Graustufen und Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem 100 %-Weißbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Mitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
| – 19 % | – 13 % | – 13 % |
| – 13 % | 0 % | – 12 % |
| – 7 % | 4 % | – 9 % |
Ungewichtete mittlere Helligkeitsverteilung: 91 %
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei guten 91 %. Sichtbare Abweichungen sind an den oberen Rändern ganz leicht auszumachen, ebenso in der Mitte der Randbereiche. Im Zentrum des Bildes und allen darunter liegenden Bereichen ist die Abweichung unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Schwankungen der Farbtemperatur sind nirgendwo im Bild vorhanden.

Alle 256 Graustufen eines JPG-Testbildes werden dargestellt. Der für HDTV-Filme relevante Wertebereich 16 (Schwarz) bis 235 (Weiß) wird von unserem Testgerät vollständig reproduziert. Es laufen keine Inhalte im Schwarz zu, und es überstrahlt nichts ins Weiß.

Die Farbtemperatur macht mit 6505 K nach der Kalibrierung eine Punktlandung über alle 256 Abstufungen des JPG-Testbildes. In der Werkseinstellung beträgt die Farbtemperatur über 11 000 K. Das sind rund 170 % mehr, aber es lässt sich leicht korrigieren.
Empfohlene Einstellungen
Für ein stimmiges Grund-Setup haben wir folgende Einstellungsempfehlungen für Sie. Diese sind eine gute Grundlage, um eine Kalibrierung darauf aufzubauen.
SDR
| Bildmodus | Experte Hell |
| Kontrast anpassen | 100 |
| Schwarzwert | 50 |
| Automatischer dynamischer Kontrast | Aus |
| Gamma | 2.2 |
| Super Resolution | Aus |
| Schärfe | 25 |
| Farbtemperatur | Warm |
| TruMotion | Nutzerauswahl 4 |
| Farbtiefe | 60 |
| Farbumfang | Automatisch erkennen |
HDR
| Bildmodus | HDR Standard |
| Kontrast anpassen | 100 |
| Schwarzwert | 50 |
| Automatischer dynamischer Kontrast | Mittel |
| Dynamisches Tone Mapping | Ein |
| Super Resolution | Niedrig |
| Schärfe | 25 |
| Farbtemperatur | Warm |
| TruMotion | Nutzerauswahl 4 |
| Farbtiefe | 65 |
| Farbumfang | Ursprünglich |
Subjektive Beurteilung
Der LG CineBeam S ist in der Werkseinstellung viel zu bunt und besitzt eine zu kühle Farbtemperatur.
Nach der Kalibrierung erreicht der Proband eine sehr gute Farbtreue. Helligkeitsverläufe entsprechen der Vorlage. Unterschiede sind auf der Leinwand nicht vorhanden. Die Hautfarben der Frauen werden präzise reproduziert, ebenso entspricht der blaue Himmel mit den farbneutralen Wolken und dem gelben Rapsfeld der projizierten Vorlage. Der Farbkästen und die Kannen stellen ebenfalls keine Herausforderung für den Beamer dar.
Sichtbare Unterschiede zwischen Original und Screenshot sind allein der Fotoaufnahme zuzuschreiben und in der Praxis nicht vorhanden.

Gaming
Der LG CineBeam S ist voll spieletauglich. Der Input-Lag beträgt 18 ms mit 4K60- respektive 8 ms mit 1080p60-Signalen. Damit liegt der Proband nur knapp über den Werten von reinen Gaming-Projektoren, die in der Spitze auf 4,6 ms kommen. Die präzise Farbdarstellung und die hohe Farbtreue lassen Games auf der Leinwand natürlich erscheinen. Dunkle Bereiche sind vorzüglich durchgezeichnet, ohne dass Inhalte im Schwarz zulaufen. Wer in Nachtaufnahmen seine Gegner sucht, wird sie schnell ausmachen können. Helle Szenen überstrahlen nicht ins Weiß. Wer wie der Autor dieser Zeilen regelmäßig FIFA oder F1 spielt, wird bei einer Leinwand bis 100 Zoll auf seine Kosten kommen. Ambitionierte Zocker oder Profispieler sollten bei Ego-Shootern hingegen zum reinen Gaming-Monitor von LG greifen.
SDR
Wer seinen Freunden und Bekannten gern Reisefotos zeigt, wird am LG CineBeam S viel Spaß haben. Er lässt sich bequem mitnehmen und einfach vorn im Wohnzimmer auf das Lowboard stellen. Die Signalzuspielung erfolgt via Smartphone, Tablet oder Notebook ganz ohne Kabelverbindung. Dank des großen Farbraums sehen sogar Bilder in Adobe RGB fantastisch aus. Das bekommen die Zuschauer sonst sicherlich eher selten zu Gesicht, weil die meisten Projektoren das große Adobe-RGB-Farbspektrum nicht darstellen können. Wer bei der Aufstellung darauf achtet, dass die automatische Bildausrichtung nicht zu stark eingreifen muss (oder besser die Geometrie selbst einstellt), erhält eine bessere Randschärfe und Auflösung. Sie sind trotzdem nicht auf Referenzniveau, sodass hier ein paar Abstriche gemacht werden müssen. Da man in der Regel aber ein paar Meter von der 100-Zoll-Leinwand entfernt sitzt, finden wir dieses Defizit nicht so tragisch, weil es aus üblichen Betrachtungsabständen schlichtweg kaum auffällt.
Unsere Fotoaufnahme von Hamburg reproduziert die Farben der Originalaufnahme ordentlich. Der gelbe Schriftzug „Stadtrundfahrt“ wird ansprechend reproduziert. Das Wappen von Hamburg links daneben ist zu erkennen, aber nicht komplett. Auch die kleinen roten Quadrate auf der Barke haben wir schon überzeugender gesehen. Die Farbneutralität von Fahrbahn und Gehweg gelingt dem Probanden gut. Die vertikalen Streben an der Brücke im Vordergrund sind nicht ganz vollzählig.
Schwarz-Weiß-Filme sind vollkommen farbneutral. Es kommt zu keinen Verfärbungen. Der Regenbogen-Effekt ist kaum sichtbar. Allenfalls im Abspann oder an kontrastreichen Kanten können wir ihn provozieren. Das Laser-Speckle fällt auf unserer Gewebeleinwand ebenfalls nur in Testbildern auf. Überdies liegt kein Grauschleier auf dem Bild, weil das Schwarz herrlich satt projiziert wird.
Auf Bildbreiten bis zu 2,20 m (100 Zoll Diagonale) stellen sich in abgedunkelten Räumen überaus farbenfrohe Bilder mit hoher Plastizität ein. Wer Bildbreiten darüber nutzt oder bei Tageslichteinfall am Nachmittag Fußball schaut, muss hingegen deutliche Abstriche machen, weil die Lichtausbeute dafür schlichtweg nicht ausreicht.
In Elvis gefällt uns bereits der Vorspann, weil das Gold vom Gürtel, der zusätzlich mit Edelsteinen besetzt ist, zum Zungeschnalzen aussieht. Als der junge Elvis noch im Slum lebt, macht er Bekanntschaft mit dem Blues. Der gelbe Sand, die grünen Felder und die Holzhütten wirken überzeugend.














