Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der NEC PA302W aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Modus: Full, ColorComp Stufe 5) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
White Point / CCT Kelvin | 6530K |
White Point XYZ (normalized) | 95.38 100.0 109.91 |
DeltaE to D50/ D65 | 20.13 / 0.86 |
Assumed Target Whitepoint* | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.95 |
Brightness / cd/m² ** | 140.1 |
Black Point / cd/m² ** | 0.23 |
Contrast / x:1 | 609:1 |
Gradation (Average) | 2.18 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Der NEC PA302W zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit AdobeRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit ECI-RGB 2.0 (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den NEC PA302W einwandfrei. In sRGB und AdobeRGB treten aufgrund seines großen Farbumfangs faktisch keine Out-of-Gamut-Farben auf. Einige gesättigte Tonwerte in ECI-RGB v2 können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.
UDACT (UGRA-Test)
Vor dem Test haben wir den Bildschirm auf folgende Zielwerte kalibriert, die den Empfehlungen der UGRA für Softproofing-Aufgaben entsprechen (alternativ: L*-Gradation):
Helligkeit | Weißpunkt (CCT) | Weißpunkt (XYZ) norm.) | Gradation | |
Ziel | 140 cd/m² | 5800K | 95.37 100.00 97.39 | Gamma 1.8 |
Der NEC PA302W erhält die Zertifizierung problemlos. Somit wird auch der geforderte Tonwertumfang erreicht – oft ein kritischer Punkt im Rahmen von Softwarekalibrationen. Beim Testgerät sind dagegen kaum Eingriffe über die LUT der Grafikkarte notwendig.
MultiProfiler
Mit der beiliegenden Software MultiProfiler können wichtige Funktionen des Bildschirms vom Rechner aus gesteuert werden. Dazu zählt insbesondere die Definition von Weißpunkt, Farbumfang – über die farbmetrischen Daten der Primärfarben in xy-Normfarbwertanteilen – und Tonwertkurve. Diese Daten können auch vorhandenen ICC-Profilen entnommen werden.
Die Software ist insbesondere für Benutzer ohne Messgerät interessant, die erste Erfahrungen mit Farbmanagement auf Basis von ICC-Profilen sammeln wollen. MultiProfiler erzeugt auf Wunsch ein Monitorprofil, das mit den getroffenen Einstellungen korrespondiert.
Einige Funktionen von MultiProfiler
SpectraView II
Hardwarekalibration
Die aktuelle Version von SpectraView II unterstützt auch den neuen PA302W und eröffnet damit die Möglichkeit zur Hardwarekalibration. Leider wird die Software offiziell nicht in Europa vertrieben. NEC sieht hier Bildschirme der SpectraView-Reihe vor. Diese können mit einer von basICColor lizensierten Software hardwarekalibriert werden. SpectraView II ist aber auch in diesem Fall lauffähig.
Das Programm präsentiert sich äußerst schlank und kann durch einfache Bedienbarkeit überzeugen. Der Benutzer erstellt ein Kalibrationsziel oder wählt ein vorhandenes aus. Zwischen kalibrierten Zielen kann per Mausklick direkt gewechselt werden. Dabei werden die LUT des Bildschirms aktualisiert und das Profil auf Ebene des Betriebssystems eingebunden.
Die erzeugten Profile sind vom Matrix-Typ und entsprechen der Version 2. Angesichts des äußerst linearen Verhaltens aller bislang getesteten Bildschirme der PA-Reihe ist das aber keine große Einschränkung.
Die Einstellmöglichkeiten für ein Ziel umfassen alle wichtigen Parameter (Weißpunkt, Helligkeit, Schwarzpegel und Tonwertkurve). Außerdem ist Farbraumemulation in den Ablauf der Kalibration eingebunden. In einem farbmanagementfähigen Workflow wird man allerdings meist mit nativem Monitorfarbraum arbeiten wollen. Das maximiert die Flexibilität.
Wir haben nachfolgend eine Kalibration und Profilierung mit SpectraView II vorgenommen und das Profil anschließend in unserer Software validiert.
Profilvalidierung
White Point / CCT Kelvin | 6515K |
White Point XYZ (normalized) | 94.97 100.0 108.94 |
DeltaE to D50/ D65 | 19.56 / 0.14 |
Assumed Target Whitepoint* | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.13 |
Brightness / cd/m² ** | 140.0 |
Black Point / cd/m² ** | 0.23 |
Contrast / x:1 | 609:1 |
Gradation (Average) | 2.14 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Das Ergebnis entspricht allen Erwartungen: Die Kalibrationsziele wurden vollständig erreicht. Die Graubalance konnte gegenüber der Softwarekalibration noch leicht verbessert werden. Weitere Steigerungen durch den optionalen Parameter „Best grayscale color tracking“ bleiben aus.
Selbstverständlich erhält der NEC PA302W nach der Kalibration mit SpectraView II auch die UGRA UDACT Zertifizierung. Wir haben das Kontrollmittel im Anschluss an eine Kalibration mit den bereits bekannten Parametern erneut ausgeführt.
Da der Monitor für sein Einsatzgebiet sehr gut aufgestellt ist.
Ehrlich gesagt kann ich bei der Aufhellung bei Blickwinkelveränderungen, fehlendem De-Interlacing, Streifenbildung (die auch beim LG und Dell negativ aufgefallen sind), PWM und der schlechtesten Latenz, nicht verstehen wie so ein Monitor ein „sehr gut“ bekommen kann.