Farbtemperatureinstellung
Was auf dem Mess-Chart sehr gut aussieht, erweist sich im Rahmen der Kontrollsichtung als stark fehlerbehaftet. Zwar stimmt der Weißpunkt mit 6501 K, nur wurde leider der gesamte Graustufenverlauf verschoben. Nicht, wie es bei Gain-Reglern üblich ist, nur 100 IRE und darunter stark abnehmend. Vielmehr wurde der gesamte fehlerbehaftete Verlauf entsprechend unseren Einstellungen verändert. Es wurde also Rot in den unteren IRE-Stufen stark angehoben, sodass dunkle Bereiche einen massiven Rotfarbstich erhalten.


Damit waren wir nicht zufrieden und haben aus diesem Grund die Farbtemperatur stark gemittelt, sodass sich subjektiv eine einheitliche Farbtemperatur über alle Helligkeitsabstufen ergibt.
Die Ursache unseres Dilemmas ist bei Sichtung der Graustufen-Diagramme sofort ersichtlich. Während RGB bis 20 IRE noch stimmig sind, gehen Rot, Grün und Blau bei zunehmender Luminanz Richtung 100 IRE massiv auseinander.
Im Rahmen der Kalibrierung haben wir uns entschieden, die Werte so zu mitteln, dass sich über den gesamten Verlauf von 0 bis 100 IRE zwar kein perfekter Messschrieb ergibt, aber die Darstellung subjektiv als neutral empfunden wird, gleichwohl der Weißpunkt mit 6960 K von der Vorgabe abweicht.
Ein besseres Ergebnis ist mit dem rudimentären Farbmanagement leider nicht möglich.
Die Delta-E-2000-Werte gehen mit den vorherigen Messungen einher. Der Graustufenverlauf bietet ab Werk einen Durchschnitt von 8,5 und in der Spitze einen Wert von 15,0. Nach der Kalibrierung verbessern sich die Ergebnisse merklich. Der Delta-E-Durchschnittswert beträgt 6,8 (und 13,4 im Maximum). Das liegt noch immer deutlich über den von uns anvisierten 3,0.

Die Primär- und Sekundärfarben weisen ab Werk ein durchschnittliches Delta E von 9,0 und in der Spitze 15,1 auf. Im Rahmen der Kalibrierung verbessern sich die Delta-E-2000-Werte geringfügig auf durchschnittlich 8,2 (und 13,3 im Maximum).
Das Gamma verläuft in der Werkseinstellung abenteuerlich. Während 10 % zu dunkel dargestellt werden und zum Zulaufen dunkler Inhalte führen, werden zunehmend helle Signale massiv aufgehellt. Im Rahmen der rudimentären Kalibrierung können wir das Absaufen dunkler Inhalte bei 10 % eliminieren. Eine sichtbare Verbesserung zeigt sich bei helleren Inhalten leider nicht, trotz der Verbesserung bei 80 %.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
NEC hat in den PE506UL eine Laserlichtquelle verbaut, die eine Maximalhelligkeit von 5200 Lumen erzielen soll. Im Bildmodus „Dynamik“ wird der vorgegebene Wert sogar um 60 Lumen übertroffen. Hierbei erscheint das Bild nicht so grün auf der Leinwand, wie wir es von UHP-Lampen gewohnt sind, wenn sie ungeachtet der Farbtreue ihre maximale Lichtleistung ausgeben.
In der Werkseinstellung ist der Bildmodus „Standard“ aktiv, der 4590 Lumen erreicht. Davon gehen im Rahmen der Kalibrierung lediglich 4,14 % verloren. Damit erzielen wir im Modus „Bild des Nutzers“ stattliche 4400 Lumen. Wenn wir die Vorgabe von 14 Footlambert für das DCI-Kino einhalten, reicht die Lichtausbeute für Bildbreiten bis zu 7,1 m im abgedunkelten Raum oder für entsprechend kleinere Leinwände bei zunehmendem Umgebungslicht.
Den Kontrast beziffert NEC mit 3 000 000:1, den wir in keinem Preset bestätigen können. Unsere Messungen liegen erheblich darunter, sodass wir hoffen, dass dieser Unsinn mit den falschen Kontrastangaben mal ein Ende haben wird. Nach der Kalibrierung haben wir lediglich 420:1 On/Off- und 125:1 ANSI-Kontrast ermittelt. Das sind auch in der Preisklasse unter 2.000 Euro extrem suboptimale Werte. Um den beworbenen Kontrast zu erhalten, müssten die Laserdioden schon vollständig ausschalten, wenn ein Schwarzbild zugespielt wird. In der Praxis ist das aber nur bei Schwarzblenden sinnvoll.
Der Schwarzwert beträgt 10,48 Lumen mit hoher Lichtausbeute und maximalem Zoom (Weitwinkel), was eher einem Mittelgrau entspricht. Auch wenn dieser Umstand der hohen Lichtausbeute geschuldet ist, liegt auf unserer 3,2 m breiten Cinemascope-Leinwand sowohl in dunklen als auch in Mischlichtszenen ein Grauschleier auf dem Bild.
Bildmodus | Lumen |
Bild des Nutzers (D65-kalibriert) | 4400 Lumen |
Dynamik | 5270 Lumen |
Standard | 4590 Lumen |
Kinoeinstellung | 5455 Lumen |
Tafel Grün | 2830 Lumen |
Tafel Farbe | 3700 Lumen |
Bild des Nutzers (50 % Laser) | 1700 Lumen |
Graustufen und Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem 100 %-Weißbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Mitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
-19 % | 0 % | – 1 % |
-15 % | 0 % | – 1 % |
– 15 % | – 6 % | – 4 % |
Ungewichtete mittlere Helligkeitsverteilung: 93 %
Die ungewichtete mittlere Helligkeit beträgt gute 93 %. Die Abweichungen liegen von der Mitte zur rechten Seite unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Zur linken Seite ist ein leichter Abfall wahrnehmbar. Schwankungen der Farbtemperatur sind in der Praxis nicht auszumachen.
Alle 256 Graustufen eines jpg-Testbildes werden dargestellt. Der für HDTV-Filme relevante Wertebereich 16 (Schwarz) bis 235 (Weiß) wird von unserem Test-Sample vollständig dargestellt. Es laufen keine Inhalte im Schwarz zu, und es überstrahlt nichts ins Weiß. Allenfalls ein leichter Blauüberschuss in der Spitze ist messbar, aber in der Praxis nicht relevant.
Die Farbtemperatur liegt mit 6960 K nach der Kalibrierung im akzeptablen Bereich, ohne die angestrebte Perfektion zu erlangen. Da der Verlauf über alle Helligkeitsabstufungen etwas schwankt, aber subjektiv vergleichbar ist, sind keine Verfärbungen in Schwarz- oder Weißbildern ersichtlich. Die Abweichung vom Optimum betragen 460 K. Das entspricht 7,08 %.