Bedienung und OSD
Die Bedienung erfolgt über vier Tasten, die sich rechts unterhalb des Rahmens befinden. Dort ist auch die LED angeordnet, die den Betriebszustand anzeigt. Wir beschreiben die Tasten anhand ihrer Anordnung, wie sie in der folgenden Abbildung dargestellt sind.
Die linke Taste ist der Netzschalter, mit dem der Monitor ein- und ausgeschaltet bzw. in den Standby-Modus versetzt werden kann. Die Funktion des Power-Buttons kann im OSD eingestellt werden. Er ist nicht von den anderen Tasten abgesetzt – man kann sich aber an der LED orientieren, um nicht versehentlich den Bildschirm auszuschalten.
Die rechte Taste „M“ öffnet das OSD-Hauptmenü, wechselt innerhalb des OSDs in die Untermenüs und bestätigt eine Auswahl oder Einstellung. Die zweite Taste von rechts „Pfeil nach links“ hat als Direkttaste die Funktion, einen der sieben angebotenen Bildmodi auszuwählen sowie innerhalb des Menüs nach oben zu navigieren und Einstellungen wie etwa die Reduzierung der Helligkeit vorzunehmen. Die Taste daneben „Pfeiltaste rechts“ hat als Direkttaste die Funktion, die Signalquelle auszuwählen sowie innerhalb des Menüs nach unten zu navigieren und Einstellungen vorzunehmen (beispielsweise die Lautstärke zu erhöhen). Die Taste „E“ kann als Direkttaste die Lautstärke regeln, eine Änderung im Menü bestätigen und die Direktmenüs verlassen. Alle Direkttasten können über das OSD frei belegt werden.
Alle Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt, die Bedienung selbst ist jedoch gewöhnungsbedürftig und nicht sehr intuitiv. Die Beschriftung der Tasten ist schlecht, und das Erkennen ist selbst bei Tageslicht schwierig. Bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Beschriftungen überhaupt nicht mehr erkennbar.
Die Power-LED leuchtet während des Betriebs weiß. Wenn der MSI Modern MD272QXPDE in den Standby-Modus wechselt, ändert sich die Farbe der LED auf Orange, und wenn der Monitor ausgeschaltet wird, erlischt die LED. Es gibt keine Möglichkeit, die Betriebsanzeige im OSD zu dimmen oder auszuschalten.
Etwas ungewöhnlich ist hingegen, dass der Proband, sobald er per USB (USB-B oder USB-C) an einen PC angeschlossen wird, ein Laufwerk unter Windows mountet. Dort befinden sich lediglich drei Dateien, die darauf hinweisen, dass man eine OSD-Gaming-Applikation installieren kann, der entsprechende Link dazu und eine autorun.inf. Der Link verweist allerdings auf die englischsprachige Website von MSI. Wie sinnvoll eine solche Software für einen Business-Monitor ist, sei dahingestellt. Das schreibgeschützte Laufwerk mit einem Volumen von 2 KB kann zwar ausgeworfen werden, bleibt aber auch danach sichtbar. Erst wenn das USB-Kabel vom PC getrennt wird, ist das Laufwerk nicht mehr sichtbar. Allerdings funktionieren dann auch die beiden USB-2.0-Ports nicht mehr.
Das Verhalten unter Windows 10 und 11 ist jedoch unterschiedlich. Während Windows 10 ein Popup-Fenster zeigt und wahrscheinlich die autorun.inf ausführt, wird unter Windows 11 das Laufwerk im Windows Explorer geöffnet, und man sieht nur die drei Dateien. Noch ärgerlicher ist jedoch, dass dies jedes Mal passiert, wenn der Monitor aus dem Standby-Modus aufwacht! Dies kann man aber zum Glück in der Systemsteuerung unter „Automatische Wiedergabe“ von Wechseldatenträgern deaktivieren.
Warum das Verhalten unter Windows 10 und 11 unterschiedlich ist, konnten wir im Rahmen unseres Tests nicht ermitteln.
Die Software Productivity Intelligence (P. I.) ermöglicht die komfortable Steuerung des OSDs per Maus, die Steuerung der angeschlossenen Geräte per KVM-Switch und die Aufteilung des Bildschirms in verschiedene Bereiche.
Wer das beschriebene Verhalten unter Windows 11 unterbinden möchte, sollte Productivity Intelligence installieren. Danach verschwindet das gemountete Laufwerk, und somit öffnet sich auch der Windows Explorer nicht mehr automatisch, wenn der Monitor aus dem Standby-Modus aufwacht.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Panel-Oberfläche sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt bei sehr dunklen Bildschirminhalten kaum sichtbare Reflexionen auf dem Bildschirm.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der MSI Modern MD272QXPDE folgende Werte ein:
Bildmodus: | Öko |
Helligkeit: | 70 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Nicht vorhanden |
Farbtemperatur: | Normal |
RGB: | Nicht einsehbar |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk einen subjektiv guten Eindruck. Sie erscheint weitgehend neutral und beide Bildschirmhälften großteils identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 5 erkennbar.
Bei feinen Grauverläufen ist jedoch ein Banding zu erkennen, wenn auch nicht besonders ausgeprägt. Farbverfälschungen konnten nicht festgestellt werden.
Ausleuchtung
Das linke Bild zeigt ein völlig schwarzes Bild, etwa so, wie man es mit bloßem Auge in einem komplett abgedunkelten Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwachstellen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problembereiche hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Bilder wurden in völliger Dunkelheit aufgenommen. Ein Büromonitor wird sicherlich mit entsprechendem Umgebungslicht betrieben, und dann ist von den Hotspots nichts mehr zu sehen, erst recht nicht bei einem Farbbild. Dennoch ist die gezeigte Leistung nicht mehr ganz zufriedenstellend.
Bei stärkerer Abweichung von der mittigen Sitzposition sind die IPS-typischen Aufhellungen über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist dies von leicht schräg oben der Fall. Der IPS-Glow bei einem komplett schwarzen Bild ist schon deutlich ausgeprägt, aber damit muss man bei einem IPS-Panel leider leben.