testgerät vollständig reproduziert. Es laufen keine Inhalte im Schwarz zu, und es überstrahlt nichts ins Weiß.

Graustufendarstellung des BenQ TK705STi
Graustufendarstellung des BenQ TK705STi

Die Farbtemperatur macht mit 6515 K nach der Kalibrierung eine Punktlandung über alle 256 Abstufungen des jpg-Testbildes. In der Werkseinstellung weicht dieser Wert um nur rund 81 K vom Target ab. Das ist etwas mehr als 1 % und belegt, wie gut der Proband ab Werk konfiguriert ist.

Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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