Betrieb
Der LG CineBeam Q läuft nach dem ersten Einschalten bereits flüsterleise. Einen Eco-Modus gibt es nicht, sodass die Laserdioden immer die maximale Lichtleistung abgeben. In der Einstellung „Hellster Modus“ findet überdies eine dynamische Helligkeitsregelung statt. Die Laserdioden schalten hier aus, wenn ein Schwarzbild zugespielt wird, sodass sich quasi ein unendlicher Kontrast einstellt. Wie alle anderen Projektoren braucht der CineBeam Q ebenfalls rund 30 Minuten, bis er seinen optimalen Arbeitspunkt erreicht. Bis dahin können sich Bildlage, Schärfe und Farben noch ein wenig verändern. Bemerkenswert ist, dass der Proband dank Autofokus die Schärfe nachregelt, falls sie mal nicht passen sollte, weil der Beamer ein wenig verschoben wird oder jemand durch den Lichtstrom gelaufen ist. Der Vorteil der Laserlichtquelle liegt im Vergleich zu UHP-Lampen darin, dass der HU710PB bereits nach wenigen Sekunden ein Bild mit natürlichen Farben zeigt – und nicht erst nach mehreren Minuten, wie es bei Lampenprojektoren oftmals der Fall ist. Wird das Gerät ausgeschaltet, ist es nach rund fünf Sekunden komplett heruntergefahren.
Stromverbrauch
Die maximale Leistungsaufnahme ermitteln wir mit 47 W. Damit ist der CineBeam Q für den Dauereinsatz wie geschaffen, weil er überaus sparsam ist. Im Standby messen wir 0,3 W.
Bildmodus | Maximal | Standby |
Lampenleistung: „Hoch“ | 47 W | 0,3 W |
*Stromverbrauch in Watt pro Stunde
Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
LG beziffert das Betriebsgeräusch mit 26 dB(A). Das ist eine erfreulich ehrliche Angabe. Unsere Messungen aus 2 m Entfernung frontal vor dem Projektor bestätigen diesen Wert.
Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit einem großen Lüfter. Dieser läuft angenehm leise und ist für uns zu keinem Zeitpunkt störend wahrnehmbar. Bereits bei leisen Dialogen ist der Beamer im Raum nicht mehr zu hören.
Es gibt nur eine Laserlichteinstellung, nämlich volle Pulle. Eine Anpassung der Lichtausbeute in mehreren Stufen, wie sie andere Laserprojektoren üblicherweise besitzen, weist der CineBeam Q nicht auf. Aufgrund der niedrigen Maximalhelligkeit wäre es auch unnötig, ihn noch dunkler zu machen.
Die Lebensdauer der Laserlichtquelle beziffert LG mit 25 000 Stunden, bis sich die Lichtausbeute um 50 % reduziert. Wer den Projektor täglich zwei Stunden nutzt, um einen Film zu schauen, erreicht diesen Wert erst nach über 34 Jahren. Folgekosten für eine neue Lampe fallen demzufolge nicht an, weil es sie schlichtweg nicht braucht.
Wartungsarbeiten sind nicht erforderlich, weil keine Luftfilter verbaut sind, die in Intervallen gewechselt oder gereinigt werden müssen. Dennoch empfehlen wir, den Projektor gelegentlich zu entstauben und das Objektiv zu reinigen.
Bedienung und OSD
Eine Fernbedienung, deren Tastatur nicht hintergrundbeleuchtet ist, liegt dem Probanden bei. Die Navigation durch das OSD gestaltet sich in dunkler Umgebung relativ unkomfortabel, weil wir die Beschriftungen auf den Tasten nicht klar erkennen. Darüber hinaus müssen wir den Handsender in unserem Screening-Room direkt auf den Beamer richten. Nur so reagiert er auf die Befehle. Eine Steuerung reflektiv über die Leinwand funktioniert leider nicht, da sich der Infrarotsender auf der Rückseite des Projektors befindet.
Aus diesem Grund halten wir den CineBeam Q für Heimkinos inklusive Festinstallation nur für bedingt geeignet. Im Wohnzimmer können wir die Fernbedienung hingegen Richtung Leinwand halten, weil durch die hellen Wände und die weiße Decke das Infrarotsignal zum Projektor reflektiert. Leider hat LG dem HU710PB nicht die „Magic Remote“ spendiert, die wir von anderen Beamern zu schätzen wissen, da sie hintergrundbeleuchtete Tasten sowie eine Sprachfunktion für Alexa und Siri besitzt. Auf die Sprachfunktionen muss der Nutzer bei dem Modell verzichten, weil die beigelegte Fernbedienung sie nicht unterstützt.
Das übersichtliche OSD (On-Screen-Display) ist logisch und übersichtlich strukturiert. Beim erstmaligen Einschalten des Projektors öffnet sich der Installationsassistent, mit dessen Hilfe der Proband in Windeseile konfiguriert werden kann.
Ausgehend vom Basismenü kann in alle Untermenüs gewechselt werden. Aus diesem Grund gelingen Änderungen zügig, zum Beispiel im Installationsmenü oder in den Bild- und Toneinstellungen.
Die Navigation durch das OSD geht zügig vonstatten, wenn die Fernbedienung auf den Projektor gerichtet wird. Eine Verzögerung ist dem CineBeam Qube fremd. Die einzelnen Reiter sind durch die Bank selbsterklärend. Neben den von LG bekannten klassischen Symbolen befinden sich die passenden Beschriftungen. Damit sollten Laien bestens zurechtkommen, weil Begrifflichkeiten wie „Schlummerfunktion“ und „Audioausgabe“ eindeutig definiert sind.
Gamer können unter „Spiele-Einstellungen“ ihre Präferenzen eingeben. Wer regelmäßig beim Fernsehen einschläft, kann den Projektor via Schlummerfunktion zu einem bestimmten Zeitpunkt ausschalten lassen – zum Beispiel nach drei Stunden.
Für die Kalibrierung stehen alle benötigten Regler zur Verfügung. Im Menü „RGB-Gain/Offset“ können wir auswählen zwischen „2 Punkte“, „10 Punkte“ und „20 Punkte“. Das Gamma kann auf die folgenden Werte eingestellt werden: 1.9, 2.2, 2.4 und BT. 1886.
Zugriff auf das Sechs-Achsen-Farbmanagement zur Anpassung des Gamuts ermöglichen alle Bildmodi. Die präferierten Presets sind auf alle Eingänge anwendbar. Fortan muss im OSD nichts eingestellt werden, da sich der CineBeam Q an die letzte Einstellung erinnert. Auf diese Weise werden auf allen Eingängen (also HDMI und USB-C) sowie in Apps immer die optimierten Parameter verwendet.
Ein weiteres Highlight ist die „Automatische Dynamische Kontrastregelung“. Hiervon profitieren vor allem dunkle Inhalte, weil sie viel mehr Zeichnung erhalten. Nahe Schwarz laufen Inhalte weniger zu, sodass mehr Details in den Grenzbereichen erkennbar sind. Vor allem HDR-Inhalte erscheinen dadurch heller auf der Leinwand. Die Parameter lassen sich in vier Stufen anpassen: „Aus“, „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“.
LG bietet gleich mehrere Einstellmöglichkeiten für die Audio-Ausgabe. Neben „AI-Ton“, den eine künstliche Intelligenz anpasst, sind die klassischen Modi vorhanden. Mit „Standard (Benutzer)“ lassen sich tiefer gehende Anpassungen vornehmen. Hier öffnet sich ein 5-Band-Equalizer unter „Erweiterte Einstellungen“, der die Möglichkeiten bietet, Bässe, Mitteltöne und Höhen nach Geschmack zu verändern.
Die Lautstärke des Lüfters kommt in anderen User-Tests leider nicht so gut weg. Soll wohl doch eher lauter Richtung 40db nach einer gewissen Laufzeit sein.