deltaE Abweichung
Erläuterung der deltaE Abweichung: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | D65 | 6058 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 111 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,16 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 693 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,20 |
Bereits in der Werkseinstellung, d.h. ohne eine Kalibrierung, ist die Grauachse sehr neutral. Mit Blick auf die Gradation wird die sRGB-Charakteristik nicht erreicht, was gerade in der Werkseinstellung aber keinen Negativaspekt darstellt. Im Gegenteil: Das Bildschirmgamma bleibt sehr stabil bei 2,2. Der in den Empfehlungen für sRGB und AdobeRGB vorgesehen Weißpunkt (D65) wird mit gut 6050K zwar verfehlt, aber auch das ist zunächst völlig unproblematisch. Es handelt sich bei den Empfehlungen ohnehin keineswegs um Werte, die in Stein gemeißelt sind, sondern in Abstimmung mit Umgebungs- bzw. Abmusterungsbedingungen getroffen werden. Mit 111 cd/m² ist die Helligkeit ziemlich niedrig, dafür liegt auch der Schwarzpunkt in niedrigen Regionen.
Nachfolgend haben wir mit HCFR noch eine genauere Darstellung aufbereitet. Bei der Darstellung des Monitorfarbraumes in der CIE-Normfarbtafel ist zu beachten, dass HCFR die Primärfarbpositionen für den Vergleichsfarbraum (das schwarze Dreieck) immer relativ zu D65 präsentiert und entsprechend keine chromatische Adaption durchführt. Das ist spätestens bei der Aufbereitung des sRGB-Modus für die Beurteilung problematisch, wenn der Monitorweißpunkt von D65 abweicht.
Vergleich des Bildmodus „sRGB“ mit dem sRGB Standard
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | D65 | 6118 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 110 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,16 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 687 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,20 |
Mit Aktivierung des sRGB-Modus ändert sich bezüglich Helligkeit, Weißpunkt, und Gradation nichts. Dafür verringern sich die Abweichungen in den Farbwerten dramatisch nach unten. Der Monitorfarbraum wurde geeignet eingeschränkt. Wir haben auch hier noch einmal eine Darstellung in der CIE-Normfarbtafel aufbereitet. Die Veränderungen sind gut zu erkennen.
Die fehlende chromatische Adaption für die Referenzprimärfarben zeigt sich allerdings deutlich und führt dazu, dass die gemessenen Farbabweichungen zunächst nicht so recht mit der Darstellung in Einklang zu bringen sind. Ursächlich ist, wie bereits angedeutet, dass der tatsächliche Weißpunkt des Eizo CG234W auch im sRGB-Modus ein gutes Stück von D65 abweicht, aber in der Darstellung von HCFR keine Anpassung der Referenzwerte erfolgt.
Obwohl der sRGB Modus grundsätzlich sehr sorgfältig umgesetzt wurde (kleiner Kritikpunkt bleibt das Bildschirmgamma von 2,2), darf man sich die Frage nach einer sinnvollen Verwendungsmöglichkeit stellen. Kein Benutzer wird diesen Bildschirm ernsthaft ohne Messgerät betreiben. Damit steht aber die mächtige Farbraumemulation im Rahmen der Hardwarekalibrierung offen.