Einleitung
BenQ offeriert mit dem W4000i einen 4K-Heimkinoprojektor, der mit einer weiterentwickelten 4LED-Technologie ausgeliefert wird. Der Hersteller verspricht eine Lichtleistung von 3200 Lumen, eine Lebensdauer von bis zu 30 000 Stunden und ein Kontrastverhältnis von 2 000 000:1, um auch große Leinwandbreiten mit kontrastreichen Bildern auszuleuchten. Die Farbräume DCI-P3 und Rec. 709 sollen mit jeweils 100 % abgedeckt werden. Um das hervorragende Ergebnis bereits in der Werkseinstellung zu erreichen, wird jeder W4000i vor Auslieferung individuell kalibriert. Darüber hinaus ist er isf-zertifiziert und besitzt die entsprechenden Bildmodi für isf-Tag und isf-Nacht.
Neben den statischen HDR-Technologien HDR10 und HLG für Broadcast unterstützt der Projektor auch HDR10+ mit dynamischen Metadaten. Mit dem Betriebssystem Android TV ziehen jede Menge Smartfunktionen und attraktive Apps ein. Erstmals soll auch Netflix funktionieren.
Für die Installation bietet der W4000i jede Menge Komfort mit 1,3-fachem Zoomobjektiv und der Möglichkeit, das Bild via Lens-Shift vertikal und horizontal an die Leinwand anzupassen.
Den Preis beziffert BenQ mit 2.999 Euro. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ W4000i.
Lieferumfang
Der BenQ W4000i wird gut geschützt in einem puristisch anmutenden Karton geliefert. Darin enthalten sind neben dem W4000i eine Objektivabdeckung, ein Stromkabel, eine Garantiekarte, eine Quick-Start-Anleitung und das Kalibrierungs-Protokoll. Zwei Fernbedienungen mit Batterien und der Android-TV-Dongle QS02 komplettieren das umfangreiche Zubehör.
Optional gegen Aufpreis gibt es die 3D-Brille DGD5 und die Universaldeckenhalterung CMG3 von BenQ.
Optik und Gestaltung
Mit seinen abgerundeten Ecken sieht der BenQ W4000i modern aus. In Kombination mit dem schwarzen Finish gelingt es, den Projektor recht unauffällig in dedizierte Heimkinoräume zu integrieren. Im Gegensatz zu weißen Modellen reflektiert er weniger Streulicht.
Mit einem Gewicht von 6,2 kg kann er fix an handelsübliche Deckenhalterungen montiert werden und ist noch nicht zu schwer, um ihn gelegentlich mit zu Vorträgen oder Freunden zu nehmen.
Auf der Oberseite des Gehäuses sind die Regler für Fokus und Zoom eingelassen. Eine Klappe verschließt bei Bedarf die Aussparung. Das ist nicht nur der Optik zuträglich, sondern unterbindet das versehentliche Verstellen von Schärfe und Bildgröße.
Zwei Drehregler für einen horizontalen und vertikalen Lens-Shift haben bei DLP-Projektoren innerhalb dieser Preisklasse Seltenheitswert und sind daher schon lobenswert. Das Bild kann um 60 % vertikal und um 15 % horizontal verschoben werden.
Sollte die Fernbedienung mal nicht zur Hand oder die Batterien leer sein, können alle Einstellungen direkt am Projektor vorgenommen werden. Auf der rechten Seite ist dafür eine vollständige Tastatur eingelassen, um alle relevanten Funktionen auszuführen.
Gut gefallen uns die gummierten Standfüße, weil diese empfindliche Oberflächen vor unschönen Kratzern bewahren. Gerade bei temporärer Nutzung auf dem Wohnzimmertisch oder unterwegs bei Freunden ist gewährleistet, dass der Untergrund unbeschadet bleibt.
Insgesamt sind Optik und Haptik sehr wertig. Die Verarbeitung ist fehlerfrei und das Design durchdacht. Von preisgünstigeren Modellen hebt sich der BenQ W4000i wohltuend ab.
Anschlüsse
Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors. Zwei HDMI-Ports ermöglichen den Anschluss von AV-Receivern und einer Spielekonsole. Unterstützt wird eARC, um Tonsignale zurück zum AVR zu leiten. Das ist dann besonders praktisch, wenn Inhalte via QS02-Dongle vom Projektor empfangen werden. Der Sound wird über den HDMI-Audio-Rückkanal ausgegeben, um externe 5.1- oder Dolby-Atmos-Lautsprechersysteme im Heimkino zu nutzen.
Eine der beiden USB-Schnittstellen beinhaltet einen Media-Reader. Hiermit können über einen USB-Stick oder eine externe Festplatte Fotos und Filme direkt wiedergegeben werden. Der zweite USB-A ist für Updates vorgesehen und zur Stromversorgung beziehungsweise zum Aufladen von externen Quellen wie beispielsweise 3D-Brillen. S/PDIF und Audio-out ermöglichen die Weitergabe von Tonsignalen zu einem AV-Receiver oder einer externen Soundbar, aber dann nur in 5.1 respektive 2.0. Via LAN kann die Netzwerkverbindung erfolgen. Der 12-V-Trigger wird üblicherweise verwendet, um eine Motorleinwand anzuschließen. Sie fährt auf diese Weise automatisch ein/aus, sobald der BenQ W4000i an- bzw. ausgeschaltet wird.
Die Gerätesicherung für ein Kensington-Kabelschloss finden wir ganz praktisch, wenn der Beamer unterwegs auf Messen oder Präsentationen eingesetzt wird und dabei zeitweise unbeaufsichtigt ist.
Aufstellung
Die Aufstellung gestaltet sich mit dem BenQ W4000i angenehm einfach. Aufgrund seines Offsets kann er auf Höhe der Leinwandunterkante oder überkopf auf Höhe der Oberkante installiert werden.
Auf eine elektrische Bildanpassung oder gar einen Autofokus muss beim BenQ W4000i verzichtet werden. Bildlage, Größe und Schärfe lassen sich nur von Hand einstellen. Die einzelnen Regler besitzen eine wertige Haptik. Nichts scheuert, ruckelt oder schabt, alles läuft leichtgängig und flüssig. Darüber hinaus „springen“ weder Bild noch Fokus, sondern lassen den gewünschten Punkt präzise anfahren. Innerhalb von wenigen Minuten haben wir das Bild auf unserer Testleinwand exakt ausgerichtet.
Die automatische 2D-Trapezkorrektur unterstützt die Installation. Das Tool richtet das Bild bei einer Schrägprojektion selbständig geometrisch korrekt aus. Manuelle Eingriffe sind überdies möglich.
Allerdings reduziert dieses Feature die Auflösung, weil die geometrische Anpassung durch Verkleinerung des Bildes auf dem DLP-Chip erfolgt. Wir empfehlen daher, den Beamer möglichst im Lot aufzustellen, so dass auf die Trapezkorrektur verzichtet werden kann. Sollte das unterwegs nicht möglich sein, können die Füße herausgedreht werden, um Filme und Fotos weiter nach oben zu bekommen.
Bildgröße
Das Objektiv besitzt einen Zoom-Faktor von 1,3 mit einem Ratio von 1,15–1,50. Aus einer Distanz von 2,30–3,00 m ist der BenQ W4000i imstande, eine 2 m breite 16:9-Leinwand vollständig auszuleuchten. Damit gehört der Projektor eher zu den Modellen, die aus geringer Entfernung große Bilder erzeugen. Für lange Wohnzimmer ist er hingegen weniger geeignet, weil das Bild schlichtweg zu groß wird. Aus einem Abstand von 8 m wird das Bild nicht kleiner als 5,33 m. Die Lichtausbeute reicht allerdings nicht aus, um eine derart große Leinwand adäquat zu befeuern.
Die nachfolgende Distanztabelle zeigt die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9-Format:
Aus optischen Gründen und um Bildgröße beziehungsweise Schärfe nicht versehentlich zu verstellen, ist eine Schiebeklappe implementiert.
Betrieb
Wie Projektoren mit Hochdrucklampe und Laserlichtquelle benötigt der BenQ W4000i ebenfalls rund 30 Minuten, um seinen optimalen Arbeitspunkt zu erhalten. Bis dahin können Farben, Schärfe und Bildlage sich noch leicht verändern. Allerdings hat die LED-Lichtquelle den Vorteil, dass sie bereits nach wenigen Sekunden ein farblich stimmiges Bild erzeugt, ohne unschönen Grünfarbstich. Auch Bildlage und Schärfe passen bei unserem Testsample direkt nach dem Einschalten.
Wird der Projektor am Ende ausgeschaltet, beträgt die Abkühlphase etwa 10 Sekunden, danach ist der Beamer im Standby. Minutenlange Nachlaufzeiten sind ihm fremd, wie es bei Projektoren mit Hochdrucklampen oftmals der Fall ist.
Stromverbrauch
Die Leistungsaufnahme beziffert der Hersteller mit 380 W. Unsere Messungen zeigen erfreulicherweise, dass der maximale Verbrauch mit 173 W im hohen Lichtmodus deutlich darunter liegt. Der Standby-Bedarf ist mit 0,1 W ebenfalls vorbildlich.
Projektoren mit Hochdrucklampe und Laserlichtquelle mit vergleichbarer Maximalhelligkeit weisen regelmäßig eine Leistungsaufnahme von >500 W auf. Damit ist der BenQ W4000i mit LED-Lichtquelle deutlich sparsamer im Energieverbrauch.
Bildmodus | Maximal | Standby |
Lampenleistung: „Hoch“ | 173 W | 0,1 W |
* Stromverbrauch in Watt/Stunde