Interpolation
Der NEC PA241W verfügt über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Die geht qualitativ deutlich über einfaches Pointsampling hinaus, das immer noch von einigen Bildschirmen zur Skalierung, ungeachtet des Quellseitenverhältnisses, genutzt wird. Der Trend geht inzwischen aber klar zur Implementierung ausgereifterer Lösungen Bei Zuspielung durch den PC ist man also grundsätzlich nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Interpolation Spiele
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Bildschärfe
Mit dem Schärferegler kann man die Skalierung und die Darstellung bei pixelgenauer Zuspielung beeinflussen. NEC hat sich beim P241W von der Angabe in Prozent und der ungewöhnlichen Neutralstellung verabschiedet. Der Spannbreite für die Einstellungen reicht nun von -15 bis +15. Nach unten hin sollte die Einstellung, ausgehend von der Neutralposition 0, nicht verändert werden.
Der Unschärfeeffekt ist hierbei zu groß. Überschärfeeffekte in Form von Doppelkonturen sind die Folge einer zu aggressiven Nachschärfung. Für eine textlastige Darstellung sollte man die Neutralstellung beibehalten. Grafische Inhalte werden von einer Erhöhung bis auf etwa +5 durchaus noch etwas aufgewertet
Die Skalierung gelingt dem NEC PA241W insgesamt noch gut. Die Aussage gilt besonders unter der Prämisse, dass der Scaler vornehmlich bei grafischen Inhalten aktiv sein wird. Die Textdarstellung könnte besser ausfallen, dürfte aber im Alltagseinsatz kaum eine Rolle spielen. Eine Skalierung über die Grafikkarte wird hinsichtlich der Qualität von der im NEC PA241W verbauten Lösung in jedem Fall übertroffen.
Signale mit einem Seitenverhältnis von 4:3, 5:4, 16:10 und quadratischem Pixelseitenverhältnis können seitengerecht angezeigt werden. Eine pixelgenaue Darstellung mit entsprechenden Rändern an allen Seiten ist ebenfalls möglich. Zusätzlich ist die individuelle Konfiguration der Skalierung möglich, auf die wir im Abschnitt „Videosignalverarbeitung“ noch eingehen werden. Damit bleiben keine Wünsche offen.
Reaktionsverhalten
Für das IPS Panel des NEC PA241W gibt NEC eine Reaktionszeit von acht Millisekunden für einen Grau-zu-grau-Wechsel an. Von der Papierform liegt er damit etwas unter dem Niveau der meisten aktuellen H-IPS Bildschirme. Allerdings hat dieser synthetische Wert nur sehr beschränkte Aussagekraft.
Die Overdrive-Schaltung kann bei Bedarf über das erweiterte Menü (Tab 2 – „Response Improve“) zugeschaltet (bzw. zumindest in ihrer Intensität variiert) werden. Die gefürchteten Overdrive-Artefakte (Corona- und Ghosting-Effekte) bleiben dabei auf geringem Niveau. Der synthetische PixPerAn-Lesbarkeitstest kann durch die Aktivierung nicht in einer schnelleren Stufe durchlaufen werden. Es ergeben sich im realen (Spiel-)Einsatz aber durchaus sichtbare Vorteile.
Ein ausgewiesener „Gamer-Bildschirm“ ist der PA241W damit nicht. Die Leistung liegt auf dem Niveau des NEC 2490WUXi. Für die meisten Anwender sollte das auch in schnelleren Spielen völlig ausreichend sein. Das es auch im High-End Bereich noch ein Stückchen schneller geht, zeigt der Eizo CG243W, zu dem der PA241W diesbezüglich nicht ganz aufschließen kann. Angesichts der angepeilten Zielgruppe ist das aber kein ausgesprochen negativer Faktor.
Die subjektive Bildqualität des NEC PA241W enttäuscht die Erwartungen, die nach den farbmetrischen Tests besonders hoch lagen, in keinster Weise. Entsprechend groß ist der Spaßfaktor, wenn man einen solchen Boliden für die Wiedergabe von Spielen nutzt. Die homogene Ausleuchtung und hervorragende Neutralität schlagen sich auch hier sichtbar positiv durch. Um eine zu bunte Darstellung zu vermeiden und die Detailauflösung in dunklen Bildbereichen zu erhöhen, empfehlen wir für Spiele die sRGB-Emulation samt entsprechender Gradation.
Die theoretisch mögliche Hardwarekalibration böte zusätzlich noch den Vorteil, dass die im Rahmen der Kalibrierung vorgenommen Änderungen auch in Spielen persistent in der Monitor-LUT bleiben. Änderungen der Grafikkarten-LUT würden dagegen beim Spielstart verworfen.