Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6534 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 143 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,30 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 476 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,18 |
Im kalibrierten Zustand sind Weißpunkt und Gammawert optimal. Die durchschnittliche deltaE-Abweichung kann vermindert werden, ist aber nicht ideal, was angesichts des erweiterten Farbraums nicht verwundern darf.
Mit einem Durchschnitt von 3,3 deltaE schneidet der NEC 3090WQXi hier minimal besser als der Eizo SX3031W ab. Wer ausschließlich in sRGB arbeiten will, sollte lieber zu einem Gerät ohne erweiterten Farbraum greifen.
Im OSD haben wir folgende Einstellungen abweichend von der Werkseinstellung gewählt: Helligkeit 55,1 %, R=215, G=242 und B=242. Der Gammawert bleibt bei 2,2. „Gleichmäßigkeit“ auf Stufe 3.
Vergleich des kalibrierten Profils mit AdobeRGB
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6542 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 142 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,30 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 472 |
Gamma / Durchschnitt | 2,2 | 2,19 |
Keine Überraschung dann beim Vergleich mit dem AdobeRGB-Standard: Die Abweichungen fallen gegenüber dem sRGB-Standard deutlich geringer aus. Hier spielt der erweiterte Farbraum seine Vorteile voll aus. Weißpunkt und Gammawert sind optimal.
Der durchschnittliche deltaE-Wert beträgt lediglich 1.8; das ist sehr gut. Etwas größere Abweichungen sind nur bei Rot und Magenta zu beobachten, allerdings unproblematisch. Die Korrekturkurve der Grafikkarte zeigt, dass die Software praktisch nicht in die Farbausgabe eingreifen muss. Auch hier liegt der NEC 3090WQXi gleichauf mit dem Eizo SX3031W.
Abschließend haben wir den NEC LCD3090WQXi auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Er besteht die anschließende Zertifizierung, sofern die Helligkeit mindestens 150 cd/m² beträgt. Darunter scheitert die Zertifizierung an der Graubalance.
Die programmierbare 12-Bit Lookup-Tabelle des NEC LCD3090WQXi ist Voraussetzung für die Durchführung einer Hardwarekalibrierung. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, steht diese Möglichkeit bei der europäischen Ausführung des 30-Zöllers nicht zur Verfügung.
Implementiert ist aber das Feature der „Selbstkalibrierung“. Im Zusammenspiel mit einem X-Rite i1 Display Colorimeter können Weißpunkt, Helligkeit und Gammawert kalibriert werden. Die entsprechenden Änderungen werden direkt „in die Hardware“ geschrieben. Dieses Vorgehen ersetzt allerdings keine echte Hardwarekalibrierung, weil dabei kein Profil erzeugt wird.
Interpolation
Neben dem Dell 3008WFP und dem Eizo SX3031W verfügt auch der NEC 3090WQXi über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung von kleineren Auflösungen als der nativen von 2.560 x 1.600 Punkten.
Somit ist man nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen, wenn diese es überhaupt anbietet. Zumal ist die Treiberumsetzung von Nvidia und ATI derzeit alles andere als optimal und lässt deshalb keine Bestleistungen zu.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert:
Die Skalierung gelingt dem NEC 3090WQXi gut. Die meisten Details bleiben im Vergleich zur 1:1-Ausgabe erhalten. Unerwünschte Artefakte konnten wir nicht feststellen, sofern man die Schärfefunktion nicht anrührt. Genutzt werden dürfte die Möglichkeit zur Skalierung durch den Bildschirm vor allem bei Spielen.
Reicht die Leistung der Grafikkarte nicht für die nativen 2.560 x 1.600 Punkte aus, ist es sinnvoll, die Auflösung so hoch wie möglich zu wählen, um ein möglichst detailreiches Ausgangssignal zu erhalten.
Wie bereits bei der Beschreibung der OSD-Funktionen erwähnt, bietet NECs 30-Zoll-TFT beim zugespielten Signal die volle Kontrolle über das Seitenverhältnis, es kann also seitengerecht, 1:1 oder als Vollbild ausgegeben werden. Zusätzlich können sogar die normalerweise schwarzen Ränder bei seitengerechter oder 1:1-Darstellung in einer anderen Farbe angezeigt werden.
Anwendungen
Platz, viel Platz – so einfach lässt sich das Arbeiten mit einem 30-Zoll-Gerät und einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln beschreiben.
Die geringe Pixelgröße von 0,250 mm ergibt ein feines Bild und führt zusammen mit der hohen Pixeldichte von rund 100ppi zu idealen Arbeitsbedingungen, unabhängig von der Aufgabe, die erledigt werden soll.
Mehrseitige Dokumente (DIN-A4) lassen sich problemlos in Originalgröße anzeigen und es bleibt genügend Platz für diverse Paletten und Tools.
Auch die Anzeige einer kompletten DIN-A3-Seite im Querformat ist möglich – dank des Pivotmodus sogar im Hochformat. Damit ist der NEC 3090WQXi für alle Eventualitäten gerüstet.