Test BenQ W5850: Kalibrierter 4K-Laserprojektor
6/6

HDR

Ab Werk ist das dynamische Tonemapping ausgeschaltet. Wer die beste HDR-Qualität anstrebt, sollte dieses Feature unbedingt einschalten. Von 0,0 bis 10 000 cd/m² werden dann alle Bildsignale reproduziert. Ist das Tool ausgeschaltet, werden Inhalte lediglich bis 2000 cd/m² reproduziert. Alles darüber clipt ins Weiß. In schwierigen Filmen wie Sully gibt sich der BenQ W5850 keine Blöße, sobald das dynamische Tonemapping aktiv ist, und stellt alle Inhalte dar, die sich auf der 4K-UHD-Blu-ray befinden. Als Captain Sully nachts über den Times Square joggt, ist auf den Displays alles zu sehen. Mit unseren Einstellungsempfehlungen läuft der Projektor zu wahrer Hochform auf.

Das Zusammenspiel von „Lokale Kontrastverbesserung“ und „Globale Kontrastverbesserung“ mit „Dynamisches Schwarz“ funktioniert prächtig und steigert sichtbar die Brillanz im Bild.

"Dynamic Tone Mapping": "Aus"
„Dynamic Tone Mapping“: „Aus“
"Dynamic Tone Mapping": "Ein" (plus Einstellungsempfehlungen)
„Dynamic Tone Mapping“: „Ein“ (plus Einstellungsempfehlungen)

Auf unserer 3,20 m breiten Cinemascope-Leinwand sieht Elvis in HDR10+ ebenfalls herausragend aus. Lediglich die HDR-Helligkeit haben wir auf 1 angehoben. Die Zuschauer sind bis in die letzte Reihe klar erkennbar, als Elvis seinen ersten Auftritt als Nachwuchskünstler hat. Jede einzelne Strähne seiner schmierigen Haare ist erkennbar. Im Titelabspann werden alle Edelsteine reproduziert, ebenso lassen sich auf dem von unten nach oben laufenden Button der klitzekleine Schriftzug „I love Elvis“ klar und deutlich lesen. So muss HDR aussehen!

Screenshot: Elvis in HDR10+
Screenshot: Elvis in HDR10+
Screenshot: Elvis in HDR10+
Screenshot: Elvis in HDR10+

Bewertung

4.8

(SEHR GUT)

Fazit

Der BenQ W5850 löst seinen Vorgänger als neues Flaggschiff ab. Von außen unterscheiden sich die Geräte nicht großartig voneinander. Beide bringen 10,5 kg auf die Waage und besitzen eine Stellfläche von rund 52 x 40 cm. Aber unter der Haube legt das neue Modell mächtig zu. Der W5850 projiziert ein deutlich schärferes Bild und besitzt ein dynamisches Tonemapping, wodurch Spielfilme und Live-Sport in HDR sichtbar an Detaildarstellung, Durchzeichnung, Farbbrillanz und Plastizität gewinnen. Darüber hinaus liefert HDR10+ ein exzellentes Ergebnis.

Die Lichtausbeute der langlebigen Laserlichtquelle beträgt kalibriert im Filmmaker-Modus 1980 Lumen, bei HDR-Signalen sind es 2001 Lumen. Das reicht für Bildbreiten bis 4,50 m (HDTV) respektive 3,20 m (HDR). Der Kontrast ist verbesserungswürdig. Wir ermitteln nach der Kalibrierung 1020:1 (HDTV) und 1210:1 (HDR). Dynamisch lassen sich diese Werte auf 2512:1 steigern. Daraus ergibt sich ein verbesserungswürdiges Schwarz, das eher dunkelgrau aussieht.

Aufstellung und Installation sind sehr bequem, weil der Projektor eine motorische Optik mit Weitwinkelcharakteristik besitzt. Fokus, Zoom und Lens-Shift lassen sich bequem mit der illuminierten Fernbedienung einstellen. Der Zoomfaktor von 1,6:1 ermöglicht es, eine 2,50 m breite 16:9-Leinwand aus einer Distanz von 2,50 bis 4,00 m vollständig auszuleuchten. Damit gehört der BenQ W5850 eher zu den Kurzdistanzprojektoren und lässt sich bestens in kleinen Räumen integrieren. Aufgrund der zentrischen Abstrahlung sollte der Proband auf Höhe der Leinwandmitte platziert werden.

Erwartungsgemäß sind Smart-Funktionen mit Apps und Streamingdiensten nicht implementiert. Ebenso fehlt ein Lautsprecher.

Die Farbräume Rec. 709 und DCI-P3 werden mit jeweils 100 % abgedeckt. Bereits die Werkseinstellung bietet hervorragende Farben. Zu verdanken ist das der herausragenden Kalibrierung, die BenQ im Werk vor Auslieferung der Geräte durchführt.

Letztendlich profitieren Gamer vom kurzen Input-Lag und 3D-Freunde von der DLP-Link-Technologie mit präziser Farbdarstellung.

BenQ gelingt mit dem W5850 der große Wurf und stößt in die 4K-Projektoren-Riege der 5.000-Euro-Klasse vor. Wer auf der Suche nach einem High-End-Beamer ist, der alle aktuellen Technologien an Bord hat und eine Farbdarstellung auf Referenzniveau erzeugt, sollte sich das Modell unbedingt ansehen.

Plus

  • Langlebige Laserlicht-Hybrid-Technologie
  • Dynamisches Tonemapping für HDR
  • HDR10+
  • 4K via XPR-Shift
  • Herausragende Farbdarstellung
  • Ab Werk kalibriert
  • 100 % Farbraumabdeckung Rec. 709 und DCI-P3
  • Exzellente Schärfe
  • Vollmotorisches Objektiv für Fokus, Zoom und Lens-Shift
  • 3D mit DLP-Link und RF-Technik

Minus

  • Kein USB-C
  • Schwarzwert verbesserungswürdig

Testlogo BenQ W5850

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den W5850 von BenQ zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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