Test Monitor Eizo CG245W
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Interne Messsonde – Korrelation –

Mit Color Navigator wird auch das „Correlation Utility“ installiert. Dahinter verbirgt sich eine mächtige Funktion zur Anpassung der Messwerte der internen Sonde.

Eizo Cg245w Monitor Korrelation1
Nach der Korrelation

Die Korrelierungsfunktion sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Sie gleicht die Messeigenschaften einer externen Sonde mit der internen Sonde ab. Zu diesem Zweck wird die gleiche Messreihe von interner und gewählter externer Sonde durchlaufen. Daraus wird eine Korrekturmatrix für die interne Sonde errechnet und mit ihr in Form einer „zusätzlichen“ internen Sonde verknüpft.

Mit einem Colorimeter (das ja selbst Korrekturen nötig hat) als Referenz sollte man die Funktion möglichst nicht einsetzen – es sein denn, man hat seinen Workflow auf den Messfehler dieses Gerätes abgestimmt und möchte eine entsprechende „Homogenisierung“ erreichen. Die interne Sonde liefert nach der Korrelation faktisch identische Messwerte.

Eizo Cg245w Monitor Korrelation2
Nach der Korrelation kann eine neue Sonde ausgewählt werden

Wir haben die Korrelierungsfunktion mit dem EyeOne Pro als Referenz durchlaufen und anschließend eine Kalibration und Profilierung mit der internen Sonde durchgeführt. Nachfolgend nun die Ergebnisse der Nachmessung inkl. Profilvalidierung (die Zielwerte stammen wieder aus Profilvalidierung in Color Navigator mit interner Sonde) durch das EyeOne Pro.

D65 (~6502K) 6481
95.04 100.00 108.88 94.13 100.00 108.70
0,18
0,08 0,23

* Messung mit EyeOne Pro / ** CCT Bezug

6556 6481
94.91 100.00 109.48 95.13 100.00 108.70
0,61
0,18 0,23
141,66 141,6
sRGB ~sRGB

* CCT-Bezug

Eizo Cg245w Monitor InterneSonde Korreliert Profilvalidierung
 

Durch die Korrektur sind die Abweichungen natürlich gesunken, da nun in Bezug auf die Messeigenschaften des EyeOne Pro korrigiert wird. Die Abweichungen in den Farbwerten sind vermutlich noch etwas geringer. Leider hat iColor Display in diesem Fall nicht Bradford als chromatische Adaption gewählt.

Farbraumemulation

Abschließend haben wir noch die Farbraumemulation aus Color Navigator heraus genutzt und sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 simulieren lassen. Für die Simulation von sRGB haben wir „Contrast“ als Priorität gewählt, für AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 „Grey Balance“.

Farbraumemulation sRGB

Parameter Ziel Erreicht
D65 (6502) 6510
95.04 100.00 108.88 95.00 100.00 108.93
0,08
– (0,08) 0,02
140 139,8
Nativ 0,19
Nativ 735
sRGB ~sRGB

* CCT-Bezug

Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu SRGB Farbe
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu SRGB Grau
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu SRGB Gradation
 
Eizo Cg245w Monitor SRGBemu1
Eizo Cg245w Monitor SRGBemu2
Darstellung des Monitorfarbraums in Lab (D50) nach sRGB-Farbraumemulation.

Farbraumemulation AdobeRGB

Parameter Ziel Erreicht
D65 (6502) 6511
95.04 100.00 108.88 94.84 100.00 108.65
0,39
– (0,08) 0,35
140 140,3
Nativ 0,33
Nativ 425
Gamma 2,2 ~Gamma 2,15 (avg.)

* CCT-Bezug

Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu ARGB Farbe
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu ARGB Grau
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu ARGB Gradation
 

Farbraumemulation ECI-RGB 2.0

Parameter Ziel Erreicht
D50 (5002) 4953
96.42 100.00 82.51 96.67 100.00 81.88
0,67
– (0,08) 0,46
140 140,2
Nativ 0,5
Nativ 280
L* ~L*

* CCT-Bezug

Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu EciRGB Farbe
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu EciRGB Grau
 
Eizo Cg245w Monitor Farbraumemu EciRGB Gradation
 

Die Farbraumemulation funktioniert ohne Fehl und Tadel, sieht man von den schon angemerkten Abweichungen in Bezug auf die L* Gradation ab. Im Unterschied zum NEC PA241W kommt es zu keinem „Quasi-Gamut-Mapping“ bei der Emulation über den Monitorfarbraum hinausgehender Farbräume. Aus diesem Grund sind die Abweichungen der Tertiärfarben bei ECI-RGB 2.0 relativ groß, obwohl sie innerhalb des Monitorfarbraumes liegen

Wir haben bereits im Testbericht des NEC PA241W auf die Beachtung des Weißpunktes im Rahmen der Farbraumemulation hingewiesen:

Die in der entsprechenden Maske einzugebenden Normfarbwertanteile müssen korrekt in Bezug auf den gewünschten Weißpunkt angegeben werden. sRGB und AdobeRGB sind in den normativen Dokumenten dabei relativ zu D65 definiert. Möchte man einen davon abweichenden Weißpunkt erreichen, gibt aber die Zielwerte für die Primärfarben ein, kommt es zu teils erheblichen Abweichungen. Hier muss der Nutzer selbst geeignet chromatisch adaptieren (ein konkretes Beispiel für mögliche Abweichungen bei Nichtbeachtung findet sich im Testbericht zum NEC PA 241W => Link).

Da wohl die wenigsten Nutzer über ein Programm verfügen werden, das eine flexible chromatische Adaption erlaubt, haben wir für sRGB und AdobeRGB die nach Bradford adaptierten Normfarbwertanteile für einen Weißpunkt von D50 und 5800K und zusätzlich auch die originären Werte relativ zu D65 angegeben. Gerade der Weißpunkt von 5800K liegt in einem Bereich, der für viele Benutzer sinnvoll ist.

x: 0.313, y: 0.329 x: 0.346, y: 0.358 x: 0.326, y: 0.342
x: 0.640, y: 0.330 x: 0.648, y: 0.330 x: 0.644, y: 0.330
x: 0.300, y: 0.600 x: 0.321, y: 0.598 x: 0.308, y: 0.600
x: 0.150, y: 0.060 x: 0.156, y: 0.066 x: 0.152, y: 0.062
x: 0.313, y: 0.329 x: 0.346, y: 0.358 x: 0.326, y: 0.342
x: 0.640, y: 0.330 x: 0.648, y: 0.330 x: 0.644, y: 0.330
x: 0.210, y: 0.710 x: 0.230, y: 0.702 x: 0.218, y: 0.707
x: 0.150, y: 0.060 x: 0.156, y: 0.066 x: 0.152, y: 0.062

Neben einer manuellen Eingabe in Normfarbwertanteilen kann auch ein ICC-Profil als Emulationsziel festgelegt werden. Das ist beispielsweise notwendig, um eine sRGB-Gradation über die Monitorelektronik zu erreichen. Die farbmetrischen Daten werden aus dem Profil als Zielvorgabe „extrahiert“.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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