Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Wir verzichten zunächst auf eine Darstellung der verschiedenen Bildmodi, da wir sonst nur redundante Informationen zur Farbraumemulation über Color Navigator liefern würden. Auf Diese gehen wir im entsprechenden Abschnitt noch genau ein.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt. Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte. Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6428 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.53 100.00 106.79 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 1,58 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,05 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 103,2 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 688 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2.2) | ~2,16 (avg.) |
* CCT-Bezug
Der Eizo CG245W wurde sorgfältig ab Werk kalibriert. Die Vorgaben des UDACT in Bezug auf die Grauachse werden klar unterschritten. Der native Weißpunkt liegt nah an D65. Die voreingestellte Gradation (Gamma 2.2) wird überwiegend sehr stabil eingehalten.
Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6428 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.21 100.00 109.35 | 95.26 100.00 109.48 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,12 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,42 | 0,52 |
Helligkeit / cd/m² | 141,12 | 140,7 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Der Eizo CG245W zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Auch eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen.
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Brightness: 43% cd/m², Contrast: 100%, Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 96, Blue (Gain): 98
„AdobeRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: 2.2, Weißpunkt: D65):
Brightness: 43% cd/m², Contrast: 100%, Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 96, Blue (Gain): 98
„ECI-RGB 2.0“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: L*, Weißpunkt: D50):
Brightness: 52% cd/m², Contrast: 100%, Gamma: 2.2, Red (Gain): 100, Green (Gain): 86, Blue (Gain): 66
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6538 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.38 100.00 110.03 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,91 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,77 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 137,4 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,2 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 687 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6538 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.97 100.00 109.31 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,29 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,07 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 136,9 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,2 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 684 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2,2 | ~Gamma 2,15 (avg.) |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem ECI-RGB 2.0-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D50 (5002) | 5051 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 96.42 100.00 82.51 | 96.03 100.00 82.85 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,73 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,07) | 0,44 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,22 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 635 |
Gradation / Durchschnitt | L* | ~L* |
* CCT-Bezug
Die Ergebnisse nach Kalibration, Profilierung und Transformation über ein CMM, überzeugen. Limitierend wirkt die Einstellung der Gradation über das OSD, da hier nur Gamma-Zahlwerte möglich sind. Entsprechend muss durch Eingriffe in die Grafikkarten-LUT, oder das CMM selbst (bei Kalibration mit abweichender Gradation), korrigiert werden. Durch die Softwarekalibration mit sRGB- und L*- als Zielgradation kommt es also zu etwas Banding. Allerdings ist diese Feststellung eher theoretischer Natur, da zumindest die L*-Gradation während der Hardwarekalibration über Color Navigator ausgewählt werden kann.
Für sRGB und AdobeRGB fallen die Abweichungen in den Farbwerten sehr gering aus. Mit ECI-RGB 2.0 als Quellfarbraum steigen die Abweichungen in Primär- und Sekundärfarben, da der Eizo CG245W hier größere Unterabdeckungen aufweist. Die vermessenen Tertiärfarben liegen dagegen innerhalb des Monitorfarbraumes. Sie können daher vom CMM ideal in Monitor-RGB transformiert werden.
Die Neutralität der Grauachse kann dagegen nicht weiter verbessert werden. Sie fällt durch die Werkskalibration bereits sehr gut aus. Der Ausrutscher bei der Kalibrierung auf die Empfehlungen für sRGB ist dabei wiederum unproblematisch. Hier würde man ggf. einfach noch einmal kalibrieren.