OSD
Das Betätigen der zweiten Taste von rechts öffnet das OSD des Philips 34B2U6603CH. Es ist optisch eher nüchtern und funktional gehalten. Die folgende Abbildung zur Struktur gibt interessierten Lesern einen schnellen Überblick zum Funktionsumfang. Den findet man auf insgesamt zwölf Hauptmenü-Ebenen verteilt, die man erst durch vertikales Scrollen vollständig erreicht. Für detaillierte Informationen steht das Handbuch online bereit, Allerdings entspricht die Struktur im Handbuch nicht dem tatsächlichen OSD, und auch die angezeigten Menüpunkte auf den enthaltenen Bildern passen nicht dazu. Der Menüpunkt „LowBlue Mode“ ist in der OSD-Struktur nicht bzw. nicht mehr vorhanden. Dieser ist nun ausschließlich unter „SmartImage“ zu finden.
Der Funktionsumfang ist zwar umfangreich, man hätte die Funktionen aber teilweise weiter zusammenfassen können. Eine durchgängige Logik bei der Verteilung der OSD-Funktionen ist leider ebenfalls nicht überall zu erkennen. Warum die Farbeinstellungen erst auf der zweiten Menüseite zu finden sind und die Einstellung für die Sensoren ganz oben, ist für uns nicht ganz nachvollziehbar. Aber hier werden die Meinungen sicher auseinandergehen.
Die sonst üblichen Bildmodi findet man beim Philips 34B2U6603CH unter der Bezeichnung „SmartImage“. Es stehen die Modi „EasyRead“, „Office“, „Photo“, „Movie“, „Game“, „Economy“, „LowBlue Mode“, „SmartUniformity“ und “Off” zur Auswahl. Den wichtigen sRGB-Modus findet man hier allerdings nicht. Der ist beim Probanden unter „Color“ versteckt, wo sonst eigentlich nur die Farbtemperatur angepasst wird.
Über den Funktionsumfang des Gerätes kann man sich insgesamt nicht beklagen. Leider orientiert sich das Handbuch nicht an der weiter oben abgebildeten OSD-Struktur, und so dauert es manchmal etwas, bis man die entsprechenden Erklärungen findet.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Nur bei seitlicher Betrachtung spiegelt die Oberfläche deutlich. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Zur Beurteilung haben wir den ab Werk voreingestellten Farbmodus „Farbtemperatur 6500 K“ beurteilt.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Philips 34B2U6603CH folgende Werte ein:
Bildmodus: | SmartImage „Aus“ |
Helligkeit: | 40 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2.2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | Keine Einstellmöglichkeit |
Schärfe: | 50 |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen guten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind völlig identisch, wobei die Randbereiche blickwinkelbedingt etwas dunkler erscheinen. Die hellsten und die dunkelsten Stufen sind alle differenzierbar.
Feine Grauverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Es sind keine Farbverfälschungen oder Banding-Effekte auszumachen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung kann gerade noch als befriedigend bezeichnet werden. Oben und unten am Rand sind diverse Hotspots und Randeinstrahlungen zu erkennen. Bei ausreichender Umgebungshelligkeit verbessert sich die Darstellung sichtbar.
Von der Seite hellt sich das Bild auf und nimmt in einigen Bereichen einen bläulichen, aber auch rötlichen Farbton an. Hier ist schwer zu entscheiden, ob es sich um eine reine Veränderung durch den Blickwinkel handelt oder ob eine Art Glow auftritt, wie man es von IPS-Panels kennt. Die Hotspots im Randbereich sind aber auch hier zu erkennen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit einem Weißpunkt von D65 erreichen wir im SDR-Betrieb maximal 375 cd/m². Der Messwert mit nativem Weißpunkt liegt mit 371 cd/m² nur geringfügig darunter. Die Herstellerangabe von 450 cd/m² wird damit deutlich unterschritten. Wir messen die Werte in der Bildmitte. Misst man an anderen Stellen des Bildschirms, fallen die Helligkeitswerte deutlich ab oder steigen an. Im linken Seitenbereich liegen sie knapp unter 300 cd/m², in der Mitte oben bei 413 cd/m².
Die Helligkeit kann auf ein Minimum von 37 cd/m² reduziert werden, was für das Arbeiten in einer komplett abgedunkelten Umgebung geeignet ist. Im HDR-Betrieb wird ein Peak von 500 cd/m² versprochen, wir ermittelten den höchsten Wert mit 493 cd/m² (SmartImage „HDR Basis“).
Das Kontrastverhältnis des VA-Panels wird vom Hersteller mit 4000:1 angegeben. Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 0 % Helligkeit auf 3700:1 und im Durchschnitt auf sehr gute 3358:1. Nach der Kalibrierung liegt der Kontrast bei 2727:1. Das sind hervorragende Werte.