3D-Technolgie
Auch für die verwendete Technik von LG werden 3D-Brillen benötigt, allerdings bieten diese einige Vorteile gegenüber Shutterbrillen. Bei dem Monitor von LG kommen sogenannte Polfilterbrillen zum Einsatz, die leichter sind, keine Batterien benötigen, auch bei schräger Kopfposition funktionieren, nicht flimmern und zusätzlich deutlich günstiger sind. Eine Polfilterbrille gibt es schon für unter 10 Euro, Shutterbrillen gibt es hingegen erst ab etwa 50 Euro. Eine Empfangseinheit ist ebenfalls nicht notwendig. Besitzer einer Grafikkarte von AMD können sich zudem freuen, denn auch mit diesen Karten funktioniert die 3D-Wiedergabe problemlos, die Lösungen mit Shutterbrille funktionieren aktuell nur mit einer Grafikkarte von Nvidia.
Mitgeliefert wird neben einer herkömmlichen Brille noch eine Ansteckvariante für Brillenträger, so dass zwei Personen gleichzeitig in den 3D Genuss kommen können. Da die Brille nicht mit dem Monitor oder einem Empfänger kommuniziert, können zudem beliebig viele Brillen dazu gekauft und genutzt werden ohne das weitere Einstellungen vorgenommen werden müssen oder weitere Technik angeschafft werden muss.
Im Filmebereich konnten wir nur die mitgelieferten Beispielclips testen, da wir keinen 3D-fähigen Blu-Ray Player für einen Test zur Verfügung hatten. Über den HDMI 1.4-Eingang wäre der Anschluss eines solchen Gerätes aber möglich. Die Clips konnten auch mit leicht schrägem Kopf problemlos angeguckt werden, auch der seitliche Blickwinkel war recht groß, so dass mehrere Personen gleichzeitig einen Film sehen können. Der Blickwinkel von oben und unten ist allerdings deutlich geringer, der optimal Betrachtungswinkel liegt in dieser Position laut LG bei 12 Grad, so genau muss dieser natürlich nicht eingehalten werden, aber von einer deutlich niedrigeren Position, kann es schon zu Problemen bei der Darstellung führen.
Spiele müssen über die TriDef 3D Software gestartet werden, wenn man sie in 3D genießen möchte. Automatisch erkannt wurden die Spiele Bournout Paradise und Starcraft 2, Age of Empire III wurde vom Tester manuell hinzugefügt. Alle in 3D verfügbaren Spiele wurden in einer Liste auf der Seite des Herstellers zusammengefasst.
Testen wollten wir eigentlich das Spiel Age of Empire III, um einen direkten Vergleich zu einem Monitor mit Shutterbrille zu bekommen, da wir dieses Spiel auch beim Test des BenQ XL2410T verwendet haben. Das Spiel empfanden wir damals als sehr gut umgesetzt und es wird auch in der oben verlinkten Aufzählung ausgelistet. Auf dem LG D2342P war hingegen das Gegenteil der Fall. Es wurde zwar ein 3D Modus angezeigt, wie man durch die mehrfache Ausführung der Gegenstände und Figuren deutlich erkennen konnte, die Bilder wurden aber nicht zu einem 3D-Bild zusammengesetzt, sondern waren auch durch die Brille so ähnlich zu erkennen wie auf dem Screenshot. Die 3D-Anwendung des Spiels scheint daher nur für Shutterbrillen ausgelegt zu sein.
Die anderen beiden Spiele funktionierten hingegen sehr gut. Näher getestet haben wir vor allem das Spiel Starcraft 2. Dort wird neben den Einheiten und Gebäuden auch die gesamte Landschaft in 3D dargestellt, was vor allem bei Klippen und Ziergegenständen der Maps sehr gut aussieht. Die Ansicht ist dabei wie üblich von schräg oben ausgerichtet, wobei der Vordergrund mit dem Menü fast wie üblich dargestellt wird und der Hintergrund im Monitor dargestellt wird, als ob sich das Bild in einem Kasten hinter dem Monitor befindet.
Wird ein Gebäude zerstört springen Einzelteile in die Luft und zwischendurch fliegen auch Vögel durchs Bild. Ein SC2 Game im 3D Modus wirkt daher fast wie ein anderes Spiel, man kommt vor dauernder Bewunderung kaum zum Spielen und vergisst ständig etwas zu bauen. Für Progamer ist der Modus aber nicht nur aus diesem Grund nicht zu empfehlen, sondern auch, weil der Mauszeiger nicht mit in den Hintergrund wandert, sondern immer auf der Frontscheibe eingeblendet bleibt, wenn wir bei der Vorstellung eines Kastens hinter dem Monitor bleiben. Der ausgeführte Mausklickt wird dann aber wieder als leuchtender Punkt im Kasten auf dem Boden angezeigt. Für die meisten Spieler ist dies völlig ausreichend, Progamer dürfte es aber stören, wenn die Aktion eigentlich einige Millimeter weiter vorne hätte ausgeübt werden sollen.
Insgesamt ist das Spielen und Betrachten von Filmen auf dem Monitor viel angenehmer als bei Monitoren die auf eine Technologie mit Shutterbrille setzen. Es scheint für die Augen im Vergleich nicht so anstrengend zu sein, so dass diese weniger schnell ermüden und man wesentlich länger im 3D Modus spielen kann, bevor man eine Zwangspause einlegen muss, um seinen Augen etwas Entspannung zu gönnen. Bei der Grafikkarte ist man nicht auf einen Hersteller beschränkt und die Brillen sind deutlich günstiger. Einen Nachteil gibt es aber auch, wenn man dies als Nachteil ansehen will. Der Monitor verwendet für die Darstellung 60 Hz und kann auch keine 120 Hz darstellen, so dass Gamer, die vor allem aus diesem Grund einen 3D Monitor kaufen, zu einem anderen Modell greifen müssen.