Interpolation
Bei einer Ansteuerung in nicht nativer Auflösung kann beim 2436Pwa zwischen einer Vollbild oder einer 4:3-Darstellung gewählt werden. Eine pixelgenaue 1:1-Anzeige bietet der 2436Pwa leider nicht. Die 4:3-Darstellung sorgt aber auch für eine seitengerechte Anzeige der sehr beliebten 5:4-Auflösung 1.280 x 1.024.
Interpolation Text
Ein Bild in perfekter Schärfe liefert stets nur die native Auflösung, denn nur hier entspricht genau ein Pixel des Signals einem Pixel des Panels. Bei einer nicht nativen Ansteuerung muss die Elektronik dagegen die Quellauflösung auf die physische Auflösung des Panels hochskalieren. Zwangsläufig kommt es bei diesem Vorgang zu einem Verlust der Bildschärfe. Diese Unschärfe fällt besonders bei den 16:10-Auflösungen auf, die zudem noch unter einer leichten Verzerrung leiden. Kleinere Auflösungen werden dagegen etwas schärfer wiedergegeben. Insbesondere die kleinste HD-Auflösung 1.280 x 720 kann überzeugen.
Die folgenden Bilder zeigen das Interpolationsverhalten verschiedener 16:9, 16:10 und 5:4 Auflösungen. Als hardwareseitige Interpolation wurde außer bei der 5:4-Auflösung die „Vollbild“-Darstellung gewählt:
Interpolation Spiele
Im Spiel Anno 1701 können viele scharfe Kanten beobachtet werden, die das Interpolationsverhalten gut widerspiegeln. Als Anhaltspunkt sollen insbesondere die im Wind hängenden Fahnen dienen. Anti-Aliasing, welches die Treppenbildung an Kanten vermindert wurden im Treiber und im Spiel deaktiviert.
In der Interpolation von Spielen liefert der 2436Pwa ein durchschnittliches Ergebnis. Hier lässt sich sagen, dass die Bildschärfe mit steigender Pixelzahl zunimmt. Auffällige Interpolationsartefakte lassen sich bei keiner Auflösung erkennen. Spieler dürften dennoch zufrieden gestellt werden, denn sowohl 4:3- und 5:4- als auch 16:9-Auflösungen können seitengerecht dargestellt werden.
Reaktionsverhalten
AOC gibt für den 2436Pwa eine Reaktionszeit von 5 ms an. Leider wird nicht gesagt ob es sich bei diesem Wert um eine „Schwarz-Weiß“- oder „Grau-zu-Grau“-Messung handelt. Außerdem fanden wir keinen Hinweis ob eine Overdriveschaltung verwendet wurde, welche die Reaktionszeit der Flüssigkristalle erhöhen kann. Sollte eine solche Schaltung schlecht implementiert sein, kann es zu einem Inputlag oder einem Koronaeffekt kommen.
In den zuletzt genannten Punkten können wir jedoch Entwarnung geben. Die direkte Steuerung lässt auf einen vernachlässigbaren Inputlag schließen und auch in synthetischen Tests konnten wir keinen Koronaeffekt nachweisen.
Eine Bewegungsunschärfe tritt bei TFTs physikalisch bedingt grundsätzlich auf. Durch eine geringe Reaktionszeit der Flüssigkeitskristalle kann sie aber auf einem geringen Maß gehalten werden. Der AOC 2436Pwa zeigte diese Unschärfe für ein TN-Panel jedoch auffälliger als die Konkurrenz.
Trotz des relativ geringen Kontrastes nach der Kalibrierung, kann der AOC 2436Pwa mit einer guten Bildqualität in Spielen überzeugen. Wegen der ansehnlichen Leistung in der Differenzierung von Graustufen, werden auch dunkle Szenen gut sichtbar dargestellt und geben keinen Anlass zur Kritik.
Inputlag
Bereits in unseren Spieletests konnten wir keine merkliche Verzögerung beim AOC 2436Pwa feststellen. Unsere Messungen zum Inputlag sollen zeigen, inwiefern dieser Eindruck bestätigt werden kann.
Für die Messung wurde ein neues Tool namens SMTT eingesetzt, welches eine hardwarebeschleunigte Bildausgabe über Direct3D verwendet, um mehrere hochpräzise Counter gleichzeitig anzuzeigen und sonstige Verzögerungen, die die Messung beeinflussen könnten, zu minimieren.
Dazu wurde das Bild vom 2436Pwa auf eine Röhre geklont und fotografiert. Die neusten dargestellten Werte können so miteinander verglichen werden, um ein Urteil über die Ausmaße des Lags zu fällen.
Bei den Messungen zeigte sich eine Durchschnittslatenz von 7 Millisekunden. Zusammen mit dem gemessenen Maximum von 11 ms lässt sich sagen, dass jeder Wert unserer Testreihe unter einem Frame (ca. 16,7 ms) liegt. Allerdings ermittelten wir auch zeitweise Spitzenwerte von 3 bis 4 Millisekunden.
Input-Lag-Messungen, basierend auf der Fotomethode, sind prinzipiell ungenau und können keine exakten Ergebnisse liefern. Mit einem gemittelten Inputlag von sieben Millisekunden fällt der Monitor aber in die Kategorie der Geräte, die höchstwahrscheinlich null, maximal ein Bild Latenz aufweisen.