Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die 4LED-Lichtquelle besteht aus roten, blauen und grünen Dioden, die eine Lichtausbeute von 3300 Lumen maximal erreichen soll. Die beworbene Maximalhelligkeit erreicht unser Testgerät im Modus „Bright“ punktgenau – erwartungsgemäß mit zu kühler Farbtemperatur, die den Inhalten einen unschönen Grünfarbstich verpasst.
Kalibriert im Gaming-Bildmodus „RPG“, ermitteln wir 2620 Lumen (SDR) bzw. 2750 Lumen (HDR). Das reicht aus, um Bildbreiten bis zu 5,20 m mit 16 Footlambert (SDR) oder 3,80 m mit 32 Footlambert (HDR) zu beleuchten. Wird der Cinema-Filter für HDR verwendet, erzielt der BenQ X3100i nur noch 1428 Lumen, was für 2,70 m Bildbreite noch ausreichend ist. Wir empfehlen daher, auf den Cinema-Filter für HDR-Signale zu verzichten, wenn eine Leinwandbreite von über 2,70 m angestrebt wird (siehe hierzu auch die Bildeindrücke unten).
Der statische Kontrast ist mit 1325:1 (On/Off) bzw. 264:1 (ANSI) für einen Projektor in diesem Preissegment top. Dynamisch lässt sich der On/Off-Kontrast auf bis zu 2650:1 steigern. Hierbei ist die Regelung sehr unauffällig. Typisches Helligkeitspumpen können wir nicht ausmachen. Den beworbenen Kontrast von 600 000:1 können wir in keinem Modus bestätigen. Der Schwarzwert ist mit 0,98 Lumen (dynamisch) bzw. 1,98 Lumen (statisch) der hohen Lichtausbeute geschuldet und sichtbar verbesserungswürdig.
Farbmodus | Lumen |
RPG (D65-kalibriert) | 2620 Lumen |
HDR RPG (D65-kalibriert) | 2750 Lumen (ohne Cinema-Filter) |
HDR RPG (D65-kalibriert) | 1428 Lumen (mit Cinema-Filter) |
Bright | 3300 Lumen |
FPS | 2770 Lumen |
SPG | 2760 Lumen |
RCG | 2750 Lumen |
Kino | 2750 Lumen |
User | 2760 Lumen |
HDR User | 2750 Lumen |
Graustufen und Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem 100 %-Weißbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Mitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
-16 % | -4 % | -17 % |
-8 % | 0 % | -8 % |
-5 % | 0 % | -9 % |
Ungewichtete mittlere Helligkeitsverteilung: 93 %
Die ungewichtete mittlere Helligkeit beträgt gute 93 %. Die Abweichungen liegen in Summe unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Nur ganz leichte Schwankungen der Farbtemperatur und minimale Abschattungen an den Rändern sind in der Praxis auszumachen. Das verdient höchste Anerkennung.
Alle 256 Graustufen eines jpg-Testbildes werden dargestellt. Der für HDTV-Filme relevante Wertebereich 16 (Schwarz) bis 235 (Weiß) wird von unserem Testgerät vollständig dargestellt. Es laufen keine Inhalte im Schwarz zu, und es überstrahlt nichts ins Weiß.
Die Farbtemperatur macht mit 6504 K nach der Kalibrierung eine Punktlandung. Da der Verlauf über alle Helligkeitsabstufungen vergleichbar ist, sind keine Verfärbungen in Schwarz-Weiß-Bildern ersichtlich.
Empfohlene Bildeinstellungen
Für ein stimmiges Grund-Setup haben wir folgende Einstellungsempfehlungen für Sie. Diese sind eine gute Grundlage, um eine Kalibrierung darauf aufzubauen.
HDTV
Bildmodus | RPG |
Kontrast | 50 |
Helligkeit | 50 |
Farbtemperatur | Normal |
Schärfe | 8 |
Gamma | 2,2 |
Lichtquellenmodus | Normal |
Detailverbesserung | Aus |
HDR
Bildmodus | HDR RPG |
Kontrast | 50 |
Helligkeit | 50 |
Farbtemperatur | Normal |
Schärfe | 8 |
Großer Farbraum | Ein |
Lichtquellenmodus | Normal |
Detailverbesserung | Aus |
Subjektive Beurteilung
Die Hautfarben der Damen sehen realistisch aus. Grau ist absolut vergleichbar, ebenso der Verlauf von Schwarz zu Weiß. Die Farbabstufungen sind identisch, ebenso die quadratischen schwarzen und weißen Felder. Moiré-Effekte an feinen Linien treten nicht auf. Gleichfalls sind dank der hervorragenden Schärfe des BenQ X3100i keine Aliasing-Effekte sichtbar.
Das Rapsfeld wird originalgetreu reproduziert – das trifft sowohl auf das Grün als auch auf die gelben Blüten zu. Wolken und Himmel sind vergleichbar zwischen Original und Projektion.
Die leichten Abweichungen im Screenshot sind der Fotoaufnahme zuzuschreiben und kommen so in der Projektion nicht vor.
Gaming
Der BenQ X3100i besitzt einen extrem kurzen Input-Lag für einen Projektor. Mit 4,6 ms bei 1080p-Zuspielung mit 240 Hz dürften allenfalls Profizocker nicht ganz zufriedengestellt werden, da sie Monitore mit Verzögerungszeiten von unter 1,0 ms verwenden. Wer dem Beamer Signale mit 4K60 zuspielt, erhält einen Input-Lag von 16,7 ms. Diese Zeiten sind allemal gut genug, um Gran Turismo 7 via PlayStation auf der großen Leinwand zu spielen.
Darüber hinaus bietet der BenQ X3100i mehrere Bildmodi. Dazu gehören „RPG“ für eine präzise Farbdarstellung und einen satten Bass, „SPG“ für natürliche Farben und klare Stimmen, „FPS“ mit aufgehelltem Gamma für mehr sichtbare Details in Schattenbereichen und „RCG“ mit kraftvollem Sound.
Das Fadenkreuz mit „FPS Crosshair“ ermöglicht es Spielern, Gegner schnell und präzise anzuvisieren. Ein weiteres cooles Tool und eine echte Hilfe bietet BenQ mit „SettingXchange“. Hierbei handelt es sich um professionelle Projektoreinstellungen, die der Nutzer für die verschiedenen Games herunterladen kann. Ungeachtet einer originalgetreuen Farbwiedergabe können damit Schatten aufgehellt werden, um Gegner auszumachen, bevor sie den eigenen Avatar attackieren.
Wir beginnen mit dem Spiel Formel 1. Bereits der Start in Monaco hat es in sich. Aus der Fahrerperspektive sind einzelne Zuschauer auf den Tribünen zu erkennen. Die Streckenbegrenzung ist sauber differenziert und hebt sich kontrastreich von der Fahrbahn ab. Auf Lenkbewegungen reagiert der eigene Renner unverzüglich. Ebenso beschleunigt und bremst er prompt. Der kurze Input-Lag macht sich hier wirklich positiv bemerkbar, weil auf Ereignisse sofort eine Reaktion erfolgen kann.