Test BenQ TK705STi: Flüsterleiser 4K-Projektor mit HDR und Google TV
5/6

Empfohlene Einstellungen

Für ein stimmiges Grund-Setup haben wir folgende Einstellungsempfehlungen für Sie. Diese sind eine gute Grundlage, um eine Kalibrierung darauf aufzubauen.

SDR

Bildmodus User
Helligkeit 49
Kontrast 51
Farbe 57
Schärfe 10
Gamma Dunkel
Lichtquellenmodus Normal
Adaptive Luma-Steuerung Aus
Lokalen Kontrast Aus
Dynamic Color Aus
MEMC – Unschärfe entfernen 3
MEMC – Ruckelfreie Qualität 5

HDR

Bildmodus User
Helligkeit 50
Kontrast 52
Farbe 60
Schärfe 10
Gamma Normal
Lichtquellenmodus Normal
Adaptive Luma-Steuerung Mittel
Lokalen Kontrast Mittel
Dynamic Color Hoch
MEMC – Unschärfe entfernen 3
MEMC – Ruckelfreie Qualität 5

Subjektive Beurteilung

Der BenQ TK705Sti erreicht in Rec. 709 und sRGB eine herausragende Farbtreue, von der sich sogar deutlich teurere Projektoren eine dicke Scheibe abschneiden können. Helligkeitsverläufe folgen vorbildlich der Vorgabe. Sichtbare Unterschiede sind auf der Leinwand nicht vorhanden. Die Hautfarben der Frauen werden originalgetreu reproduziert, ebenso das gelbe Rapsfeld und der blaue Himmel darüber. Die Wolken sind herrlich farbneutral. Farbtafel und Kannen geben sich ebenfalls keine Blöße.

Die leichten Einbußen der Schärfe in den Ecken sind hier zu vernachlässigen, weil keine Details in Pixelauflösung vorhanden sind. Aus diesem Grund gibt es weder Säume noch Aliasing-Effekte.

Sichtbare Unterschiede zwischen Original und Screenshot sind allein der Fotoaufnahme zuzuschreiben und in der Praxis nicht vorhanden.

Original-Farbraumabdeckung
Original-Farbraumabdeckung
BenQ TK705STi: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung
BenQ TK705STi: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung

Gaming

Ob im Duell mit Freunden oder beim Eintauchen in eine neue Welt: der BenQ TK705STi ist voll spieletauglich. Der Input-Lag beträgt lediglich 5 ms bei 4K60-Games. In Verbindung mit ALLM („Auto Low Latency Mode“) erkennt er eigenständig Spielszenen und reduziert Verzögerungen in der Wiedergabe.

Die optimale Bildqualität erreichen Zocker mit den Bildmodi „HDR-RPG“ und „HDR-FPS“. Sie sind abgestimmt auf ein immersives Erlebnis mit mehr Tiefe und einer besseren Durchzeichnung in dunklen Bereichen. Die leichte Randunschärfe ist vom Sitzplatz überhaupt kein Thema, weil wir sie schlichtweg nicht wahrnehmen.

Wer wie wir regelmäßig FIFA oder F1 spielt, wird ins Geschehen auf der großen Leinwand quasi eingesogen. Lediglich Profis und ambitionierte Gamer sollten beim Ego-Shooter zu einem Gaming-Monitor greifen, der noch schneller ist. Wir denken herbei an einen Zowie.

Wir sind hingegen keine Profis, sondern zählen uns eher zum Kreis der gemächlichen Laienspieler. Uns steht eine 3,20 m breite Leinwand zur Verfügung, und wir müssen aufpassen, dass wir nicht den ganzen Tag verspielen, so viel Spaß macht der BenQ TK705STi.

SDR

Fotos

Grafiker und Fotografen profitieren gleichermaßen von der exzellenten Farbdarstellung, weil Bildwerke originalgetreu projiziert werden. Landschaften, Porträts und vor allem Schwarz-Weiß-Aufnahmen sehen umwerfend aus. Bei genauer Betrachtung sehen wir aber auch die leichten Auflösungsverluste, die durch das Weitwinkelobjektiv entstehen. So werden die vertikalen Streben der Brücke vor dem Doppeldecker nicht ganz gleichmäßig abgebildet. Die Personen im Bus und das Faltdach erscheinen wiederum realistisch. Der Schriftzug „Stadtrundfahrt“ wird vollständig und mit Originalfarben reproduziert. Ebenso lässt uns das Rot des Doppeldeckers anerkennend nicken. Der Asphalt ist herrlich grau, und die kleinen Applikationen auf dem Bus werden fein aufgelöst.

Wer unterwegs seine Fotos präsentieren möchte, findet mit dem BenQ TK705STi einen tollen Partner.

Original: Hamburg-Panorama
Original: Hamburg-Panorama
Detailausschnitt
Detailausschnitt

Filme

Blockbuster werden nicht mit 24 Bildern pro Sekunde abgebildet. Vielmehr wandelt der Projektor alle Signale in 60 Hz, was zum typischen 3:2-Pulldown-Ruckeln führt. Dem begegnen wir, indem wir MEMC (also die Zwischenbildberechnung) auf „Nutzer“ schalten. Darunter stellen wir „Unschärfe entfernen“ auf 3 und „Ruckelfreie Qualität“ auf 5. Dies beseitigt das uns störende Ruckeln, ohne dass ein Seifenoper-Effekt entsteht. Diese „Reverse Telecine“ stellt Spielfilme fast wieder originalgetreu dar, sorgt aber für eine viel bessere Bewegungsschärfe. Je nach Befindlichkeit und Geschmack lässt sich die Wirkung noch weiter steigern.

Der Regenbogen-Effekt ist kaum zu sehen, weil die LEDs extrem schnelle Schaltzeiten besitzen. Allenfalls in sehr kontrastreichen Szenen (Weltraum, Abspann) sind uns Farbblitze mal kurzzeitig aufgefallen.

Die gute Color-Uniformity und die gleichmäßige Ausleuchtung sorgen dafür, dass zu den Seiten keine Abschattungen auftreten.

Allenfalls die grauen Letterbox-Balken und das aufgehellte Schwarz können wir bekritteln. Der Grauschleicher lichtet sich aber, sobald helle Elemente hinzukommen. Straßenlaternen in Nachtaufnahmen strahlen hervorragend – und letztendlich sind es die wunderbaren Farben, die uns nach den Fotoaufnahmen auch in den Spielfilmen, Games und Sportübertragungen begeistern. Auf WOW schauen wir das Bundesligaspiel zwischen FC Bayern München und Borussia Dortmund. Die gelben Trikots der Dortmunder strahlen förmlich. Das rot-weiße Dress der Münchner hat keinen Farbstich. Darüber hinaus sieht der Rasen saftig grün aus, und die weißen Kreidelinien heben sich kraftvoll davon ab.

Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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