Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung ist beim QH300-IPSMS mit 17,6 Millisekunden recht lang, offenkundig wird stets ein Bildframe zwischengespeichert.
Bis zur Soll-Helligkeit vergehen weitere 7,5 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz ist daher mit insgesamt 25 Millisekunden schon recht lang. Allerdings wendet sich dieses Gerät sicherlich nicht in erster Linie an engagierte Hardcore-Gamer. Alle anderen Anwender werden von dieser Verzögerung nichts bemerken.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des QH300-IPSMS ist – wie bei allen aktuellen 30 Zöllern – in herkömmlicher CCFL-Technik ausgeführt. Der gemessene Helligkeitsverlauf offenbart allerdings eine ungewöhnliche Eigenart: selbst bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler (100 %, rote Kurve im Chart) leuchtet das Backlight nicht durchgehend, sondern legt in PWM-Manier kurze Dunkelphasen ein.
Die Umschaltfrequenz beträgt 180 Hz, das Tastverhältnis liegt bei 78 Prozent. Solche Werte sind bei CCFL-Backlights häufig anzutreffen, und die Erfahrung zeigt, dass nur sehr empfindliche Menschen ein Backlight-Flimmern wahrnehmen können.
Wenn der Helligkeitsregler zurückgenommen wird, verschiebt sich die Helligkeitskurve nach unten (140 cd/m², gelbe Kurve im Chart). An der Kurvenform – und insbesondere an Form und Anteil der Dunkelphasen – ändert sich jedoch nichts.
Hier wird also nicht die Leistung des Backlights gesteuert, sondern der Transparenzwert des Panels beschränkt. Diese überholte Technik führt zu starken Kontrastverlusten, der optimale Helligkeitsspielraum des Monitors wird auf einen sehr schmalen Bereich eingegrenzt.
Subjektive Beurteilung
Auf einem 30 Zoll Bildschirm wirken Spiele automatisch etwas fesselnder als auf einem kleineren Modell, allerdings sollte man eine potente Grafikkarte besitzen, damit aufgrund der hohen Auflösung nicht die Details verringert werden müssen. In vielen Spielen, vor allem Spiele die man online gegen andere Leute spielen kann, bringt die große Auflösung allerdings nur einen geringen Vorteil.
Das Spiel wirkt zwar ebenfalls einnehmender, aber der sichtbare Ausschnitt einer Map oder eines Gebietes ist häufig auf eine Auflösung von 1.920 x 1.080 begrenzt, so dass auf dem Shimian QH300 auch nicht mehr Gebiet sichtbar ist, sondern dieses nur entsprechen vergrößert dargestellt wird.
Durch das nicht ganz so reaktionsschnelle IPS-Panel sind in Spielen leichte Schlieren erkennbar. Auffallen dürften diese aber nur Anwender, die auf diesem Gebiet sehr empfindlich sind. Die meisten Gelegenheitsspieler können den Monitor daher auch für Spiele nutzen, ohne große Kompromisse eingehen zu müssen.
Sound
Der Monitor besitzt keine eingebauten Lautsprecher. Audiosignale können aber über den HDMI-Anschluss oder den Audioeingang zugespielt und über den Audioausgang wiedergegeben werden.
DVD und Video
Die nachfolgenden Tests haben wir mit einem Blu-Ray-Player, den wir per HDMI-Kabel verbunden haben, durchgeführt.
Einen TV-Tuner besitzt der Monitor nicht, ebenfalls keinen Bild-in-Bild Modus oder andere Eigenschaften, die in diesem Bereich zusätzliche Vorteile bringen könnten.
Punkten kann der QH300 allerdings mit der problemlosen Wiedergabe eines erzwungenen 24 Hz Signals.
Durch das 16:10 Panel und den kaum vorhandenen Einstellmöglichkeiten bei der Bildwiedergabe, gibt es Probleme bei der Darstellung von extern zugespielten 16:9 Signalen. Diese Signale werden immer auf das Vollbild gestreckt wiedergegeben.
Der Monitor wird damit für die Zuspielung von externen Geräten fast unbrauchbar. Im PC-Betrieb werden automatisch kleine schwarzen Balken im oberen und unteren Bereich eingeblendet, so dass es in diesem Bereich keine Probleme gibt.
Overscan
Eine Overscaneinstellung besitzt der Monitor nicht.
Farbmodelle und Signallevel
Der Shimian QH300 kann beide RGB-Bereiche, als auch YcbCR-Signale korrekt und ohne Farbverfälschungen anzeigen.