Test LG 38WR85QC-W: Allrounder in Perfektion
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 bzw. bei DCI-P3 6300 K gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung (sRGB) im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Anwender
Helligkeit: 27
Kontrast: 70
Gamma:  2,2 (Modus 4)
Farbtemperatur: Benutzer (Ziel: 6500 K)
RGB: 49/50/48

Für die Kalibrierung (DCI-P3) im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Anwender
Helligkeit: 27
Kontrast: 70
Gamma:  2,6 (Modus 3)
Farbtemperatur: Benutzer (Ziel: 6300 K)
RGB: 49/50/47

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der LG 38WR85QC-W zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,46), und die Range kann mit 1,5 Delta C eine gute Wertung erzielen, was insgesamt zu einer guten Gesamtnote führt. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,24; Delta-E94-Maximum: 1,12).

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,41). Die Range liegt bei 1,5 Delta C, was ein guter Wert ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,28). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,19, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung liegt bei Delta-C-Average 1,28. Insgesamt ist das ein gutes bis sehr gutes Ergebnis.

Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung

Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,5), die Range liegt bei guten 1,63 Delta C. Die Farbwerte sind ebenfalls sehr gut (Delta-E94-Average: 0,65). Die maximale Farbabweichung beträgt 2,64 Delta E94. Der Gammawert beläuft sich im Schnitt auf 2,57, und die Gammakurve verläuft weitestgehend korrekt. Ab 20 % Helligkeit wird der Gammawert von 2,6 praktisch konstant gehalten. Insgesamt ist das ein gutes Ergebnis.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Calibration Studio 6

Hardware-Kalibration

Mittels der mitgelieferten Software Calibration Studio für Mac (7.0.5) und Windows (6.9.7) kann der LG 38WR85QC-W kalibriert werden. Da dabei direkt auf den Scaler bzw. dessen LUTs zugegriffen wird, handelt es sich um eine sogenannte Hardware-Kalibrierung. Es werden zahlreiche Messgeräte unterstützt. Dazu zählen unter anderem i1Pro 2, i1Display Pro und Pro Plus von X-Rite (Calibrite) sowie Spyder 5 und X von Datacolor. Aber auch das im deutlich hochpreisigeren Segment angesiedelte CR-100 von Colorimetry Research und das K10-A von Klein Instruments können verwendet werden.

Auf der Produktseite zum LG 38WR85QC-W wird die Hardware-Kalibrierung mit keinem Wort erwähnt. Der bereitgestellte Software-Guide kann als rudimentär bezeichnet werden. Allerdings bietet die Software eine Hilfefunktion.

Alle wichtigen Einstellungen werden übersichtlich auf jeweils einer Seite getroffen. Für den Bildmodus „Kalibration“ stehen dabei alle wichtigen Parameter zur Verfügung.

Calibration Studio hinterlässt einen insgesamt guten Eindruck und lief stabil. Die Software ließ sich unter Windows 11 problemlos installieren, und die möglichen Einstelloptionen sind intuitiv. Unser Kolorimeter i1Display Pro Plus wurde sofort erkannt.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Hardware-Kalibrierung
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Hardware-Kalibrierung

Die Graubalance ist befriedigend (Delta-C-Average: 1,11), die Range liegt bei 2,12 Delta C, was ebenfalls ein befriedigender Wert ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,66). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,18, und die Gammakurve verläuft korrekt – bis auf einen Ausreißer am Ende. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 2,39.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert) nach der Hardware-Kalibrierung
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert) nach der Hardware-Kalibrierung

Die Graubalance ist knapp gut (Delta-C-Average: 1,09). Die Range liegt bei 2,19 Delta C, was ein befriedigender Wert ist. Die Farbwerte sind gut (Delta-E94-Average: 0,93). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,61, und die Gammakurve verläuft korrekt – bis auf einen Ausreißer am Ende. Die maximale Farbabweichung liegt bei Delta-C-Average 2,74.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Die Ergebnisse der Software-Kalibrierung sind etwas besser als die der Hardware-Kalibrierung. Daher wurden sie auch für die Bewertung herangezogen. Während die Unterschiede bei den Farben sehr gering sind, zeigen die Resultate bei Graubalance und Range deutlichere Abweichungen.

Interessante Themen

27 Gedanken zu „Test LG 38WR85QC-W: Allrounder in Perfektion“

  1. Danke für den ausführlichen Test!
    Ich habe eine Frage, die mir leider auch LG nicht beantworten kann, obwohl die das wissen müssen 🙂
    Woran bestehen die Unterscheide zwischen den beiden Modellen: LG 38WR85QC-W und LG 38BR85QC-W im Internet gibt es diverse Vergleichsportale aber die Spezifikationen sind meistens nicht komplett gefüllt.
    Vielleicht könntet Ihr mir die Frage beantworten?
    Danke und schöne Grüße!
    Alex

    Antworten
  2. With the right settings from both the monitor and the respective operating system, this monitor was able to meet all my requirements, including the top priority ideal text(even on Mac!). After trying out dozens of monitors over the past 15 years and changing every year, I think I finally settled for the next few or so years. The added extras are just the ice topping making this already mature workstation monitor a true „All-rounder in perfection“.
    Thanks a lot to PRAD for the detailed review which brought it to my shortlist.

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  3. Ein toller Monitor, jedoch hatte ich das Problem, dass bei einer Helligkeit zwischen 45-62 der Monitor summte/fiepte. Anscheinend bin ich nicht der einzige der davon betroffen war/ist. In 2-3 andere Foren beschrieben die Nutzer das gleiche Problem. Somit ging dieser wieder zurück.

    Antworten
  4. Danke für den ausführlichen Testbericht!

    Spannend fände ich, ob der Monitor auch DDC unterstützt und in welchem Umfang (Helligkeit / Kontrast, oder sogar KVM oder PIP-Funktionen?). Insbesondere für eine Helligkeitsregelung von Linux / macOS aus oder generell mit nicht-herstellerspezifischen Tools (z.B. zum Wählen bestimmter Helligkeits-/Kontrastszenen für verschiedene Tageszeiten) ist dies sehr praktisch, wenn vom Monitor untersützt.

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  5. Hallo Zusammen, hatte diesen Monitor ebenfalls. Leider hat dieser bei einer Helligkeit zwischen 42 und 62 angefangen zu fiepen/summen. Hat jemand von euch ein ähnliches Problem?

    Hab ich eventuell nur Pech gehabt…
    Danke im voraus für die Infos.

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  6. Ich finde euren TEstbericht echt super und bin kurz davor mir den Monitor zu bestellen, da ich meinen Officelaptop und privat PC an einem Monitor betreiben kann.
    Ein Punkt verunsicher mich nur. Ich habe eine GT 730 mit einem HDMI 1.4 anschluss als Grafikarte in meinem PC.
    WEnn ich jetzt den Laptop über USB-c anschließe und den PC über HDMI, würde dass dann funktionieren?
    Auch wenn ich den PC alleine , ohne Laptop, betreiben würde? Das ist ein Punkt den ich niergendwo ergooglen konnte.
    Vlt könnt ihr mir mit eurer Erfahrung hier kurz helfen.

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  7. Ich habe den Monitor jetzt seit 2 Tagen im Betrieb und bin eigentlich ziemlich begeistert.
    Ich habe aber ein Problem, was sich für mich wie ein Bug anfühlt und mich immer mehr stört.

    Obwohl ich unter Bildanpassung Autom. Helligkeit, Super Resolution, Lokales Dimmen und DFC deaktiviert habe, ändert sich die Helligkeit ständig geringfügig. Wird mal heller und mal dunkler – aber nur in feinen Nuancen.
    Das nervige ist, wenn ich statische Inhalte wie ne Website o.ä. habe wo ich z.B. gerade einen Text lese, dann fängt der Monitor irgendwann an das Bild ganz minimal in mehreren Abstufungen zu dimmen oder wieder heller zu machen.
    Beim Spielen fällt mir das natürlich nicht auf, aber ich bin ab morgen schon gespannt wie das beim Arbeiten wird.

    Schaut man weg und wieder hin, würde man diese vllt. 2-3% wohl gar nicht merken, aber beim lesen eines Textes stört mich das extrem weil es nun mal auffällt wenn das Bild plötzlich in mehreren kleinen Sprüngen immer dunkler/heller wird.

    Ist das normal?
    Hatte ich noch nie zuvor bei nem Monitor…

    Antworten
  8. Nein – ich benötige den Dual Controller aber auch nicht, da ich nur abwechselnd entweder mit Standrechner oder Notebook arbeite (ich wechsle nur sehr selten zwischen den Geräten). Dafür reicht die KVM Lösung, die sich eben in diesem Fall quasi wie ein Hardware KVM nutzen lässt.

    Antworten
  9. Danke für den Test. Ich habe den Monitor bereits und habe eine Anmerkung zum KVM Switch:
    Der KVM Switch ist meiner Meinung nach hardwarebasiert. Es gibt zwar keinen physischen Umschalter, aber es ist möglich OHNE Installation irgendeiner Software im Monitormenü zwischen USB-B (Upstream) und USB-C (an der Rückseite, Displayport, Power delivery und USB Upstream) umzuschalten. Der Monitor hat auch eine Funktion den Bildquellen den USB-Upstream zuzuordnen (USB-B oder USB-C).

    Zum Lüfter: Mir ist nicht aufgefallen, dass ein Lüfter verbaut ist. Das zu wissen stört mich jetzt schon etwas. Ich hoffe wirklich dass auch in Zukunft kein Lüfterrattern oder Ähnliches auftritt. Interessant wäre, ob die Lüfter ohne HDR im Regelfall still stehen.

    Zum Helligkeitssensor: Es fehlt leider eine Funktion zur einstellung der relativen Helligkeit. In meinem Setup stellt der Monitor die Helligkeit im „Auto“-Modus immer etwas zu dunkel ein (habe leider ein Fenster im Rücken).

    Ansonsten ist der Monitor perfekt. Ich habe relative gleichmäßige Ausleuchtung, wenig Glow und kein einziges defektes Pixel (klar, das ist Glückssache).

    Antworten
    • Meine Erläuterung zum KVM Switch gilt nur für Verwendung des USB-C mit kombiniertem Power Delivery, DisplayPort und USB. Bei Verwendung eines herkömmlichen DisplayPort (Gerät 1) plus einem HDMI (Gerät 2) gibt es meines Wissens nach keine Möglichkeit eines hardwarebasierten KVMs.

      Antworten
        • Nein – ich benötige den Dual Controller aber auch nicht, da ich nur abwechselnd entweder mit Standrechner oder Notebook arbeite (ich wechsle nur sehr selten zwischen den Geräten). Dafür reicht die KVM Lösung, die sich eben in diesem Fall quasi wie ein Hardware KVM nutzen lässt.

          Antworten
          • Ich habe mir das erneut im Handbuch angesehen. Du hast recht, es ist ein hardwarebasierter KVM-Switch. Nicht anders setzen es andere Hersteller um. Die Installation der Software ist also nicht nötig, insbesondere wenn es ein Firmenlaptop ist, wo man keine Software installieren darf. Danke für den Hinweis, der Test wurde entsprechend korrigiert.

  10. Wow, der Autor leistet sich ein paar ignorante Aussagen.

    Das Seitenverhältnis des Bilds bei 576p ist nicht 5:4, das ist bloß das Verhältnis der Bildspalten zu den Bildzeilen. Die Pixel sind bei 576p aber typisch nichtquadratisch (anamorph). Das Bild ist entweder 4:3 oder 16:9.

    „Leider wird die Bildfläche nicht komplett genutzt, und Bildmodi, die das Bild skalieren und die schwarzen Balken bei 21:9-Bildmaterial ausblenden, gibt es nicht. So muss man bei 16:9-Bildmaterial mit seitlichen schwarzen Balken und bei 21:9-Bildmaterial mit zusätzlichen Balken oben und unten leben.“ – Das kann nur von jemandem kommen, der keinen Sinn für Bildkomposition hat. Schwarze Balken sind immer noch das kleinste Übel, wenn die Alternativen verzerrte Bilder oder abgeschnittene Bildteile sind.

    Antworten
    • Bildkomposition hin oder her, wenn ich so viel Bildfläche habe und einen Film sehen will, dann will ich Bild und keine Balken sehen! Und selbst wenn vom Bild minimal, was abgeschnitten wird, ist mir ein vollflächiges Bild lieber. Es darf nur nicht verzerrt sein. Zudem hat LG bei früheren 24:10-Modellen zwei Cinema-Modi bereitgestellt, da wurden die Balken oben und unten ebenfalls entfernt. Jedem, wie er es mag.

      Antworten

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